07 - S. 499 - Ende

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  • Hier könnt Ihr zum Inhalt von Seite 499 bis zum Ende schreiben.
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    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Im letzten Abschnitt wird Nathalie ein bisschen aus dem Rampenlicht gedrängt, dafür schiebt sich Caparos in den Mittelpunkt. Ich hatte ihn zwar nicht direkt auf dem Plan, aber irgendwo im Buch spricht jemand von korrupten Polizisten, und das hatte ich noch im Hinterkopf. Von daher kommt es nicht überraschend, dass er seine Hände im Spiel hat.


    Nathalie ist wirklich kaum einzuschätzen. Als Jérôme ihr von Selina erzählt, rächt sie sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln. Bis zu dem Zeitpunkt, als sie Caparos zuarbeitet, hätte ich ihr nicht über den Weg getraut. Sie wirkt wie besessen.


    Schade, dass das Ende nicht live stattfindet, sondern nacherzählt wird. Das nimmt die ganze Fahrt aus der Handlung. Dass Nathalie so plötzlich bekehrt ist, halte ich für unwahrscheinlich. Da ist sie jahrelang auf Jérôme fixiert und löst sich dann innerhalb von drei Tagen von ihm? Findet sich mit dem Gedanken ab, und das auf so beherrschte Weise? Das passt nicht zu ihr. Besser gefällt mir dagegen Simon, der endlich anfängt, an sich zu denken und das zu tun, was er für richtig hält. Sicher werden da noch einige Kämpfe auf ihn zukommen, aber er ist auf dem richtigen Weg. Da er ja die titelgebende Entscheidung getroffen hat, sieht er sich in der Verantwortung für Kristinas Tod, und daran wird er noch lange zu knabbern haben.


    Ivana schlägt sich mit Selinas Familie zu einem allein gelegenen Anwesen durch. Erstaunlich, dass hier offensichtlich Handy- oder Festnetz noch funktionieren. Der Ausgang dieses Handlungsstrangs bleibt offen. Ninka taucht vorerst nicht auf. Auch wenn dieser Teil der Geschichte nur einen Nebenschauplatz darstellt, habe ich das Gefühl, dass dieses Thema Charlotte Link am Herzen liegt. Da er den Schluss einnimmt, bleibt er als letzter Eindruck gut im Gedächtnis haften.

  • Hallo Ihr Lieben,


    wow, ich muss sagen, dass mich hier noch einige Handlungsstränge echt überrascht haben. Ich saß mir total auf dem Schlauch und habe lange nicht begriffen, wieso die Polizei denn jetzt so lange braucht. Bis dann endlich durchsickerte, dass Casparos ja auf der anderen Seite steht... Damit hatte ich echt nicht gerechnet. Nathalie beweist dann mit ihm ordentlich Mut und Jêrome zeigt auch sein wahres Gesicht: Als es gefährlich wird, bringt er sich in Sicherheit und alle anderen sind ihm egal. Das fand ich echt heftig! Was für ein feiger Egoist. Woran man dann schon wieder erkennen kann, dass er Selina nicht aus Mitleid oder richtigen Beweggründen gerettet hat, sondern nur weil er sie toll fand... Unglaublich!



    Dass Nathalie so plötzlich bekehrt ist, halte ich für unwahrscheinlich. Da ist sie jahrelang auf Jérôme fixiert und löst sich dann innerhalb von drei Tagen von ihm? Findet sich mit dem Gedanken ab, und das auf so beherrschte Weise? Das passt nicht zu ihr.


    Doch das habe ich hier sogar gut verstanden. Ihr "Held" lässt sie gnadenlos im Stich. Bis zu dem Zeitpunkt konnte sie ihn immer in Schutz nehmen und sich immer einreden, dass er ja doch noch an sie gedacht hat. Aber hier erlebt sie es direkt, dass ihm ihr Leben total egal ist und er nur vor allem an sich denkt. Ich denke sogar bei der irrsten Liebe ist dann ab diesem Zeitpunkt einfach Schluss! Das war glaube ich das letzte Quäntchen, dass Nathalie gebraucht hat, um zu merken, dass sie Jêrome einfach absolut egal ist.
    Ich finde es ja schon unmöglich, dass er ihr gemeinsames Konto leer geräumt hat und sie mit nichts zurück gelassen hat. Was für ein A...loch!



    Ivana schlägt sich mit Selinas Familie zu einem allein gelegenen Anwesen durch. Erstaunlich, dass hier offensichtlich Handy- oder Festnetz noch funktionieren. Der Ausgang dieses Handlungsstrangs bleibt offen. Ninka taucht vorerst nicht auf. Auch wenn dieser Teil der Geschichte nur einen Nebenschauplatz darstellt, habe ich das Gefühl, dass dieses Thema Charlotte Link am Herzen liegt. Da er den Schluss einnimmt, bleibt er als letzter Eindruck gut im Gedächtnis haften.


    Ja, das ist auch mein Eindruck! Ich finde es auch wirklich gut und mutig von Charlotte Link, dass sie das Thema so erzählt und Ninka erstmal nicht mehr auftaucht und die Eltern weiter nicht wissen, was mit ihr ist. Ich denke nämlich, dass das ziemlich gut die Realität wiederspiegelt. Dadurch, dass diese Ringe so weit vernetzt sind, verschieben die, die Mädchen von A nach B wenn es brenzlig wird und die wenigsten tauchen wieder auf. Schrecklich ist das! Und ich finde es super, dass sich Frau Link diesem höchst aktuellem Thema angenommen hat und es in meinen Augen richtig gut umgesetzt hat. Einiges wird abgeschlossen, aber einiges bleibt auch offen und zeigt diese Perversität dieser Organisationen! Sehr gut gemacht!


