II. Teil - Seite 89 bis 168

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  • Hier könnt Ihr zum Inhalt von Seite 89 bis 168 (erster Teil des Buches komplett) schreiben.
    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbeschränkung nicht vorgesehen.

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Was für ein Abschnitt! Ich war die ganze Zeit hin und her gerissen zwischen Abscheu und Faszination, konnte aber das Buch nicht aus der Hand legen. Also, dieses verbissene Abzeichen-Sammeln kenne ich aus meiner Zeit bei den Pfadfindern gottseidank nicht, allerdings gab es durchaus ein gewisses Wettbewerbsdenken und damit verbundene Auszeichnungen. Und es gab auch Leute, die in dieser Hinsicht besonders ehrgeizig waren. Es waren wenige, die wurden ein bisschen belächelt, aber weder ausgegrenzt noch haben sie sich selbst irgendwie versucht hervorzuheben, jedenfalls nicht so, dass es sonderlich aufgefallen wäre.


    Ich fand es auch bedenklich, als Strafe eine Maßnahme vorzusehen, bei der nur einer leiden muss. Es geht doch gerade um das Team, den Gruppengeist bei den Pfadfindern und dann finde ich es ganz besonders fies, einen Einzelnen zu bestrafen. Es schien fast wie eine abgekartete Sache zwischen Jack und dem "gegnerischen" Pfadfinderführer - auch dadurch, dass die Fahne an einer so leicht zu findenden Stelle "versteckt" wurde. Moralisch sehr zweifelhaft.


    Ich konnte gut verstehen, dass Nelson anschließend mit seinem Schicksal haderte. Aber er hätte auch anders reagieren und das Schuldbewusstsein der anderen genießen können, auch wenn es schwer fällt. Das Kind war ja nun mal schon in den Brunnen gefallen bzw. Nelson in die Latrine, wobei ich das auch unglaublich furchtbar finde. Dennoch hat er sich mit dem Verrat nur noch mehr ausgegrenzt - da gibt es wohl gar kein Zurück mehr für ihn!


    Und ich kann auch verstehen, dass er begann, Wilbur als Freund zu sehen, der hatte ihm ja was ganz Wunderbares gezeigt. Dennoch, dieser Verrat... Ich kann mir vorstellen, dass Nelson es ok fand, weil dazu stand, was er gemacht hatte. Aber bestand die Gruppe um Tom nicht aus Jungs, die mit der Latrinengeschichte überhaupt nichts zu tun hatten? In dem Fall hätte er ja ganz andere Leute "bestraft". Er hatte ja sogar noch versucht, Jack aus der Geschichte rauszuhalten, indem er ihn warnte.


    Und dann die Sache mit dem Vater! Ich hatte ja nicht erwartet, dass er diesen Brief gar nicht mit seiner Frau bespricht! Statt dessen inszeniert er seinen Abgang und lässt seinen Sohn zum Schuldigen werden! Ich denke fast, der Vater war die Wurzel allen Übels in Nelsons Leben, er hat ihn dazu gebracht, so zu werden, wie er nun mal war.


    Die Szene, in der die Mutter mit der Gabel auf den Vater einsticht, würde ich gern mal als Film sehen....

  • Noch etwas: zufällig fiel mein Augen auf den Text auf dem hinteren Einband, wo in der Bemerkung der New York Times u.a. Steht, dass Nelson von Gutherzigkeit durchdrungen ist. Das wäre das Letzte, was mir zu seiner Person einfallen würde, gerade auch nach der Lektüre dieses Abschnitts!

  • Notizen bis Kapitel 12 (mit dem Abschnitt bin ich fertig)


    Nelson hat jede Menge Kurse belegt, sogar Kochen, sein Pfirsichauflauf kommt gut an, es ist schon eine Kunst einen Auflauf über offenen Feuer hinzubekommen, was der Junge macht, macht er richtig, er ist ein kleiner "Crack"..
    "Hey, du kannst jabesser kochen als meine Mutter!" sagt einer..Tim, der Betreuer ist ebenfalls begeistert und ordert gleich 2 Aufläufe für eine geheime Party, Nelson ist wohl geschmeichelt, und sagt zu. Reden wir hier von "Peach-Pie"??


