Ursula Hahnenberg - Wolfstanz

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    Im bayerischen Dörfchen Grafenried sind die Menschen in heller Aufregung: Die 16-jährige Leonie ist spurlos verschwunden; gleichzeitig wurde ein Wolf im Ebersberger Forst gesichtet. Als dann tatsächlich die Leiche des jungen Mädchens mit verdächtigen Bissspuren entdeckt wird, sind die Dörfler sich schnell einig: Der Wolf muss das Mädchen getötet haben! Die Försterin Julia Sommer ist sich da allerdings nicht so sicher. Wölfe sind scheue Tiere, und außerdem gibt es da noch einige Ungereimtheiten. Sie beginnt auf eigene Faust, Nachforschungen anzustellen.


    Mein Leseeindruck:


    "Wolfstanz" ist zwar bereits der zweite Band um die junge Försterin Julia Sommer, aber man kann dieses Buch auch problemlos als Einzelband lesen. Vorwissen aus Band 1 ist nicht erforderlich, um der Geschichte gut folgen zu können.


    Mir hat "Wolfstanz" sehr gut gefallen. Es ist ein eher ruhiger Kriminalroman, der in Bayern spielt und mit der Försterin Julia Sommer eine eigenwillige und ungewöhnliche Ermittlerin aufweist.


    Die Spannung baut sich zunächst eher langsam auf, was ich aber gar nicht schlimm fand, denn die Geschichte rund um den "Mordfall" herum ist meines Erachtens genau so interessant.


    Ich mochte die Protagonisten sehr, allen voran Julia, ihren sechsjährigen Sohn Florian und Oma Martha. Von Martha erfahren wir im Laufe der Geschichte auch noch einiges, denn zwischendurch gibt es immer wieder kurze Einblicke in Marthas Vergangenheit (1940er und 1950er Jahre). Erst mit der Zeit wird klar, wie und warum die Vergangenheit mit der Gegenwart verknüpft ist.


    Mir haben der Aufbau der Geschichte und der Spannungsaufbau sehr gut gefallen. Auch erfährt der Leser bei dieser Lektüre viel über Wölfe und ihr Vorkommen in freier Natur.


    Der Schreibstil ist flüssig, sehr angenehm und leicht zu lesen. Ich hoffe, dass die Reihe fortgesetzt wird; ich würde sehr gerne noch mehr über Julia Sommer und ihre kleine Familie lesen!

    Lesen aus Leidenschaft

  • Ein verhängnisvoller zweiter Fall für die Försterin Julia Sommer


    Im Ebersberger Forst wird ein freilaufender Wolf gesichtet, der die Bewohner des kleinen Dorfes Grafenried in Angst und Schrecken versetzt. Und obwohl niemand weiß, ob das unter Naturschutz stehende Tier überhaupt eine Gefahr darstellt, verlangen sie, dass es getötet wird. Zur gleichen Zeit verschwindet die sechszehnjährige Leonie spurlos, und als ihre Leiche kurz darauf mit verdächtigen Bissspuren am Hals aufgefunden wird, nimmt eine wilde Hetzjagd ihren Lauf. Von nun an haben die Försterin Julia Sommer und ihr Chef, der Waldbesitzer Tom, alle Hände voll zu tun, um den Mörder des Mädchens zu finden und dem Wolf das Leben zu retten.


    „Wolfstanz“ ist der zweite Fall der Försterin Julia Sommer, die bereits schon einmal einem perfiden Mörder das Handwerk legen konnte. Damals allerdings, um ihre eigene Haut zu retten, da sie selbst als Hauptverdächtige in einer Mordermittlung galt. Diesmal nun geht es um einen Wolf, der ausgerechnet dann im Ebersberger Forst auftaucht, als ein Mädchenmörder dort sein Unwesen treibt. Ein verhängnisvoller Kriminalroman, der wunderbar lebensnah in Erscheinung tritt und neben einem kniffligen Fall viele wissenswerte Details über den Beruf der Försterin und, wie sollte es anders sein, zu den Verhaltensweisen eines Wolfes vermittelt. Aber nicht nur die Realitätsnähe und der mit Herzblut geführte Kampf um einen Wolf verstehen es, den Leser in den Sog der Ereignisse zu ziehen. Auch die Einschübe aus dem früheren Leben von Julias Oma Martha stellen sich als interessant und in ihrem Verlauf sehr spannend heraus und vermitteln trotz ihrer knappen Schilderung ein gutes Bild der damaligen Ereignisse und der Widrigkeiten, der die sympathische Frau ausgesetzt war.


    Kurze Kapitel, ein flüssiger Schreibstil und eine sich stetig steigernde Spannung sorgen dafür, dass das Buch regelrecht verschlungen wird. Dabei sind es eher die sehr menschlichen Reaktionen der verängstigten Dorfbevölkerung und der zunächst aussichtslose Kampf der Försterin, die diesem Krimi eine spürbare Dynamik verleihen, die in ihrem Verlauf unberechenbar ist. Deshalb hofft der Leser, dass die beunruhigenden Geschehnisse ein gutes Ende nehmen, merkt aber schnell, dass er damit auf dem Holzweg ist. Eine bedrohliche Stimmung, die Ursula Hahnenberg ganz allmählich und mit einfachen Mitteln aufbaut und die ihre Wirkung bis zum Schluss nicht verfehlt.


    Fazit:
    „Wolfstanz“ ist trotz seines gemächlichen Einstiegs ein spannender Kriminalroman, der mit gut gezeichneten Figuren und einem interessant erdachten Fall gut zu unterhalten weiß.


    4ratten