Tim Guest - My life in orange

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.605 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhalt
    Als Tim vier Jahre alt war, verließ seine Mutter England um sich Bhagwan Shree Rajneesh anzuschließen. Als sie zurück kam, hatte sie einen neuen Namen, färbte alle Kleidung orange und zog mit Tim nach Medina, einer Kommune in Suffolk. Von dort aus ging es nach Indien, Deutschland und die USA, immer im Dienst des Bhagwan.


    Meine Meinung
    Anfangs erscheint alles wie ein schöner Traum. Tims Mutter ist endlich angekommen und kann sich verwirklichen. Dass sie dabei ihren Sohn zurück lässt, mag befremdlich sein- aber warum sollen immer nur Männer ihre Familie verlassen dürfen. Tim jedenfalls ging es bei seinem Vater gut und als er später mit seiner Mutter und deren neuem Partner zusammenzog, hatte er deutlich mehr Probleme als zu dem Zeitpunkt, als er zurück gelassen wurde.


    Auch ihm gefällt das Leben in der Kommune, besonders in Indien. Die Kinder haben viel Freiheit und das Leben erscheint wie ein großes Abenteuer. Aber nach und nach erkennt er, dass dieses Abenteuer seinen Preis hat. Er ist einsam, denn er hat keine Mutter mehr. Jeder Erwachsene kümmert sich um alle Kinder. Dabei bleiben Gefühle auf der Strecke. Als das Leben in Indien vorbei ist und er mit seiner Mutter immer wieder umzieht, verändert sich seine Einstellung zur Sekte. Er fühlt sich ohne Halt im Leben und sieht die Situation zunehmend kritischer. Das finde ich bemerkenswert, denn man darf nicht vergesse wie jung Tim während seiner Zeit in der Sekte war. Die vielen Umzüge fallen in die Zeit, in der sich alles zu verändern begann. Plötzlich gab es strenge Regeln, Misstrauen und Bhagwan war nicht mehr der gütige Lehrer, sondern nur noch ein alter Mann der Luxus anhäufte. Die Mitglieder stellten immer mehr Fragen.


    An diese Zeit kann ich mich noch erinnern, Bhagwans Geschichte habe ich in den Medien verfolgen können. Deshalb fand ich es besonders interessant, diesen "Insiderbericht" zu lesen. Die Geschichte war spannend, auch wenn ich manchmal den Kopf über Tims Mutter geschüttelt habe. Der Ausstieg war für das, was sie in den letzten Monaten in der Sekte erleben musste, erstaunlich unspektakulär. Aber das zeigt nur noch einmal, wie widersprüchlich das Ganze war.
    4ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Vielen Dank für die Rezi! Ich lese auch die Bücher von der Rory Gilmore Liste, hatte jedoch das Buch noch nicht auf dem Schirm. Was du dazu schreibst, macht Lust das Buch sehr bald zu lesen :smile:

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

  • Danke! Ich habe mich auch sehr gefreut, als ich es in einem Antiquariat gefunden habe und habe es praktisch direkt nach dem Kauf gelesen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Meine Tante ist nach Indien ausgewandert und hat sich diesem (?) Bhagwan angeschlossen. Leider lebt sie nicht mehr, sonst hätte ich sie mal zu dem Thema befragen können.

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • @Dani: das könnte schon der Gleiche gewesen sein. Die Bewegung war damals so groß, dass ich davon auch als relativ junges Kind noch viel mitbekommen habe.


    Gestern habe ich gelesen, dass Tim Guest 2009 an den Folgen einer Überdosis gestorben ist. Als ich das Buch gelesen habe, wußte ich das noch nicht und so hat es mich getroffen, obwohl es schon recht lange her ist.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.