    Lagerspiel, Fahne abluchsen:
    Jonathan holt Nelson ins Team und es wird überlegt, was die gegnerische Mannschafft - die verhasste Truppe 16, gewinnen bzw verlieren soll, Nelson schlägt eine Sammlung vor, 25$ Preisgeld, 23 $ kommen zusammen..so gesehen eine ganz schön hohe Summe für diese Zeit.. Aber dem anderen Anführer ist ein Gewinn nicht gut genug, die Verlierer müßen eine Strafe bekommen. Einer von ihnen soll ausgewählt werden, die Latrine hinunterzusteigen und nach einem hineingeworfenen Geldstück suchen..in der Sch.. wühlen..brr


    Irgendwie kam mir der Gedanke, dass die besprochenen Strategie nicht funktionierte, der Sieg von Truppe 16 kam zu schnell..Als dann Jack der Anführer heranstolzierte und ohne sich jemand auszusuchen, forderte: "Wo ist denn euer Trompeter?", da beschlich mich der Verdacht einer Abmachung..
    Irgendwie kann man über Jo nichts Schlechtes sagen, aber etwas Seltsames ist an ihm und der Beziehung zu Nelson..
    Der Junge hat auch nicht viel Geld, er spart auf ein Auto und es kommt mir so vor, als würde Jo sich schon lange nur auf sich und seine "Gewitztheit" verlassen..einer der immer irgendwie durchkommt..
    Die Sache mit dem "Ersatznickel" spricht sehr dafür..ich habe gleich gedacht, hey, nimm ein anderes 10 Cent Stück mit und tu bloß so, der Aufenthalt in der Latrine ist schlimm genug.


    Kurz ein kleiner Schwenker:
    Irgendwie hat mich sein Einsatz für seine Gruppe an das Dschungel-Camp" erinnert..die wühlen ja auch ziemlich viel in Schmodder nach Essensmarken herum..das noch mit lebenden Kriechtieren..etc
    Ich weiß nicht, was sie sich in den letzten Jahren noch so ausgedacht haben..Ich habe gesehen, wer alles dabei ist, davon kenne ich gar keinen außer der Ex-Ehefrau und der Witwe..was ist denn das für ein Star-Status? Ist doch uninteressant..


    Auf jeden Fall sind die Jungs ergriffen, als sie den armen verdreckten Nelson sehen, so tapfer wären sie nie gewesen, ein Junge wollte sogar seine Eltern anrufen..und das vorher..Nelson hätte sich weigern sollen. Es war Jos Deal..Die Kids sammeln kleine Geschenke für ihn und machen sich Sorgen.


    Das ist so ein Punkt, wo Nelson an die Worte seines Vaters denken muss, der Junge ist enttäuscht und ist dabei zu verbittern,,so langsam bekommt er doch seinen Hass.
    Es ähnelt einem Initiations-Ritus, aber zu so etwas war Nelson nicht bereit, Jo hätte für ihn in die Bresche springen müssen, das hätte er ihm nicht antun dürfen.
    In diesem Moment zerbricht etwas in Nelson.


    Ja, er ist zäh..aber so will er eigentlich nicht sein und unter diesen Umständen will er sich keine Freundschaften erobern.
    Ich denke, ein Junge, der immer allein ist,weil er nicht so sein will, wie die anderen, wird irgendwann eine einsame Entscheidung treffen..


    Das Buch verlangt mir Einiges ab, aber mir gefällt es noch immer sehr.


    Manchmal kommen so Szenen, da habe ich einfach Angst um Nelson..


  • Noch etwas: zufällig fiel mein Augen auf den Text auf dem hinteren Einband, wo in der Bemerkung der New York Times u.a. Steht, dass Nelson von Gutherzigkeit durchdrungen ist. Das wäre das Letzte, was mir zu seiner Person einfallen würde, gerade auch nach der Lektüre dieses Abschnitts!


