Wolf Serno - Das Lied der Klagefrau

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    Inhalt (Klappentext):
    Göttingen, 1786. Die schöne Klagefrau Alena kommt mit ihrem Ehemann Julius in die Stadt. Julius will nach Jahrzehnten sein Medizinstudium wieder aufnehmen, um eine alte Schande zu tilgen: den unberechtigten, ehrverletzenden Verweis von der Universität. Doch das erneute Studium steht unter einem unheilvollen Stern, und Alena muss wie eine Löwin für Julius kämpfen. Für Wahrheit und Gerechtigkeit...


    Meine Meinung:
    Vorab möchte ich gleich anmerken, dass ich mit positiven Erwartungen an das Buch herangegangen bin, da ich bereits ein Buch von Wolf Serno gelesen habe – was allerdings über zehn Jahre her sein muss – und damals sehr begeistert von der Geschichte und seinem Schreibstil war. „Das Lied der Klagefrau“ habe ich ohne schlechtes Gewissen auf Seite 47 abgebrochen und möchte nun kurz erläutern, wieso.
    Gleich zu Beginn merkte ich, dass mir ein Einstieg in die Geschichte sehr schwer fiel. Es wollte mir nicht gelingen, richtig einzutauchen und obwohl bereits einige Andeutungen bezüglich der Konflikte gemacht wurden, kam für mich keine Spannung auf.
    Auch der Stil gefiel mir überhaupt nicht. Er wirkte größtenteils hölzern und gezwungen, dass es mir fast so vorkam, als hätte Serno vor jedem einzelnen Satz überlegt, wie dieser möglichst „historisch“ klingen könnte. Dazu kam, dass die Gespräche der Figuren gestellt wirkten, als führten sie sie nur, damit der Leser weiß, worum es geht. Beispielsweise unterhalten sich Klingenthal und Alena über sein Medizinstudium und ihre Hochzeit, als würden sie einem fremden davon erzählen, obwohl sie alleine sind und sich bestimmt schon oft darüber ausgetauscht haben.
    Inhaltlich störten mich von Anfang an die Puppen, die der Bauchredner mit sich herumfährt, und die ständig anfangen zu sabbeln, was wohl witzig sein soll, mir aber vor allem albern vorkam und sehr nervig war.
    Außerdem gab es auf den 47 Seiten schon zwei sehr unwahrscheinliche, aber glückliche Zufälle. Ich möchte hier nicht spoilern, deswegen beschränke ich mich darauf zu sagen, dass beispielsweise ein Problem, das anfangs unlösbar scheint, sich ganz schnell in Luft auflöst.
    Einzeln wäre keiner dieser Punkte für mich ein Grund gewesen, abzubrechen. Da aber alles zusammen kommt, fehlt mir ehrlich gesagt die Lust weiterzulesen. Das Schicksal der beiden Protagonisten interessiert mich nicht, da sie beide blass und langweilig bleiben, der Stil stört mich und obwohl die Geschichte in Göttingen spielt, wo ich ja selbst drei Jahre studiert habe, kommt die Stimmung nicht bei mir an.


    EDIT: Amazonlink repariert. LG, Saltanah

    :kaffee:

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()