05 - Seite 319 - 415 (Kapitel 16 bis einschl. Kapitel 21)

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  • Das hoffe ich auch, aber wie schnell eine Situation kippen kann, konnten wir ja am Wochenende sehen. Als ich die Bilder und Videos aus Hamburg gesehen habe, hatte ich direkt Szenen aus dem Buch hier im Kopf. Erschreckend.


    Das stimmt. Die Situation ist dort leider wirklich eskaliert. Und die Szenen erinnern teilweise an eine Apokalypse... Was hatte der Scholz nochmal gesagt? Manche Bürger von Hamburg würden sich wundern, dass der Gipfel schon vorbei sein würde (oder so ähnlich?). Haha.


  • Yeah, voller Körpereinsatz :breitgrins:


    Ich muss ja jetzt mal was gestehen: ich finde die Carters saucool. So unterschiedliche Charaktere, so verschiedene Lebensläufe und trotzdem harmonieren sie perfekt. Nicht nur, was die "Ansagen" angeht, sondern auch den Spassfaktor! :breitgrins: Nun müssen sie sich nur noch bezüglich des li'l white boyfriend einigen. :zwinker:

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Dieser Abschnitt zeigt - neben Starr - auch die wichtigen Stärken von anderen Personen:


    1. Chris. Er gefiel mir von dem Moment an, als ich ihn näher kennengelernt habe. Aber hier zeigt er hartnäckig, dass er Starr nicht einfach aufgeben will. Er liebt sie und tut dies gegen alle Widerstände. Ich habe wirklich Hochachtung vor seiner Unvoreingenommenheit. Eigentlich eine blöde Aussage, ich weiß, aber hier gibt es eben ein Haufen Vorurteile und Unterstellungen - wenn auch nicht immer offen zu Tage tretend.


    2. Starrs Mom. Ich denke, sie ist mindestens genauso stark wie ihr Mann. Sie ist emanzipiert und hält mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg. In meinen Augen sind sie und Maverick ein tolles Team - auch wenn ihr Start und die ersten Jahre sicherlich ganz und gar kein Zuckerschlecken war. Lisa ist das Beispiel einer hart kämpfenden und arbeitenden Momma, die ihr Leben lebt und nicht bereit ist, Kompromisse, die ihren Kindern und ihr selbst schaden könnten, einzugehen. Das Parade-Gegenstück zu Iesha.


    3. Maya. Eine tolle Freundin, die anfänglich im Schatten von Hails stand, dann aber begreift, dass Loyalität keine Worthülse ist.


    Abgesehen davon mag ich DeVante sehr gerne. Einfach, weil er deutlich schlauer ist, als die meisten Leute vermutlich annehmen würden.

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Dafür ist Chris echt verständnisvoll, nachdem er mal kurz seinen Frust abgebaut hat. Sie hat wirklich Glück mit dem Jungen. Er liebt sie wirklich und ist ein "Guter Weißer", wenn man das so sagen möchte.


    Bei Chris würde ich sogar soweit gehen, dass er der Einzige ist, bei dem de Hautfarbe keine Rolle spielt. Weder für ihn selbst, noch für andere. Abgesehen von Big Mav, der diesbezüglich auch rassistische Tendenzen hat. :rollen: Und Starr, die meint, dass sie sich bei Chris (und ihren Freundinnen in der Williamson) anders verhalten muss, weil die die "schwarze Starr" nicht oder falsch verstehen würden.


    Zitat

    In dem Zusammenhang finde ich es etwas schade, das es so wenige Weiße im Buch gibt. Und so wenige, die positiv oder einfach normal rüberkommen. Es ist ein Buch aus Sicht der Schwarzen - sicher notwendig. Aber die Sichtweise der Weißen muss man immer erahnen.


    Ja, ich denke, das Hauptargument hast Du schon genannt: es ist notwendig, dass das Buch aus dem Blickwinkel von Afroamerikaner*innen erzählt. Aber ich denke eben auch, dass die Berührungspunkte gering sind. Wenn man bedenkt, dass auf der Williamson nur zwei schwarze Schüler sind!
    Die Sichtweise der Weißen blitzt dennoch durch: Chris, dem die Hautfarbe völlig egal ist, die Mitschüler*innen, die denken, dass eine Schwarze automatisch eine Trendsetterin ist (auch eine rassistische Denke, wenn auch nicht so gemeint und wahrgenommen), Hailey, die denkt, sie wäre nicht rassistisch, weil sie ihre Aussagen in Anspielungen und Scherze verkleidet.


    Zitat

    Also warum der Polizist wirklich geschossen hat, wissen wir immer noch nicht. Ich hoffe sehr, das kommt noch.
    sind. :rollen:


    Ich denke, dass es eine Gemengelage ist. Die Polizei erwartet in solchen "Problemvierteln" automatisch eine andere Form der Kriminalität - was Drogen, aber auch Angriffe auf sie selbst angeht. Ein gewisses Potential ist vorhanden, das lässt sich nicht leugnen. Aber man muss zweierlei bedenken:


    1. Die Hintergründe der Kriminalitätsrate in Vierteln wie Garden Heights. Die Benachteiligung der schwarzen Bevölkerung, die Chancenungleichheit, was z.B. die Bildung und somit die Zukunft der jungen Menschen angeht. DeVante schildert das in Bezug auf Khalil sehr gekonnt.


