Christoph Gasser - Solothurn trägt schwarz

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  • Ein Krimi mit Lokalkolorit!


    Christoph Gasser- Solothurn trägt schwarz



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    Enthüllungsjournalist Walter Löscher wird schwer verletzt am Aareufer aufgefunden, kurze Zeit darauf stirbt er. Dies ist schon der zweite Mord in kurzer Zeit, mit dem es Kommissar Dominik Dornach von der Kripo Solothurn zu tun hat. Staatsanwältin Angela Casagrande verlangt explizit, dass Dornach am Tatort erscheint, denn die beiden Morde weisen Parallelen auf. Beide Männer, das erste Opfer und Löscher, hatten kurz vor ihrem Tod Kontakt mit einer rothaarigen Frau. Dornach übernimmt die Leitung der SOKO und ist schon bald tiefer in den Fall verstrickt als ihm lieb ist. Denn nach einer Nacht in einem angesagten Nachtclub ist Manuela, die beste Freundin seiner 18jährigen Tochter Pia, wie vom Erdboden verschluckt. Kurz vor ihrem Verschwinden kam es zu einem Handgemenge , in dessen Verlauf Pia von einem Schulkollegen bedrängt wurde. Geholfen hat ihr eine Frau mit roten Haaren…


    Spannend…überaus spannend…fasst zusammen, was mir nach der Beendigung der Lektüre am ersten durch den Kopf geht. Christof Gasser startet die Geschichte so , dass man sehr schnell in der Handlung drin ist. Jede neue Person wird mit ein paar Erklärungen so gut eingeführt, dass man sie problemlos und schnell auseinander halten kann.

    Die Figuren sind exzellent charakterisiert. Dornach versteht sein Fach, seine Anweisungen an sein Team sind durchdacht und die Ermittlungsergebnisse schlüssig. Als Auflockerung zu Mord und Aufklärung, wurden einige Szenen eingefügt, in denen das Familienleben mit Pia, Raum einnimmt. Mir hat vor allem die Vater -Tochterbeziehung, der Umgang miteinander gefallen. Der Autor beschreibt hier einige Szenen mit einem Augenzwinkern und sehr schnell war meine Lieblingsfigur die 18jährige Pia. Sehr temperamentvoll wickelt sie ihren Vater um den Finger und muss sich schlussendlich wortreich rechtfertigen, als sie in ein, zwei sehr gefährliche Situationen gerät. Erklärungsnot bei ihrem Vater für Pia, Adrenalin pur und ein Spannungsbogen, der sich noch mal in die Höhe schraubt für uns Leser.

    Thematisiert wird die Organspende, gerade die momentan in der Schweiz diskutierte "Widerspruchslösung" gerät ins Kreuzfeuer der Diskussion. Hervorragend in die Handlung eingewoben wird dieses Thema sehr kritisch beleuchtet…so wie auch der durch die fehlenden Organe resultierende Organhandel.

    Die verschiedenen und unterschiedlichen Erzählstränge, gerade zu Beginn der Geschichte, haben mich zweifeln lassen, dass sich da eine logisch zusammenhängende Story ergeben wird. Ich habe zum Beispiel bis ganz zum Schluss im Dunkeln getappt, Punkto Zusammenhang Prolog mit dem Rest des Buches. Fantastisch die Auflösung, obwohl der Autor mich schon vorher durch überraschende Wendungen eiskalt erwischt hat.

    Diese Geschichte spielt, wie schon der Titel sagt, in der Schweiz. Hauptsächlich in Solothurn und in Zürich. Der Lokalkolorit ist toll, der Schreibstil mit typischen Schweizer Ausdrücken oder Örtlichkeiten versehen. Doch keine Angst…durch ein umfangreiches Glossar, versteht auch ein nicht in der Schweiz lebender Leser diese.

    5ratten

  • der Schreibstil mit typischen Schweizer Ausdrücken oder Örtlichkeiten versehen. Doch keine Angst…durch ein umfangreiches Glossar, versteht auch ein nicht in der Schweiz lebender Leser diese.

    Bist du aus der Schweiz? Mir erzählte Monika Mansour (Schweizer Krimischriftstellerin) an einer Lesung, ihr sei in einer Leserunde mal aufgefallen, wie viele Begriffe in Deutschland unbekannt seien und sie diese erklären musste. Solche Glossare sind offenbar sehr hilfreich (scheint es aber nicht regelmäßig zu geben; passen sich manche Autoren in der Begriffswahl stärker an? Ist es Verlagsentscheidung? Ich weiß es nicht.)

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  • Bettina Ja, ich bin aus der Schweiz! Monika Mansour??? Von ihr habe ich im letzten Jahr gleich 3 Krimis hintereinander verschlungen, nachdem ich eine Leserunde mit ihr machen durfte. Das war in der LR das Hauptthema: ich erinnere mich noch, dass die Mitleser über Begriffe wie Trottoir, Parkieren und Velo gestolpert sind. Daher denke ich definitiv, dass ein Glossar toll ist.


    Ich finde es eigentlich schön, wenn ein Autor gewisse Begriffe drin lässt. Wenn eine Geschichte in Bayern spielt, dann möchte ich schon gewisse Begriffe lesen wie sie dort gebräuchlich sind. Oder ein Buch, das in Wien oder der Schweiz spielt...das wirkt authentischer....doch dann mag ich ein Glossar.

  • Mir fallen die schon nicht mehr auf - ich lebe seit mehr als 12 Jahren hier. Für mich war das als Reminder interessant zu hören, gerade weil ich immer denke "hey, muss man doch wissen".


    Mir sind solche Begriffe auch wichtig. Sie werden in den jeweiligen Regionen nun mal gebraucht und wer in der Lage ist, die Sprache anzupassen, soll/darf das auch tun. Glossare mag ich daher auch.


    Ich melde mich hier zuverlässig, sobald ich diesen Gasser-Krimi gelesen habe (ich habe ihn leider erst auf besagter Veranstaltung mit Mansour überhaupt kennen gelernt).

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