    Das glaube ich trotzdem, Nelson hat ein gutes Herz. Das er gepetzt hat, fand ich auch dämlich, die Konsequenzen davon zeichneten sich in meinen Gedanken noch schärfer ab, als in Wilburs Ausführungen. Man könnte sagen, Wilbur und Nelson sind die einig wahren Pfadfinder. Nelson hat sich all
    diese Regeln zu Herzen genommen, ich denke, Wilburs dramatische Rede vor den Frühstück hat ihn erschüttert..Ich denke er hat sich Wilburs erklärende Worte auch etwas zu sehr zu Herzen genommen.."Wer nichts Falsches tut, muss nichts verstecken, muss nie lügen.."
    Ich glaube wirklich, er hat es aus tiefsten Ehrglauben und einer Menge Naivität heraus getan..Wie oft sagen die Erwachsenen zu Kindern: "Tu das Richtige!" Was weiß so ein Knirps, was das Richtige ist, er kann sich nur auf sich selbst verlassen, denn es ist ja keiner bei ihm, den er sein Herz ausschütten um Rat bitten kann. Ich denke, er hat sich Wilbur zum Vorbild genommen und in dem Moment, in dem Wilbur ihm antwortete, also, was alles passieren würde..da hätte er am liebsten alles rückgängig gemacht. Er konnte Wilbur auch nicht darum bitten, es zu vergessen, denn der war ja verantwortlich. Dann ging es seinen Gang.
    Nelson freute sich auch kein bisschen, als Wilbur alle überraschte, er hatte keine Schadenfreude, er war traurig.
    Was es natürlich kein Stück besser macht, ich wollte dich nur ein klein wenig milder stimmen.
    Ich persönlich habe mir lieber auf die Zunge gebissen, als das ich jemand verpetzt hätte, so was geht gar nicht, umso mehr freut mich die Erkenntnis, hier in Nelsons Namen sprechen zu wollen, um ihn ein wenig zu verteidigen. (das muss ein Reflex sein)
    Das, was passiert ist, ist furchtbar, am meisten für Nelson und seine Familie, hätte seine Ma ein Messer anstatt einer Gabel gehabt, wäre der Ausgang grotesk gewesen..
    :lesewetter:


  • Kurz ein kleiner Schwenker:
    Irgendwie hat mich sein Einsatz für seine Gruppe an das Dschungel-Camp" erinnert..die wühlen ja auch ziemlich viel in Schmodder nach Essensmarken herum..das noch mit lebenden Kriechtieren..etc
    Ich weiß nicht, was sie sich in den letzten Jahren noch so ausgedacht haben..Ich habe gesehen, wer alles dabei ist, davon kenne ich gar keinen außer der Ex-Ehefrau und der Witwe..was ist denn das für ein Star-Status? Ist doch uninteressant..


    Ich schaue das sowieso nicht, aber jetzt wissen wir, woher die Inspiration zu dieser Sache kommt: aus dem amerikanischen Pfadfinderlager! :daumen:


    Das ist so ein Punkt, wo Nelson an die Worte seines Vaters denken muss, der Junge ist enttäuscht und ist dabei zu verbittern,,so langsam bekommt er doch seinen Hass.
    Es ähnelt einem Initiations-Ritus, aber zu so etwas war Nelson nicht bereit, Jo hätte für ihn in die Bresche springen müssen, das hätte er ihm nicht antun dürfen.
    In diesem Moment zerbricht etwas in Nelson.


    Ich finde auch, Jack ist älter, er hat so eine Art Fürsorgepflicht, denn die Jungs sind in seiner Obhut. Aber das sieht er (und vielleicht sogar das ganze System, ich kenne mich damit nicht aus) offenbar anders.


    Ja, er ist zäh..aber so will er eigentlich nicht sein und unter diesen Umständen will er sich keine Freundschaften erobern.
    Ich denke, ein Junge, der immer allein ist,weil er nicht so sein will, wie die anderen, wird irgendwann eine einsame Entscheidung treffen..


