Inselstolz. Zwischen Strandkorb und Sturmflut
25 Leben in der Nordsee
Uwe Bahn (Hrsg.)
Ankerherz Verlag, 2015
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Zwischen harter Realität und Romantik spielt sich das Leben der Menschen ab, die an der Nordseeküste oder auf einer der vorgelagerten Inseln oder Halligen leben. Viele wurden hier schon geboren, aber manche sind erst hergezogen, in eine Landschaft, in der andere Menschen Urlaub machen. Die Nordlichter sind eine eigene Gemeinschaft, oft zurückhaltend und nicht immer auf Anhieb offenherzig, aber wenn man seinen Platz unter ihnen gefunden hat, gehört man dazu. Der Autor hat die Menschen, die er besuchte, einfach erzählen lassen. Dabei kommen wunderbare und vielfältige Geschichten zustande, die Einblicke in den Alltag und das Leben am Meer geben. Viele von ihnen arbeiten am und auf dem Meer, beispielsweise als Postbote, Fischer, Leuchtturmwärter oder Strandräuber. Man spürt die tiefe Verbundenheit zu dieser Landschaft und der Natur, selbst wenn sie ihre rauen Seiten zeigt, aber auch zu den Mitbewohnern in den manchmal winzigen Ansiedlungen. Gemeinschaft wird groß geschrieben in einer Umgebung, die von Gezeiten und Wetter abhängig ist.
Nachdem ich angefangen hatte zu lesen, war es schwer, wieder aufzuhören. Diese so natürlichen und ungekünstelten Biografien haben einen ganz eigenen Reiz und wecken den Wunsch, Land und Leute im nächsten Urlaub selbst zu erleben. Das Buch ist schön aufgemacht mit kurzen Kapiteln, gut in Szene gesetzten Portraits und etwas Lyrik über das Meer. Eine gezeichnete Karte sorgt für den nötigen Überblick. Auch wer sich nicht explizit für maritime Themen interessiert, dürfte hieran seine Freude haben.