Linus Geschke - Das Lied der toten Mädchen

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 890 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Dani79.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Ein schwieriger Fall


    Im Prolog lesen wir, welche Fehler manche Menschen machen. Und dass sie auch manchmal tödlich sind…
    Jan Römer erhielt einen niederschmetternden Anruf von seiner Ex-Frau, dessen Konsequenz er nicht wahrhaben wollte…
    In seinem Stammlokal traf er Stefanie Schneider genannt Mütze. Mit ihr berichtete er in einer Zeitschrift über ungeklärte Kriminalfälle. Und einen solchen wollten sie jetzt wieder untersuchen…
    Es ging um eine junge Frau, die vor zwanzig Jahren auf dem Wilzenberg erstochen aufgefunden worden war…
    Damals gab es am Fuß des Berges ein Gästehaus, in welchem dubiose Gestalten untergebracht waren. In diesem Gästehaus arbeiteten die drei Freundinnen… Eine Arbeit, über die sich nicht sprechen durften…
    Wie ein roter Faden ziehen sich die Gedanken des ‚Uhrmachers‘ durch das ganze Buch…
    Wessen Fehler endete tödlich? Was erfährt Jan Römer von seiner Ex? Warum ist er deshalb so wütend? Was ist das für ein Fall, über den Jan und Mütze schreiben sollen? Wer hatte die junge Frau ermordet? Was hatte es mit diesem Gästehaus auf sich, und was mussten die drei Freundinnen dort tun? Warum durften sie nicht über diese Arbeit sprechen? Und was hat es mit dem ominösen Uhrmacher auf sich? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Dieses Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Es gab keine Unterbrechungen wegen eines komplizierten Schreibstils, denn dieser war unkompliziert. Das heißt, dass es keine Fragen nach dem Sinn von Wörtern oder gar ganzen Sätzen gab. In der Geschichte war ich schnell drinnen. Auch konnte ich mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. Das Buch was von Anfang an spannend, schon durch den etwas mysteriösen Prolog. Immer wieder habe ich mich gefragt, wer der Mörder ist, aber ich bin nicht darauf gekommen. Daher war das Ende – zumindest für mich – doch sehr überraschend. Auf diese Person bin ich nicht gekommen, obwohl es vielleicht mit ein bisschen mehr Nachdenken durchaus möglich gewesen wäre, zumindest einen Verdacht zu haben. Doch so gefiel es mir doch besser. Auf jeden Fall hat mir das Buch sehr gut gefallen, und es bekommt von mir eine Lese-/Kaufempfehlung sowie volle Bewertungszahl.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Herausragender Krimi!
    Jan Römer ist Journalist bei dem Nachrichtenmagazin " Die Reporter". Mit Kollegin Stefanie Schneider , genannt "Mütze", arbeitet er an einer Story "ungeklärte Mordfälle" und ihr Augenmerk richtet sich auf einen 20 Jahre zurückliegenden Mord. Damals wurde die 19jährige Sonja Risse nachts auf dem Wilzenberg ermordet. Im Wald ist der Täter über sie hergefallen und hat eine Spieluhr neben der Leiche zurück gelassen. Sonja soll vor ihrem Tod mit zwei Freundinnen in einem geheimnisvollen Haus gearbeitet haben. Jan und Mütze suchen eine der Freundinnen auf , kurz danach wird auch sie getötet. Was ist damals auf dem Wilzenberg geschehen und warum wartet der Mörder 20 Jahre um wieder zu töten?