    Ich finde ihn nicht besonders zäh - er weint ziemlich viel (was aus meiner Sicht völlig in Ordnung ist) und stellt sich nur den Herausforderungen, von denen er weiß, dass er sie locker meistert.


    Das Buch verlangt mir Einiges ab, aber mir gefällt es noch immer sehr.


    Also, ich kann Nelson nicht leiden, aber das Buch gefällt mir trotzdem auch ganz gut. Ich stimme Dir auch zu, dass es einiges vom Leser abverlangt!


  • Lieb von Dir, dass Du dich um Nelsons Willen so um mich bemühst :knuddel: Ich finde es ganz ok, dass wir das unterschiedlich sehen und beurteilen, man bringt beim Lesen ja auch immer seine eigenen Erfahrungen und Vorlieben etc. mit ein...

  • Nelson mag keine Spiele. Schon als ich nur las, dass Nelson sich überreden lässt, bei dem Spiel "Erobere die Fahne" mitzumachen, war mir klar, das es für ihn in irgendeiner Form in einer Katastrophe endet. Mir war irgendwie von vornerein klar, dass seine Gruppe das Spiel verlieren würde und wer sollte sonst dafür den Einsatz leisten als er. Es wirkt schon fast so, als wäre es so geplant das genau ihn dieses Schicksal ereilt in der Latrine zu landen. Er macht es tatsächlich aber auch auch um den anderen zu zeigen das er eben kein Feigling ist. Ich glaube jeder andere von den Jungs hätte sich verweigert und gesagt, er geht da nicht rein, komme was wolle.
    Das dann aber wirklich keiner den Mum hat die Aktion abzubrechen zeigt schon was für wirklich ätzende Charaktere diese Jungs alle haben und wie abartig unmenschlich sie sind.Am liebsten will man da stehen und sie alle reinschubsen für das was sie da Nelson antuen. Ich glaube hätte ich da unten gesessen hätte ich mit Schwung alles was geht hochgeworfen und denen ins Gesicht... vor Wut. Aber Nelson lässt alles über sich ergehen und zieht das durch. Hut ab ! auch wenn ihm hundeübel ist.....
    Jonathan ist ihm nun tatsächlich auch kein guter Freund. Das beweisst er letzten Endes durch die Aktion, dass er noch genug Geld in der Tasche hatte. Er ist nicht viel besser als die anderen im Camp. Ich verstehe zu gut, dass Nelson ihn links liegen lässt und geht als sie beide an den Duschen sind.


    In Wilbur hat er einen echten "Vaterersatz" gefunden, er erkennt, was wirklich in ihm steckt. Ich finde es so toll, dass er ihn mit in den tiefen Wald nimmt zu der Stelle mit den Albino, die er niemand zuvor in seinem Leben gezeigt hat. Das zeigt, wie sehr er Nelson wertschätzt und mag. Er sagt ihm ja auch , wie sehr er ihn mag und das finde ich toll.
    Ich glaube dieses Erlebnis verbindet die Beiden sehr und schafft großes Vertrauen.
    Tja und die Aktion mit dem " Pornokino" im Wald .. egal wie er sich entschieden hätte zwischen den beiden Möglichkeiten. Er wäre so oder so der Buhmann für die anderen gewesen.
    Was soll man dann im Anschluss zu der Reaktion seines Vaters sagen, da fehlen mir die Worte um mein Entsetzen und meine Wut zu formulieren. So einen Vater sollte man in die Latrine stecken und für immer einen Deckel drauf. Das ist doch wirklich kein Vater , das ist das allerletzte- ihn dafür zu beschimpfen, als Petze sw und dann die Reaktion am Tisch beim Essen alles umzuwerfen in einem Wutanfall. Ich kann Dorothys Reaktion nur zu gut verstehen.
    Auch wenn sie erstmal mittellos dahsteht und schauen muss, wie sie ihr Leben geregelt bekommt ist alles besser, als 1 Min. mit diesem Mann länger unter einem Dach zu leben. Man kann nur hoffen er kommt nie, nie mehr wieder zurück.
    Jetzt war ich so im Lesen drin und hatte mich bei der Länge des Abschnitts vertan, dass ich bereits auf Seite 188 gelandet bin und mich wunderte warum mittendrin der Leseabschnitt endet aber da hatte ich was falsch gelesen :-))))