    Gleichzeitig schön, dass Simon als Hauptcharakter endlich zur Besinnung kommt und sein eigenes Leben mal versucht zu leben. Der Tod von Kristina wird ihn noch lange beschäftigen, aber anscheinend war so ein harter Einschnitt notwendig, dass er endlich lebt und sich nicht mehr von allen möglichen Leuten gängeln lässt!


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Wow, was für ein Ende. Casparos ist also zu den Tätern übergelaufen, seine Schulden haben ihn in eine Situation gebracht, die ihn bestechlich gemacht hat. Schlimm, aber leider passiert das ja wohl immer wieder und Nathalie und Simon werden dadurch in eine blöde Situation gebracht.
    Nathalie ist aufgewacht und hat erkannt, was Jerome für ein Spiel mit ihr gespielt hat. Spät, aber immerhin. Vielleicht findet sie in Simon einen Menschen, der ihr Halt gibt und ihr hilft über ihre traumatische Jugend hinweg zu kommen. Sie scheint ja trotzdem eine starke Persönlichkeit zu sein, die im entscheidenden Moment die richtige Schritte unternimmt. .
    Ninka taucht nicht wieder auf, ein Ende, dass den Leser nachdenklich zurück läßt. So traurig das auch ist, aber es ist ein eindrückliches Ende, dass ja wohl in der Realität auch leider so ist. Viele von den verschleppten Frauen bleiben für immer verschollen und ihr Schicksal wir nie aufgeklärt.
    Ein tolles Buch zu einem wichtigen Thema. Mich hat die Handlung total gefesselt leider hat das Thema ja auch eine tragischen Bezug zur Realität.


  • Nathalie ist aufgewacht und hat erkannt, was Jerome für ein Spiel mit ihr gespielt hat. Spät, aber immerhin. Vielleicht findet sie in Simon einen Menschen, der ihr Halt gibt und ihr hilft über ihre traumatische Jugend hinweg zu kommen. Sie scheint ja trotzdem eine starke Persönlichkeit zu sein, die im entscheidenden Moment die richtige Schritte unternimmt. .


    Simon und Nathalie - ein interessanter Gedankengang, der mir noch nicht gekommen ist. Ich zweifle allerdings an Beziehungen, die eingegangen werden, wenn man gerade Liebeskummer hat. Sobald man sich wieder gefasst hat, ist man ein anderer Mensch als in Zeiten der Schwäche. Das kann Probleme geben. Und wenn Nathalie wirklich so eine starke Persönlichkeit ist, wäre sie die falsche Frau für Simon. Dann kann er sich wieder zurücklehnen und andere entscheiden lassen oder wird bevormundet. Nein, er braucht eine Frau, die auf Augenhöhe ist.

  • So, dank Gürtelrose bin nun auch ich endlich dazu gekommen, der Arbeit fern zu bleiben und das Buch zu beenden.


    Nathalie ist in meinen Augen leider eine sehr unreife junge Frau, die "die Liebe ihres Lebens" verrät, weil dieser ihr von einer anderen Frau erzählt hat, in die er sich verliebt hat. Reife sieht irgendwie anders aus - sicherlich kann jede Frau nachvollziehen, dass Frau sich da nur rächen will, aber für mich steht die Frage im Raum: wie wird es mit ihr wohl weitergehen? Ich gehe davon aus, dass sie eine genauso gescheiterte Existenz wie ihre Mutter wird und zwar nicht dem Alkohol verfällt, sondern wie voll in die Magersucht abrutscht und daran zu Grunde gehen wird, denn was hat sie denn noch? Keinen Freund, keinen Job, keine Familie, kein Geld - sie hat im Endeffekt nichts mehr, sobald Simon sie endgültig vor die Tür gesetzt hat.


    Simon - auch von ihm bin ich nach wie vor kein Fan. Sicherlich, die Figur hat sich weiter entwickelt und er hat endlich angefangen, eigene Entscheidungen zu treffen und für das richtige einzustehen, aber wie stehen die Chancen, dass das so bleiben wird, wenn sich die Vorkommnisse wieder beruhigt haben? Irgendwie glaube ich bei ihm nicht an eine dauerhafte Veränderung, muss aber sagen, ich fand es unheimlich gut von ihm, wie er sein eigenes Leben riskiert hat, um Nathalie zu Hilfe zu eilen.


    Generell muss ich jedoch gestehen, ich bin von der Situation im sicheren Haus begeistert, denn hier hat man wirklich alles, Verrat, Mord, Geiselnahme und Dramatik ohne Ende - so liebe ich das.


    Zum Schluss war ich allerdings etwas traurig, dass man Ninka nicht gefunden hat und auch nicht über ihren Verbleib bekannt wurde. Ich hatte es Ivana so gewünscht, am Ende ihr Kinder wieder zu haben - auch wenn für die Familie die Situation dadurch nicht (finanziell) besser geworden wäre - so wären sie doch wieder alle zusammen gewesen. Irgendwie ist das ein losere Faden, der schon sehr an mir nagt, denn für mich ist die Geschichte einfaach noch nicht wirklich zu Ende, wenn ich nicht weiß, was mit einer solch elementaren Figur passiert ist.


    Dennoch muss ich sagen, dass mir das Buch (bis auf Kleinigkeiten) doch gut gefallen hat.