    Der Prolog hat mir den Einstieg in die Story leicht gemacht. Sehr philosophisch, berührend und eindrücklich hat er mich neugierig auf die eigentliche Geschichte vorbereitet.
    Die in diesem Buch tätigen Ermittler arbeiten als Journalisten, und damit empfand ich die Ermittlungen, die zur Klärung des Täteridentität führen, als wohltuend anders. Ein Journalist packt diese einfach anders an als ein klassischer Ermittler, der bei der Polizei arbeitet. Die Figuren sind sehr interessant und hervorragend ausgearbeitet. Gerade das Geplänkel zwischen Mütze und Jan hat diesen Krimi wunderbar aufgelockert. Das Private der Hauptprotagonisten ist meiner Meinung nach gerade richtig dosiert worden. Ich mag es nicht, wenn seitenweise Liebesgedöns oder persönliche Probleme der Ermittler zelebriert werden. Hier ist das nicht der Fall, denn gerade die keimende Liebesbeziehung zwischen den beiden ist sehr subtil angedeutet.
    Als sehr strukturiert und logisch aufgebaut habe ich diesen Krimi empfunden. Lästiges und verwirrendes hin und her springen in Raum , Perspektive und Zeit findet sehr zurückhaltend statt. Und wenn, wurde es sehr gut bei Kapitelbeginn deklariert.
    Der alte Fall ist spannend, man fragt sich, was denn genau mit Sonja geschehen ist. Der erneute Mord an ihrer Freundin steigert die Spannung noch mal zusätzlich. Gemeinerweise hat der Autor oft die Kapitel mit einem Cliffhanger enden lassen…so musste (!) ich einfach weiterlesen.
    Da ich schon mehrere Bücher von Linus Geschke gelesen habe, wusste ich ,dass mir sein Schreibstil gefällt. Ich wurde nicht enttäuscht, denn wieder finde ich einen flüssigen Schreibstil, der einzig zu Erklärungen über den Verfassungsschutz etwas zu ausufernd war. Immer wieder gibt es Passagen, in denen ich schmunzeln musste. Der Autor versteht es die Atmosphäre so zu beschrieben, dass man die Szene vor sich sieht. So gab es 2, 3 Szenen, in denen eine Person mutterseelenallein in einem Wald war....da habe ich mich ganz schön gegruselt.
    5ratten

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links



    Es gibt kein Verbrechen, keinen Kniff, keinen Trick, keinen Schwindel, kein Laster, das nicht von Geheimhaltung lebt. (Joseph Pulitzer)

    Wilzenberg im Herbst 1997 die 19-jährige Sonja Risse wartet in ihrem roten Kleid, auf ihren Liebsten. Als man später ihre Leiche findet, liegt nur eine Spieluhr neben ihr mit dem Schlaflied "Hush little baby".

    Viele Jahre später befassen sich die beiden Journalisten Jan Römer und Stefanie (Mücke) Schneider mit diesem Fall. Die beiden arbeiten für das Nachrichtenmagazin "Die Reporter" zuständig für ungeklärten Kriminalfälle. Zusammen sollen sie nun die Lebensgeschichte der Sonja Risse aufdecken. Als sie im Sauerland einige Personen aus Sonjas Vergangenheit befragen, entdecken sie einige Ungereimtheiten. Nicht nur Sonjas Charakter wird ganz unterschiedlich beschrieben, sondern auch ihre Mutter verbirgt etwas vor Jan und Mücke. Auch über das geheimnisvolle Haus beim Wilzenberg wo Sonja und ihre zwei Freundinnen ab und zu kellnern waren, möchte ihnen niemand etwas sagen. Als dann der Verfassungsschutz, auf die beiden aufmerksam wird, wird die Berichterstattung für Jan und Mücke immer gefährlicher. Doch dann wird wieder eine Frau getötet, bei der man dieselbe Spieluhr von damals findet und Jan begreift, dass die Vergangenheit nicht tot ist. Hat der Mörder wieder zugeschlagen?


    Meine Meinung:
    Ich kenne den Autor schon von seinem Buch "Akte Zodiac", das mir gut gefallen hat. Der Titel und das gelungene Cover haben mich neugierig gemacht dieses Buch zu lesen. Doch leider plätschert die ganze Geschichte streckenweise etwas vor sich hin, bis es dann langsam an Spannung zunimmt. Das eigenartige Ermittlerteam, das aus zwei sympathischen Reportern besteht, die ihre ganz eigene Art haben. Da ist zum einen Jan Römer der zu dem Fall auch noch mit seinen familiären Problemen zu kämpfen hat. Und da ist Mücke die sehr durch ihren Spürsinn profiliert und Jan dadurch eine große Hilfe ist. Aber auch sein Freund Arslan ein Boxer unterstützt sie oft in heiklen und gefährlichen Situationen. Man merkt jedoch, das man es nicht mit Kriminalbeamten zu tun hat und dadurch die Spannung eher etwas abgemildert ist. Trotzdem behandelte der Plot einen interessanten Fall aus dem Jahre 1974, nämlich der Mordfall Ulrich Schmücker, der auch unter Schmücker-Prozess zu finden ist. Linus Geschke hat in seinem Buch wieder einmal Fiktion und Fakten miteinander verbunden, um diesen interessanten Kriminalfall zu schreiben. Man merkt hier sehr gut Geschkes journalistische Ader, die er auch beruflich ausübt. Für Krimifans die Cold Case Fälle, Journalismus und viel Ermittlungsarbeit lieben ist dieser Krimi genau das richtige. Ich hätte mir ein wenig mehr Spannung erhofft, gebe deshalb nur 4 von 5 Sterne.