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Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 6.529 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dubh.


  • Wobei es mich sehr erschüttert hat, als Onkel Carlos meinte, wenn sie King nur wegen der Brandstiftung drankriegen, ist er in einer Woche wieder draußen. Hä??? Das war mehrfacher versuchter Mord, immerhin waren die Kinder da drin.


    Ich vermute mal, dass du ihm dafür nachweisen müsstest, dass er wusste, das die Kinder in dem Laden sind. Was sicherlich nicht so leicht werden dürfte, schließlich war überall Chaos wegen der Anschläge, Demo etc.. Wobei mich die Aussage auch sehr wundert. In der Regel haben die USA viel schärfere Gesetze als wir hier in Europa.


  • Ich kann es mir überhaupt nicht vorstellen, egal ob man nun einen dunkel- oder hellhäutigen Mann bzw. Partner hat, mit jemanden zusammenzuleben der Gewalt gegen einen selbst und im schlimmsten Maße gegen andere ausübt. Was kann einen da nur halten? Einfach schrecklich ..


    Ich denke, da ist auch ein Großteil Angst dabei. Wenn sie ihn verlassen würde, würde er sie womöglich nicht nur schlagen, sondern umbringen. Einer wie King kann das nicht auf sich sitzen lassen, dass er verlassen wurde.


  • Ich denke, da ist auch ein Großteil Angst dabei. Wenn sie ihn verlassen würde, würde er sie womöglich nicht nur schlagen, sondern umbringen. Einer wie King kann das nicht auf sich sitzen lassen, dass er verlassen wurde.


    Da hast du vermutlich recht mit deiner Aussage, aber er kann doch unmöglich erwarten, dass ein Mord nicht geahndet wird, oder? Na er würde es wahrscheinlich als Unfall oder so darstellen :grmpf:


  • Ich bin davon überzeugt, dass es bei umgekehrten Farben ein anderes Urteil gegeben hätte. Oder noch schlimmer, wenn ein schwarzer Jugendlicher einen weißen Polizisten ermordet hätte. :entsetzt:


    Hm, ich bin mir da nicht so sicher. Es hätte vielleicht einen größeren Aufschrei in der Gesellschaft gegeben, aber ich glaube dennoch, dass die Polizei eine Mauer gebildet und zusammen gehalten hätte. Wie bereits mal erwähnt, werden Ermittlungen gegen Polizisten in der Regel sehr schnell eingestellt und es kommt nicht zum Prozess.



    Zu Iesha:
    Ihre Beweggründe wegen des Reichtums... Vielleicht würde sie sich mit dem heutigen Wissen anders entscheiden, aber ich denke, dass sie damals noch jung war. Da hat sie das gereizt und vielleicht sogar gedacht, dass sie sich schon dagegen wehren kann oder es auch gar nicht so schlimm wird. Dann kam es aber genau so und sie konnte nicht mehr raus aus ihrer Rolle.

  • Woah. Im letzten Abschnitt ist ja noch einiges passiert. Ich bin richtig beeindruckt von Starr, dass sie sich vor die Menge gestellt hat und all diese Dinge gesagt hat! Auch wenn sie es immer wieder selbst bestreitet: Ich finde sie ist wahnsinnig mutig!


    Die Aufstände und Plündereien waren zu erwarten, aber trotzdem sehr beängstigend. Vor allem kapieren ich nicht ganz warum die Leute in ihren eigenen Vierteln so randalieren und Läden plündern? Immerhin schaden sie damit ja ihren "eigenen" Leuten. Warum gehen sie nicht in ein von "Weißen" dominiertes Viertel und demonstrieren und randalieren dort?


    Meint ihr die Sache mit King ist vom Tisch, wenn er im Gefängnis ist? Ich hätte ja viel zu sehr Schiss vor seiner Rache. Immerhin hat er bestimmt viele loyale Anhänger, die sich liebend gerne darum kümmern Starr und ihrer Familie das Leben zur Hölle zu machen.. und nur weil King weg ist, bedeutet das ja auch nicht, dass es die King Lords nicht mehr gibt...

  • Ganz abgesehen davon, dass King sie sicherlich nicht einfach so mit ihren Kindern hätte gehen lassen. Und wenn, wohin? Sie scheint mir nicht der Typ zu sein, der Maverick um Hilfe gebeten hätte.


