Jörg Magenau: Princeton 66 - Die abenteuerliche Reise der Gruppe 47

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    Inhalt: Das Treffen der Gruppe 47 in Princeton im Jahr 1966
    Ich habe das Buch mit so großem Vergnügen gelesen, dass ich es nicht aus der Hand gelegt habe, bis ich auf der letzten Seite angekommen war. Der Autor beschreibt auf etwas mehr als 200 Seiten die Gepflogenheiten der Gruppe 47 im Allgemeinen und die Auftritte der Autoren und Kritiker während des Treffens an der Universität Princeton, das auf Einladung des dortigen germanistischen Instituts stattfand. Obwohl Magenau nicht selbst dabei war, schildert er die Charaktere, Eigenarten und Empfindlichkeiten der beteiligten Autoren und Kritiker sehr überzeugend und vor allem sehr anschaulich. Eine kleine Kostprobe: „Jens strich das widerborstige Haar zurück, das aber gleich wieder in Strähnen nach vorne fiel, entrollte die Papiere, fuchtelte mit Scherenhänden herum, mit denen er die Worte in der Luft zerteilen konnte, sprach kurzatmig und genauso zerstückelt wie er gestikulierte – „Ich lese. Einige kürzere. Passagen. Aus einem Stück“ – so dass die Zuhörer die entstandenen Wortfetzen im eigenen Kopf zusammenfügen und aufpassen mussten, dass sie am Ende des Satzes den Anfang nicht schon vergessen hatten. Dieses syntaktische Geschredder hatte seinen Grund darin, …..“
    1966 war die Zeit des Vietnamkrieges und des Auschwitzprozesses, zwei Ereignisse, die die literarische Diskussion auch beim Treffen in Princeton stark beeinflussen. Zwar haben nicht alle etablierten deutschen Nachkriegautoren teilgenommen (Böll und Walser fehlten beispielsweise), aber Grass, Enzensberger, Weiss, den jungen Handke … und die schon damals berüchtigten Kritiker Reich-Ranicki, Kaiser oder Jens kann man in Magenaus Buch, auch in ihrem Sozialverhalten, aus der Nähe beobachten.