Anne Tyler - Tag der Ankunft
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Inhalt: (Buchrückseite)
Zwei ganz verschiedene Familien, eine amerikanische und eine iranische, lernen sich auf dem Flughafen in Baltimore kennen. Hätten sie nicht beide ein koreanisches Kind adoptiert, sie wären sich wohl nie begegnet. Es entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen den ungleichen Familien, die fast alle Mitglieder auf immer verändern wird.
Meine Meinung:
Im Buch geht es um zwei amerikanische Familien, die jeweils ein koreanisches Kind adoptieren. Die Donaldsons, Amerikaner wie sie im Buch stehen, und die Yazdans, iranische Einwanderer in der zweiten Generation. Sie lernen sich am Flughafen von Baltimore kennen, als sie die Adoptivkinder, zwei kleine Mädchen aus Korea, im Empfang nehmen. Schon hier zeigen sich Mentalitätsunterschiede: die Donaldsons erscheinen mit der gesamten Verwandtschaft, ausgerüstet mit allen möglichen unnützen Baby-Utensilien, und nehmen die Empfangsprozedur auf Video auf. Die Yazdans, ganz bescheiden, nur in Begleitung der Großmutter und ohne Kamera.
Fortan wird, auf Initiative der Donaldsons, dieser "Tag der Ankunft" alljährlich in immer stärker ausuferndem Maße gefeiert und auch sonst kommen die Familien trotz aller Unterschiede in Mentalität, Lebensumständen, Herkunft und Erziehungsstil sich näher. Eine Freundschaft entsteht und die vielschichtigen Beziehungen zwischen den Mitgliedern beider Familien sind Thema dieses Buches.
Ich liebe Anne Tylers Alltagsschilderungen und davon gibt es in diesem Buch jede Menge, auch wenn die Handlung sich vorwiegend um die Feierlichkeiten dreht, wo man sich gegenseitig zu übertreffen sucht. Doch auch die Befindlichkeiten der Einwanderer, unterschiedliche Erziehungsstile, persönliche Charakterunterschiede, Integration und Toleranz sind Aspekte der Handlung. All das ergibt ein buntes Sammelsurium, mit ein paar Hauptpersonen (die Adoptivfamilien samt Großeltern) und zahlreichen Nebenpersonen. Die einzelnen Kapitel werden locker aus der Perspektive unterschiedlicher Hauptpersonen geschildert. Am besten gefiel mir dabei die Sicht von Maryam (die Großmutter in der iranischen Familie), die Geschichte ihrer Herkunft und ihrer Gedanken zur Integration in den USA: ist es Einwanderern eigentlich möglich, sich zu integrieren, möglichst unter Bewahrung der eigenen Kultur und Herkunft, oder wird immer ein Rest Fremdheit bleiben, wird es immer wieder verhängnisvolle Missverständnisse geben? Auch wenn Integration von beiden Seiten aus betrieben wird?
Fazit: eine ruhige, leichte, jedoch nicht seichte Lektüre. Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, auch wenn einiges vielleicht zu plakativ und typisch amerikanisch erscheint.