  • Ich fand es auch bedenklich, als Strafe eine Maßnahme vorzusehen, bei der nur einer leiden muss. Es geht doch gerade um das Team, den Gruppengeist bei den Pfadfindern und dann finde ich es ganz besonders fies, einen Einzelnen zu bestrafen. Es schien fast wie eine abgekartete Sache zwischen Jack und dem "gegnerischen" Pfadfinderführer - auch dadurch, dass die Fahne an einer so leicht zu findenden Stelle "versteckt" wurde. Moralisch sehr zweifelhaft.


    Als ist das ein abgekatertes Spiel ohne das sie sich abgesprochen haben. Das ist alles so gegensätzlich zu den Grundprinzipien des Camps - es ist unglaublich. Auch das da kein Betreuer mal einschreitet und denen die Meinung sagt. Den selbst die Betreuer nehmen ja die Gängeleien wahr.

    Und ich kann auch verstehen, dass er begann, Wilbur als Freund zu sehen, der hatte ihm ja was ganz Wunderbares gezeigt. Dennoch, dieser Verrat... Ich kann mir vorstellen, dass Nelson es ok fand, weil dazu stand, was er gemacht hatte. Aber bestand die Gruppe um Tom nicht aus Jungs, die mit der Latrinengeschichte überhaupt nichts zu tun hatten? In dem Fall hätte er ja ganz andere Leute "bestraft". Er hatte ja sogar noch versucht, Jack aus der Geschichte rauszuhalten, indem er ihn warnte.


    Ich glaube nicht, dass er den "Verrat " als Strafe für das was ihm geschehen ist sieht. Er hat einfach einen Weitblick und verhält sich eher schon wie ein Betreuer oder Leiter im Camp und will einfach, das da alles nach den Regeln und mit rechten Dingen zu geht. ich glaube er ist so offen und fair, dass da nichts böses hinter steckt.

  • :winken:
    Alice
    Ich war leider nie bei den Pfadfindern und du wolltest es nie..wahrscheinlich habe ich es immer romantisiert und du warst drin und konntest es nicht leiden.. mit Nelson habe ich nicht viel gemeinsam, ich hätte ihn vielleicht als Gleichaltrige auch nicht besonders leiden gekonnt oder hätte nicht gewusst, was ich mit ihm anfangen soll..komischerweise kann ich mich an einige Eigenbrötler aus meiner Kindheit erinnern..
    Vielleicht habe ich auch Mitleid mit Nelson..Ich weiß nicht, ob er in den nächsten Teilen nochmal auftaucht, ich wüsste gerne was aus ihm geworden ist, wenn ja, können wir den Faden ja noch mal aufnehmen.. :smile:


  • Noch etwas: zufällig fiel mein Augen auf den Text auf dem hinteren Einband, wo in der Bemerkung der New York Times u.a. Steht, dass Nelson von Gutherzigkeit durchdrungen ist. Das wäre das Letzte, was mir zu seiner Person einfallen würde, gerade auch nach der Lektüre dieses Abschnitts!


    Das sehe ich anders, ich glaube er ist wirklich einer von denen, die nur das Gute wollen aber genau damit aneckt. Eigentlich ist er der einzige,der die Prinzipien und Regeln des Camps und der Pfadfinder versteht und umsetzt.

  • Irgendwie kam mir der Gedanke, dass die besprochenen Strategie nicht funktionierte, der Sieg von Truppe 16 kam zu schnell..Als dann Jack der Anführer heranstolzierte und ohne sich jemand auszusuchen, forderte: "Wo ist denn euer Trompeter?", da beschlich mich der Verdacht einer Abmachung..