    2. Die Tatsache, dass in solchen ghettoartigen Wohngegenden die Kriminalität hoch ist, kein Freifahrtschein ist, alle dortigen Menschen als weniger oder gar nicht rechtschaffen zu betrachten und sie automatisch als Gefahr zu sehen. Der Polizist tut aber offensichtlich, wenn womöglich auch nur unterschwellig. Er hat eine gewisse Erwartung und reagiert deshalb besonders dramatisch und für Khalil bedeutet das den Tod.
    Wenn man wenigstens den Fall richtig aufarbeiten würde! Die Polizisten entsprechend schulen, die Konfliktherde angehen und die Situationen in den Vierteln sichtbar angehen und verbessern würde. Ich denke, dann wäre schön einiges getan. Dazu gehört aber auch ein angemessene Bestrafung, wenn ein Polizist überreagiert und jemanden Unschuldigen erschießt. Kein Schöreden, kein Argumente suchen, keine fadenscheinigen Unterstellungen.


    Zitat

    Die Sprache der Schwarzen ist wirklich eine andere, als meine. :breitgrins: Aber mir kommt sie realistisch vor. Erinnert mich allerdings in den Grundzügen an die Sprache der jungen türkischen Mitbewohner unseres Stadtteils.


    Vermutlich kann man die türkischstämmigen Jugendlichen aber noch besser verstehen. Das eine sind die Begriffe, die Jugendsprache an sich. Aber gerade im Rap/Hip-Hop gibt es so einen herben Slang, den ich häufig noch nicht einmal im Ansatz verstehe. Worte, die verändert werden, Aussprache, etc. Manchmal kann ich kaum ahnen, dass es englisch ist. :zwinker:


    Zitat

    Am stärksten in diesem Abschnitt war der Streit von Seven und seiner Mom. Wenn ein Sohn solche Sachen zu seiner Mutter sagen muss - und diese auch noch wahr sind - dann ist das wirklich eine schlimme Sache. :sauer:


    Schön, dass Du das erwähnst, gagamaus! Das war wirklich eine ganz ganz starke und berührende Szene! Sev ist ein prima Kerl, da bin ic mir sicher. Und er fühlt sich als Bruder dermaßen verantwortlich. In meinen Augen zu viel für einen großem Bruder, denn er übernimmt Verantwortung, die in meinen Augen Iesha übernehmen sollte.

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Sogar Onkel Carlos vermisst diese enge Gemeinschaft. Ich finde diese Denkweise sehr schön :smile:


    Auch Onkel Carlos fühlt sich Garden Heights verbunden und wischt seine Herkunft nicht einfach als ungeliebt weg. Ich denke, Mavericks Gefühl, die Gemeinschaft der Hood nicht einfach zu verlassen und somit zu verraten, ist gar nicht so weit entfernt.
    Wenn niemand dafür kämpft, dass alles einmal besser wird, was soll dann mit Garden Heights werden? :rollen:
    Aber ich kann Lisa und ihr Drängen absolut verstehen! Es geht eben nicht nur um die Zukunft des Viertels sondern auch um das Leben ihrer Kinder.

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Auf die Idee, dass das die Cops gewesen sein könnten, kam ich gar nicht. Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Das ist nicht deren Handschrift, sondern die einer Gang.


    Da bin ich mir nicht sicher. Einschüchterungstaktiken werden durchaus auch von korrupten Polizisten angewendet, warum also nicht in dem Fall? Zumal der Zeitpunkt natürlich wirklich dafür spräche... Am Abend vor der Aussage.
    Aber klar, es können genauso gut die King Lords gewesen sein.


    Zitat

    Mav verdient seinen Namen „Big Mav“ zu Recht. Dass es ihm gelingt, King Lords und Garden Disciples zusammenzubringen, ist sicher eine Leistung. Aber es geht eben um das Wohl des Viertels.


    Außerdem nähern sich Mav und Carlos an. Das fand ich so genial. Irgendwie war Mav in diesem Abschnitt mein Held. Er hat so viel erreicht bzw. Fehler zugegeben, Versöhnungen eingeleitet.


    Aber hallo! Auch wenn Mav keine schöne Vergangenheit hat - er hat für seine Familie gekämpft und hat eine undenkbaren Weg gefunden aus dieser Gewaltspirale auszusteigen. Ich finde, er kann stolz sein! Umso schöner, dass er es nicht dabei belässt, sondern auch etwas dafür tut, dass die Situation insgesamt erträglicher wird.
    Und die Liebe für seine Kinder haut mich echt um! Er hat seine Regeln und diese fordert er auch ein... aber er lässt seinen Kindern eben auch Freiheiten, stärkt ihnen den Rücken und ermöglicht ihnen eine bessere Zukunft. Mav sorgt nicht weniger als Carlos und Lisa dafür, dass seine Kinder und auch andere wie Khalil und jetzt DeVante einen anderen Weg gehen als er selbst damals.

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Die Sichtweise der Weißen blitzt dennoch durch: Chris, dem die Hautfarbe völlig egal ist, die Mitschüler*innen, die denken, dass eine Schwarze automatisch eine Trendsetterin ist (auch eine rassistische Denke, wenn auch nicht so gemeint und wahrgenommen), Hailey, die denkt, sie wäre nicht rassistisch, weil sie ihre Aussagen in Anspielungen und Scherze verkleidet.


    So hab ich das noch gar nicht betrachtet, aber stimmt, du hast Recht. Die "weiße" Sichtweise kommt durchaus auch zur Sprache.