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"Der Schnee des Admirals" ist der erste von sieben Bänden, die von den Abenteuern und Irrfahrten des Gaviero Maqroll erzählen. "Gaviero" ist die Bezeichnung eines Matrosen von niedrigem Rang. Maqroll fährt mit einem kleinen Motorboot flussaufwärts in den Urwald, um hier Holz zu übernehmen und es mit Gewinn zu verkaufen. Wo er sich genau befindet, konnte ich noch nicht herausfinden, aber das ist für die Handlung auch nebensächlich, zumindest bis jetzt. Auf dem Boot befindet sich noch ein weiterer Fahrgast, außerdem der ständig halb betrunkene Kapitän und sein Maschinist. Hin und wieder steigen kurzzeitig andere Fahrgäste zu, wie z. B. eine Indiofamilie. Viel ist noch nicht passiert, aber ich vermisse nichts. Es geht um die Beziehung zwischen den Menschen an Bord, die ganz unterschiedlich sind. Sie treffen sich nur für kurze Zeit, und in diesem Wissen nehmen sie wenig Kontakt miteinander auf und stören sich nicht am anderen. Die Atmosphäre des Dschungels und des Flusses lastet schwer auf dem Schauplatz und ist auch für mich richtig spürbar. Die Hitze und die drückende Schwüle lähmen den Geist und verursachen eine melancholische Stimmung. Ein kurzes Intermezzo mit einem Patrouillenboot des Militärs bringt etwas Spannung, doch danach wird es wieder ruhig an Bord.
Das klingt recht beschaulich, wenn nicht sogar langweilig, aber ich empfinde es ganz anders. Mutis hat mich angenehm überrascht. Sein Stil gefällt mir. Die Schilderungen sind so intensiv, dass man den Dschungel fast spüren kann. Dabei kein überflüssiges Wort, alles treffend und bildhaft beschrieben.