    Da liegt das Problem aber eindeutig bei Iesha. Ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass Mav und auch Lisa ihr helfen würden ein neues Leben zu beginnen, wenn sie es wirklich ernst meinen würde. Dafür müsste sie allerdings ihren Stolz hinunter schlucken, aber das würde Iesha nicht tun. Ich glaube das Problem ist, dass sie es am Anfang grundsätzlich genossen hat in dieser Machtposition als "Kings Frau"zu sitzen, aber schlichtweg die Konsequenzen nicht bedacht hat. Und nun akzeptiert sie ihr "Schicksal".


  • Doch nicht nur in der "schwarzen Welt" schlägt Chris sich gut, auch in der Beziehung reagiert er richtig, als Starr versucht mit ihm zu schlafen. Da dachte ich mir auch, dass er wirklich erwachsen handelt.


    Ich bin auch total begeistert von Chris! Ich finde er ist einfach nur ein wahnsinnig toller Freund und eine Stütze für Starr. Dass er während der Tumulte bei ihr bleibt sagt doch alles oder?



    Das war ein toller Moment im Buch und als dann auch DeVante sich bereit erklärt, seine Aussage zu machen, damit die Gerechtigkeit nicht nur für den Augenblick ist. DeVante hat sich in dem Buch wirklich toll entwickelt. Berührend fand ich auch die Szene nach dem Brand als Onkel Carlos auf ihn zukam. DeVante fühlt sich wohl bei ihm und vor allem die Grenzen, die er gesetzt bekommt, scheint er zu mögen. Das ist eh etwas, das ich immer wieder feststelle: Kinder finden Grenzen nicht schlimm. Im Gegenteil scheint es mir oft, dass sie froh darüber sind. Sie schränken ja nicht nur ein, sondern geben auch Halt. Das sieht man an DeVante hier doch ziemlich deutlich.


    Ich finde auch, dass sich DeVante super entwickelt hat. Und dieser "Moment" zwischen Carlos und ihm war wirklich toll!

  • An ihrem Leben war Iesha doch auch selber Schuld. Schließlich hat sie sich King und dieses Leben auch ausgesucht. Und ihre Kinder und vor allem DeVante so oft im Sticht zu lassen, fand ich wirklich das Schlimmste. Wenigstens einmal hat sie getan, was jede gute Mutter tun sollte. Sie war auf der Seite ihrer Kinder und hat sie beschützt.


    Ich sehe das ehrlich gesagt genauso. Mitleid bekommt Iesha auf alle Fälle nicht von mir.

  • Hm, ich bin mir da nicht so sicher. Es hätte vielleicht einen größeren Aufschrei in der Gesellschaft gegeben, aber ich glaube dennoch, dass die Polizei eine Mauer gebildet und zusammen gehalten hätte. Wie bereits mal erwähnt, werden Ermittlungen gegen Polizisten in der Regel sehr schnell eingestellt und es kommt nicht zum Prozess.


    Ich schaue gerade die lange O.J.Simpson-Biografie (Arte) und dort wird sehr viel über die damaligen Verhältnisse erzählt. Also über Rassenunruhen, Aufstände der Schwarzen in Californien und über die Polizei, die Schwarze grundlos verhaftete - hunderte an einem Wochenende - die die Wohnungen von Unschuldigen schwarzen Frauen bei der Durchsuchung total zerstörten und ähnliches. Und es war ganz normal und niemand wurde belangt. Die Geschichte der Polizeiübergriffe auf Schwarze ist schon sehr lange. :sauer:

    :lesen:





  • Hm, ich bin mir da nicht so sicher. Es hätte vielleicht einen größeren Aufschrei in der Gesellschaft gegeben, aber ich glaube dennoch, dass die Polizei eine Mauer gebildet und zusammen gehalten hätte. Wie bereits mal erwähnt, werden Ermittlungen gegen Polizisten in der Regel sehr schnell eingestellt und es kommt nicht zum Prozess.


    Hmm. Aber die Medienberichterstattung wäre schon eine ganz andere gewesen und das macht meistens viel aus. Ich wäre mir nicht so sicher, ob es nicht doch ein anderes Urteil gegeben hätte. Vielleicht hätte es Petitionen gegeben, friedlichere Proteste und vielleicht hätten "Hohe Tiere" dafür gesorgt, dass der Fall neu aufgerollt wird. Ich kann mir auf jeden Fall gut vorstellen, dass das Ganze anders gelaufen wäre.



