Andreas Kollender - Kolbe

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    Autor


    Andreas Kollender wurde in Duisburg geboren, studierte in Düsseldorf Germanistik und Philosophie und arbeitete nebenbei auf dem Bau, im Einzelhandel und in einer Szenekneipe. Seit 1995 lebt er als freier Autor in Hamburg und leitet Kurse für literarisches Schreiben.


    Kurzbeschreibung/Klappentext


    Sommer 1943: Hitler muss weg! Das steht für Fritz Kolbe fest. Als Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes hat er Zugang zu streng geheimen Dokumenten, die er aus der Behörde schmuggelt.
    Eine Kurierfahrt in die Schweiz ermöglicht ihm die Kontaktaufnahme zu den Amerikanern. Kolbe beginnt ein lebensgefährliches Doppel­leben. Er übergibt den Amerikanern hochbrisantes Mate­rial, darunter der genaue Lageplan der Wolfsschanze, Hitlers Hauptquartier, sowie wichtige Hinweise auf Spione und einen deutschen Geheimsender in Irland. Die Alli­ierten nutzen seine Informationen, aber Hitler bleibt an der Macht und der sinnlose Krieg geht weiter.
    Kolbe zweifelt mehr und mehr an seiner Mission, will aufgeben, doch Marlene, die Frau, die ihm alles bedeutet, ermutigt ihn zum Weitermachen. Bis es zu einem folgenschweren Unfall kommt …


    Meine Meinung


    Dieser Kriminalroman enthält eine Spionagegeschichte und ist zugleich ein Historischer Roman mit biografischen Elementen. Es ist die Würdigung eines äusserlich unscheinbaren aber mutigen Mannes mit hohen ethischen Prinzipien der sein Leben riskiert hat, um dem Wahnsinn des 2. Weltkriegs ein möglichst frühes Ende zu setzen oder zumindest dem herrschenden Regime der Nazis Sand in die gut geölte Kriegsmaschinerie zu streuen. Mit der Weitergabe von elementaren Geheiminformationen wird er indirekt zum Saboteur des Regimes. Das diese Geschichte auf einer realen Person und wahren Begebenheiten beruht, habe ich erst ganz am Ende des Buches bemerkt.


    Fritz Kolbe ist ein bescheidener Mann der während des 2. Weltkriegs im Auswärtigen Amt in Berlin arbeitet. Mit seiner dezenten wie unauffälligen Art aber einigem Arbeitseifer macht er sich bei seinen Vorgesetzten beliebt. Er ist unter anderem dafür verantwortlich, streng geheime Dokumente zu vernichten. Das er einige Berichte vor dem Feuer rettet oder vorher Kopien anfertigt bleibt unbemerkt. Fritz Kolbe wird sogar ausgewählt als diplomatischer Kurier nach Bern zu reisen. Dort nutzt er die Möglichkeit die vertraulichen Dokumente amerikanischen Geheimdienstleuten zu übergeben. Aus dem braven Beamten Fritz Kolbe wird ein eminent wichtiger Spion. Sein Doppelleben in Berlin Aufrecht zu erhalten und Informationen weiterzugeben wird mit dem sich abzeichnenden Ende des Krieges und der aufkommenden Nervosität und Verzweiflung der Politgranden immer schwieriger. Das gegenseitige Misstrauen auf den Fluren des Amtes ist spürbar und wird zu einer grossen Gefahr.


    Der Schriftsteller Andreas Kollender schreibt einen von A bis Z überzeugenden Roman. In seiner Struktur und dem Verzicht auf unnötige Actionszenen weicht er zwar vom klassischen Kriminalroman ab aber dank der eingängigen Schreibweise und der feinen Personenzeichnung bleibt der Spannungsbogen über die ganzen 448 Seiten hoch. Der Autor fädelt geschickt eine aufkeimende Liebelei mit Marlene ein und als Leser identifiziert man sich mit den beiden und hofft es möge gut ausgehen. Ein lesenswertes Buch über eine schwere Zeit in der Moral und Menschlichkeit lebensgefährlich waren.


    5ratten