Jay Kristoff - Nevernight. Die Prüfung

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  • Mia und ihr Begleiter Herr Freundlich, eine Schatten-Katze, sind seit vielen Jahren auf sich gestellt. Seit man ihre Familia ausgelöscht hat. Seitdem dürstet sie nach Rache und erhofft sich Hilfe bei der Roten Kirche, die Assassinen ausbildet...


    Schon zu Anfang gibt der Autor eine Trigger-Warnung, dass die Sprache in dem Buch nichts für Zartbesaitete ist und auch Gewalt in der Geschichte vorherrscht. Natürlich, immerhin geht es hier um mordende Assassinen. Und auch wenn Kristoff sich nicht mit sanften Beleidigungen zufrieden gibt, so sind sie immerhin wohldosiert und somit - für mich - erträglich. Auch fand ich die Gewalt nicht so vorherrschend, wie ich es anfangs gedacht hatte. Mia ist dabei eine sehr erträgliche Hauptfigur, der ich gerne folge und die ich irgendwie auch in mein Herz geschlossen habe.


    Allerdings fiel mir der Einstieg nicht so leicht. Der Schreibstil hatte mich zwar sofort, alleine durch so Wörter wie flüsterleise, aber die Reise zur Roten Kirche zog sich für meinen Geschmack ein wenig zu sehr. Aber spätestens ab der Hälfte der Besuches hatte Mia mich in ihren Bann gezogen und ich konnte das Buch nur schwer beiseite legen. Kristoff folgt dabei keinen Plotregeln und wartet mit einigen Überraschungen und Wendungen auf, die ich nicht habe kommen sehen. Auch merkt man zwar schnell, dass seine Figuren einfach unter Assassinen leben und das Leben somit nicht unbedingt auf Langfristigkeit aus ist, aber dennoch war ich jedes Mal aufs Neue überrascht, wenn ich mich von einer Figur verabschieden musste.


    Somit ein Roman mit vielen phantastischen Elementen, toller Sprache und spannendem Plot! Ich freue mich auf die Fortsetzung!

  • Seitdem ihre Familie von mächtigen Männern der Republik grausam ermordet wurde, sinnt die junge Mia Corvere auf Rache. Um diese zu bekommen will sie sich in einer Assassinenschule zur tödlichen Klinge ausbilden lassen.


    Der Einstieg in die vielgelobte „Nevernight“-Reihe des Autors Jay Kristoff ist mir tatsächlich zunächst unerwartet schwergefallen. Das lag an zwei Gründen.

    Zum einen wird gerade zu Beginn des Buches massiv in Zeit und Handlung gesprungen. Das macht die eigentlich gar nicht so schwierig nachzuvollziehende Handlung unnötig komplex und man hat als LeserIn Mühe, sich auf die Welt einzulassen.

    Zum anderen werden sehr viele zusätzliche Anmerkungen gemacht. „Die Prüfung“ hat sage und schreibe 87 (!) Fußnoten. Manchmal werden darüber diverse Dinge der Welt erklärt und ausgeschmückt, was lobenswert ist. Manchmal sind sie aber auch einfach vernachlässigbarer Humor. Was aber am Meisten den Lesefluss stört ist die schon erwähnte schiere Masse, bei der manchmal gefühlt kaum ein Satz ohne eine Fußnote auskommt.

    Es lohnt sich aber absolut, sich davon nicht abschrecken zu lassen und sich durchzukämpfen. Wer das tut, wird mit einer wirklich guten Fantasygeschichte belohnt, die das hohe Lob, das sie erhalten hat, auch verdient. „Harry Potter in brutal“ trifft es hier aber meiner Meinung nach nur im Ansatz. Klar lässt sich nahezu jede Fantasygeschichte, die hauptsächlich in einer Schule spielt, mit Harry Potter vergleichen. Und ja, dieses Buch ist absolut nichts für Zartbesaitete, hier geht es oft wirklich zur Sache. Aber es ist das Gesamtpaket, dass „Die Prüfung“ von vergleichbaren Romanen abhebt. Ob witzige, romantische, hinterhältige oder blutige Handlungen und auch Plot Twists, es erscheint alles spannend und stimmig. Jay Kristoff erfindet also vielleicht das Rad nicht unbedingt neu, bringt aber dennoch frische und eigene Ideen mit.


    So lohnt sich „Nevernight – Die Prüfung“ nach dem etwas anstrengenden Anfang doch auf jeden Fall für jeden Fan von opulenten, erwachsenen Fantasygeschichten. Ich bin gespannt auf mehr!


    4ratten

    Hier ist mein SuB und mein SgB :)