Hallo zusammen!
Es gibt zwar schon eigene Threads zu Marianne Fredriksson (Sophie und Anders und Hannas Töchter)
aber da die speziell zu bestimmten Büchern sind, dachte ich, ich mache für "Simon" einen neuen auf.
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Lange Rede, kurzer Sinn - kommen wir zum Wesentlichen:
Klappentext:
Marianne Fredriksson erzählt auf wunderbare Weise die zugleich gewöhnliche und zutiefst außergewöhnliche Lebensgeschichte eines Jungen und seiner Failie in einer schicksalsschweren Zeit. Als der Zweite Weltkrieg seine Schatten auch auf die Küste vor Göteborg wirft, ist Simon noch ein kleiner Junge, und er ist jüdischer Abstammung. Karin und Erik, seine Adoptiveltern, verschweigen ihm seine Herkunft, um ihn zu schützen. So beginnt sich der sensible Junge selbst auf die Suche nach seinen Ursprüngen. "Simon" ist in seiner erzählerischen Kraft und Eindringlichkeit ebenso einzigartig dicht und ergreifend wie "Hannas Töchter".
Meine Meinung
Gleich vorweg eine Kritik an den Fischer Verlag: Ich habe selten Klappentexte gelesen, die so wenig zutreffend sind wie bei diesem Buch. Simons Herkunft und die Auswirkungen des Krieges sind nur zwei der vielen Geschichten, die Marianne Fredriksson erzählt. Es geht um alle Mitglieder in Simons Familie - eine Familie, die nicht so sehr durch Blutsverwandtschaft, sondern durch Schicksal zu einer geworden ist. Und jeder von ihnen hat eine Geschichte zu erzählen und eigene Dämonen zu bekämpfen. Simon steht dabei gar nicht so sehr im Mittelpunkt, jedoch bildet seine Geschichte von der Kindheit bis zum Abschluss des Studiums den Rahmen des Romans.
Die Figur des Simon hat mich sehr beeindruckt. Er fühlt sich "nicht in der Wirklichkeit", wie er es umschreibt, sondern ein bißchen in einer anderen, phantasievollen Welt. Das Buch beginnt zwar damt, dass er sich von seiner Kindheit und damit von dieser Welt verabschiedet, doch sie begleitet ihn durch sein ganzes Leben.
Es gibt viele sehr bewegende Momente in dieser Geschichte, allerdings konnte ich mich mit dem Erzählstil nicht recht anfreunden. Dieser sprunghafte Wechsel zwischen verschieden Charakteren und Zeit erzeugen eine Zerstückelung des Erzählflusses, so dass man in der ersten Hälfte des Buches nur schwer in die eigentliche Handlung hinein kommt. Erst in der zweiten Hälfte, wenn sich die Handlung verdichtet, erhalten die am Anfang geschilderten Begebenheiten eine tiefere Bedeutung.
Insgesamt betrachtet gibt es daher nur drei Ster...ääähm... Ratten.
Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass ich das Buch noch ein zweites Mal lesen sollte, denn ein paar Szenen habe ich nicht verstanden. Vielleicht kann mir da ja jemand auf die Sprünge helfen:
Zitat von "Kapitel 26 und 40"In Kapitel 26 wird Simon von dem LKW-Fahrer Andersson nach Göteborg mitgenommen. Sie kommen am Omberg vorbei und Andersson erzählt die Geschichte vom Bergkönig. Er spricht von der Schuld und von der Traurigkeit und damit hilft er Simon, mit seinen eigenen Schuldgefühlen umzugehen.
Im letzten Kapitel liegt Simon mit Malaria und Fieberphantasien im Krankenhaus, wo ihn einerseits ein Per Andersson behandelt und andererseits noch von einem Lord "Sowieso", der wohl der LKW-Fahrer von damals ist. Das habe ich nicht verstanden: 1. Wieso hat er sich damals als LKW-Fahrer ausgegeben? 2. Woher wusste er damals, wo sich Simon befindet?
Möglich, dass ich das ganze Buch nicht verstanden habe, wenn dem so ist, sagt es mir bitte, dann werde ich es auf jeden Fall nochmal lesen.
Ich hab den Spoiler neu gesetzt, Lg Holden