Victor Hugo - Die Arbeiter des Meeres (Das Teufelsschiff)

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.268 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sandhofer.

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    Der eigenbrötlerische Guernseyer Fischer Gilliatt ist in Deruchette, die Nichte des wohlhabenden Reeders Mess Lethierry verliebt, wagt es aber nicht, sich ihr zu nähern und seine Liebe zu gestehen. Als das Dampfschiff ihres Onkels auf ein gefährliches Riff aufläuft, bietet Deruchette in ihrer Verzweiflung demjenigen ihre Hand an, der die wertvolle Maschine des Schiffes rettet und Mess Lethierry so vor dem Ruin bewahrt.
    Nur Gilliatt wagt es, sich der unmöglich scheinenden Aufgabe zu stellen und kämpft alleine mitten im Meer gegen Naturgewalten, Hunger und bösartige Meeresbewohner.


    Mit diesem 1866 erschienenen Roman, dessen Titel in den aktuellen Neuauflagen am Original anlehnend mit „Die Arbeiter des Meeres“ übersetzt wurde, wollte Victor Hugo eine Art Trilogie abschließen, in denen er die drei übermächtigen Gewalten behandelt, denen der Mensch ausgesetzt ist: Religion (Der Glöckner von Notre-Dame), die menschliche Gesellschaft (Die Elenden) und die Natur (Das Teufelsschiff bzw. Die Arbeiter des Meeres).
    So sind es auch die Naturbeschreibungen, die dieses Buch prägen und ausmachen, während die meisten Figuren etwas eindimensional daherkommen.
    Mir waren aber leider auch diese Schilderungen von Felsen, Meer und Getier ab und an zu viel und auch die seitenlangen technischen Details der Maschinenrettung haben mich jetzt nicht gerade gefesselt.


    Es ist schon länger her, dass ich „Die Elenden“ und „Der Glöckner von Notre Dame“ gelesen habe, aber ich war von diesen beiden Romanen mehr angetan.
    Die Geschichte, die hinter dem „Teufelsschiff“ steckt, der Kampf eines Mannes gegen die Gewalten der Natur für eine Frau (von der er noch nicht mal weiß ob sie seine Liebe auch tatsächlich erwidern wird...), ist ein starker Stoff und sicher auch zeitlos, aber meiner Meinung nach hätten 200 Seiten weniger dem Buch auch nicht weh getan.


    3ratten

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  • Ich habe das Gefühl, mir könnte dieses Buch gefallen, vor allem nach dem Lesen deines Kommentars dazu, Sandhofer, auch wenn ich deiner Warnung gefolgt bin und den einen speziellen Paragraphen ausgelassen habe. Die mare-Edition bietet zwar einiges, verlangt aber auch einen entsprechenden Preis. Für mich heißt das erst einmal abwarten, denn solche Bücher kaufe ich lieber aus zweiter Hand oder leihe sie aus.

  • Ja, ausnahmsweise hab' ich eine Spoiler-Warnung gesetzt. Mach' ich nicht oft... :breitgrins:


    Aber Die Arbeiter des Meeres ist wirklich lesenswert. Man muss sich auf Hugo einlassen können. Und - obwohl sehr viel davon vorhanden ist - darf man nicht zu viel "Action" erwarten. Einen Roman von 500 Seiten gleich, wie Knödelchen, um 200 Seiten kürzen zu wollen, halte ich (gelinde gesagt) für leicht übertrieben. Hugos Sprache lebt vom Repetitiven seiner Schifffahrtsausdrücke und vom Grobkörnigen seiner Charaktere.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)