    Vielleicht war das schon alles längst so in ihren Köpfen geplant ? Wir wissen es nicht... aber es klingt wirklich nach einer Abmachung unter den beiden Teams


  • Das glaube ich trotzdem, Nelson hat ein gutes Herz. Das er gepetzt hat, fand ich auch dämlich, die Konsequenzen davon zeichneten sich in meinen Gedanken noch schärfer ab, als in Wilburs Ausführungen. Man könnte sagen, Wilbur und Nelson sind die einig wahren Pfadfinder. Nelson hat sich all
    diese Regeln zu Herzen genommen, ich denke, Wilburs dramatische Rede vor den Frühstück hat ihn erschüttert..Ich denke er hat sich Wilburs erklärende Worte auch etwas zu sehr zu Herzen genommen.."Wer nichts Falsches tut, muss nichts verstecken, muss nie lügen.."
    Ich glaube wirklich, er hat es aus tiefsten Ehrglauben und einer Menge Naivität heraus getan..


    Das würd ich so unterschreiben :zwinker:
    ich denke auch er hat ein von Grund auf Gutes Herz .. nur wäre es manchmal besser einfach nichts zu sagen und sich nicht selbst in unangenehme Situationen zu katapultieren. Aber dann wäre es nicht so ausgegangen wie es ausgeht. Sein Vater wäre evtl doch geblieben, mann weiss es nicht und er hätte sich noch über Jahre von ihm demütigen und schlagen lassen müssen.


  • Also, ich kann Nelson nicht leiden, aber das Buch gefällt mir trotzdem auch ganz gut. Ich stimme Dir auch zu, dass es einiges vom Leser abverlangt!


    Ich finde es völllig okay das wir hier alle andere Meinungen haben und das ist auch gut so..:pompom: Ich mag Nelson ebenfalls. Bis hier gefällt mir auch das Buch... da ich wie bereits geschrieben schon ausversehen weitergelesen hatte muss ich sagen,, das es danach sehr schleppend und langweilig für eine Passage wird nach meinem Empfinden.... mit Details, die man sich hätte sparen können. Bislang gefiel es mir nämlich wirklich gut, auch wenn es einiges abverlangt.


  • Vielleicht war das schon alles längst so in ihren Köpfen geplant ? Wir wissen es nicht... aber es klingt wirklich nach einer Abmachung unter den beiden Teams


    Die Teams wohl nicht, aber die beiden Anführer, Jack und Nelsons Freund Jonathan.

  • ja stimmt aber den anderen aus den Teams kommt es sehr gelegen. Auch wenn die hier nicht weiter erwähnt werden. Keiner unterbindet das oder schreitet ein.

  • Was soll man nur von Jonathan halten? Er tut wie ein Freund, ist aber keiner. Eigentlich war doch klar, dass er von Anfang an Nelson nur an dieser Aktion teilnehmen lässt um ihn im Falle eines Falles in die Latrine hinabsteigen zu lassen. Wie gemein ist das denn? Da macht es auch der Nickel, den er Nelson dann reicht, nicht besser. Nelson realisiert das auch und dennoch ist Jonathan eben mehr Freund als jeder andere, den er kennt. Das stimmt ja auch, aber dennoch.


    Und dann verpetzt Nelson die älteren Jungs an Wilbur. Das ist natürlich kein netter Zug, aber Nelson ist halt durch und durch gut und das ist eben nicht immer auch das, was alle wollen. Und so bleibt er Außenseiter oder wird gar noch mehr zum Außenseiter. Allerdings stärken die Erlebnisse aus dem Zeltlager ihn ja auch irgendwie, bewegen ihn dazu Entscheidungen zu treffen und zu handeln.


    Ich bin gespannt, ob wir noch etwas über Nelson und das, was aus ihm geworden ist, erfahren werden.


    Der Vater bleibt für mich so wenig Vater wie er es schon am Anfang war. Er macht sich überhaupt keine Mühe seinen Sohn auch nur ansatzweise zu verstehen.