    Zu Iesha:
    Ihre Beweggründe wegen des Reichtums... Vielleicht würde sie sich mit dem heutigen Wissen anders entscheiden, aber ich denke, dass sie damals noch jung war. Da hat sie das gereizt und vielleicht sogar gedacht, dass sie sich schon dagegen wehren kann oder es auch gar nicht so schlimm wird. Dann kam es aber genau so und sie konnte nicht mehr raus aus ihrer Rolle.


    Ja das kann gut sein. Ich denke sie hat nicht wirklich über die Konsequenzen nachgedacht und sich vor allem wegen des Geldes und der Macht angezogen gefühlt.

  • Ich hätte mir übrigens gewünscht, dass Officer Brian noch zu Wort gekommen wäre. Ich hätte so gerne ihn noch einmal kennengelernt. In irgendeiner Form ist er die ganze Geschichte über präsent, aber nicht wirklich greifbar, dadurch, dass er und seine Geschichte so in den Hintergrund gerückt sind. Etwas schade...

  • Irgendwie schon, aber auf der anderen Seite ist es wohl genauso für Starr. Sie hätte wohl auch gerne gehört, warum er so gehandelt hat, aber das blieb ihr verwehrt. Da das Buch aus ihrer Sicht geschrieben ist, ist es für mich fast konsequent, dass eben dies nicht passiert.
    Aber es wäre auf jeden Fall interessant gewesen und manchmal ist ein auktorialer Erzähler schon vorteilhaft. ;)


  • Ich hätte mir übrigens gewünscht, dass Officer Brian noch zu Wort gekommen wäre. Ich hätte so gerne ihn noch einmal kennengelernt. In irgendeiner Form ist er die ganze Geschichte über präsent, aber nicht wirklich greifbar, dadurch, dass er und seine Geschichte so in den Hintergrund gerückt sind. Etwas schade...


    Das ist auch mein Kritikpunkt an der Geschichte. Es wurde sehr einseitig berichtet und das ist ja genau das, woran unsere Gesellschaft immer krankt, dass keiner über die eigene Nasenspitze hinausschaut. Klar hat er falsch gehandelt aber wäre es zum Prozess gekommen, hätte man ihn auch gefragt, warum er geschossen hat und entweder ist er zu Impulsgesteuert oder er hat die Situation falsch eingeschätzt. Wäre aber interessant gewesen, mehr zu erfahren.

    :lesen:






  • Irgendwie schon, aber auf der anderen Seite ist es wohl genauso für Starr. Sie hätte wohl auch gerne gehört, warum er so gehandelt hat, aber das blieb ihr verwehrt. Da das Buch aus ihrer Sicht geschrieben ist, ist es für mich fast konsequent, dass eben dies nicht passiert.


    Gerade wollte ich auf den Beitrag von _Buchliebhaberin_ antworten und eigentlich genau das Gleiche schreiben wie du. Zum Glück habe ich erst noch deinen Beitrag gelesen :zwinker:
    Also: Ich sehe es ganz genauso wie du :smile:

  • Mir hätte einfach nur gereicht überhaupt mal ein Lebenszeichen von ihm zu hören. Wenn er sich, z.B. im Radio über das Urteil geäußert hätte. Eine andere Erzählweise hätte ich dafür aber nicht gebraucht.

  • Und jeder Anwalt würde dem Polizisten sicher dazu raten, sich nicht öffentlich zu äußern. Ggf. hätte man über Onkel Carlos etwas verlauten können, aber ein wenig hat er dazu ja auch gesagt.
    Also ich finde es nach wie vor stimmig. Aber sicherlich wäre es - mit einer anderen Perspektive - auch interessant gewesen, mehr zu erfahren. Aber ich habe die Autorin auch so verstanden, dass sie eben nicht alle Perspektiven zeigen will, sondern mal nur "die schwarze Perspektive", weil es genug zu der "weißen" gibt.


  • Aber in der Realität ist es doch bestimmt auch so, dass man einfach nichts mehr darüber erfährt, dass das alles einfach so im Sand versickert. Insofern finde ich das im Buch absolut gut gelöst.


    Gut, da kann ich nur zustimmen. Man erfährt als Ausstehender definitiv nichts weiter über solche Fälle bzw. das wird wohl dadurch dass es keine Anlage gibt, einfach vergessen werden. Interessieren würde mich aber, ob es zumindest interne Ermittlungen geben würde.. Ein kurzes Kapitel dazu oder zu der Sichtweise des Polizisten hätte mir gereicht.