    Lesen ist meine Leidenschaft


  • Ich fand es auch bedenklich, als Strafe eine Maßnahme vorzusehen, bei der nur einer leiden muss. Es geht doch gerade um das Team, den Gruppengeist bei den Pfadfindern und dann finde ich es ganz besonders fies, einen Einzelnen zu bestrafen. Es schien fast wie eine abgekartete Sache zwischen Jack und dem "gegnerischen" Pfadfinderführer - auch dadurch, dass die Fahne an einer so leicht zu findenden Stelle "versteckt" wurde. Moralisch sehr zweifelhaft.


    Das war allerdings scheinbar eine abgekartete Sache. Und danach konnten sie Nelson eigentlich noch mehr ausgrenzen als schon zuvor. Gemeine Bande!



    Und dann die Sache mit dem Vater! Ich hatte ja nicht erwartet, dass er diesen Brief gar nicht mit seiner Frau bespricht! Statt dessen inszeniert er seinen Abgang und lässt seinen Sohn zum Schuldigen werden! Ich denke fast, der Vater war die Wurzel allen Übels in Nelsons Leben, er hat ihn dazu gebracht, so zu werden, wie er nun mal war.


    Der Vater scheint mir ein ganz merkwürdiger Typ zu sein. Seine Stimmungsschwankungen in diesem Abschnitt fand ich erschreckend. Wer bitte schön soll aus einem solchen Menschen denn schlau werden.
    Allerdings merkt man nach seinem Abgang dann auch die Unsicherheit der Mutter. Das hatte ich erwartet. Sie war nicht glücklich mit ihrem Mann scheint aber ohne ihn auch hilflos zu sein.


    Das würd ich so unterschreiben :zwinker:
    ich denke auch er hat ein von Grund auf Gutes Herz .. nur wäre es manchmal besser einfach nichts zu sagen und sich nicht selbst in unangenehme Situationen zu katapultieren. Aber dann wäre es nicht so ausgegangen wie es ausgeht. Sein Vater wäre evtl doch geblieben, mann weiss es nicht und er hätte sich noch über Jahre von ihm demütigen und schlagen lassen müssen.


    Nelson ist einfach im Herzen gut und in seinem Handeln geradlinig. Er weicht nicht ab nach rechts oder links nur um selbst besser dazustehen. Über die Konsequenzen scheint er sich dabei keine Gedanken zu machen.

    Lesen ist meine Leidenschaft

    Einmal editiert, zuletzt von schlumeline ()


  • Der Vater scheint mir ein ganz merkwürdiger Typ zu sein. Seine Stimmungsschwankungen in diesem Abschnitt fand ich erschreckend. Wer bitte schön soll aus einem solchen Menschen denn schlau werden.
    Allerdings merkt man nach seinem Abgang dann auch die Unsicherheit der Mutter. Das hatte ich erwartet. Sie war nicht glücklich mit ihrem Mann scheint aber ohne ihn auch hilflos zu sein.


    Ob sie hilflos ist weiss man nicht. Zumindest ist sie finanziell abhängig ohne Ausbildung und Beruf. So schützend, wie sich sie vor Nelson stellt, glaube ich jedoch, dass ihr da auch eine Lösung einfällt.
    So wie ich es verstanden habe hätte sich sich ja schon eher getrennt, nur der Gedanke, wie sie versorgt ist, hat diese Spontanidee im Keim ersticken lassen


  • Ob sie hilflos ist weiss man nicht. Zumindest ist sie finanziell abhängig ohne Ausbildung und Beruf. So schützend, wie sich sie vor Nelson stellt, glaube ich jedoch, dass ihr da auch eine Lösung einfällt.
    So wie ich es verstanden habe hätte sich sich ja schon eher getrennt, nur der Gedanke, wie sie versorgt ist, hat diese Spontanidee im Keim ersticken lassen


    Ich habe sie nicht als hilflos empfunden. Sie ist - aus meiner Sicht - ein Kind ihrer Zeit und will den Familienfrieden möglichst aufrechterhalten. Doch sobald sie sieht, dass nix zu machen ist, bezieht sie durchaus Position und entwickelt eine gewisse Energie. Ich könnte mir ebenfalls vorstellen, dass sie das auch in anderen Lebensbereichen tun wird.