Gin Phillips - Nachtwild

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    Das Cover dieses Buches hat mich wirklich angesprochen, denn es macht die Gefährlichkeit der Geschichte deutlich. So dachte ich zumindest. Aber nun muss ich sagen, dass ich den Thrill nicht gespürt habe und es streckenweise sehr langatmig zuging.


    Joan wollte mit ihrem vierjährigen Sohn etwas unternehmen und hat mit ihm den Zoo besucht. Kurz vor Ende der Öffnungszeit eilt sie mit ihm zum Ausgang und sieht Tote auf dem Boden liegen. Obwohl sie nicht weiß, was los ist, spürt sie die Gefahr und macht kehrt. Sie versteckt sich mit Lincoln in einem leerstehenden Stachelschweingehege. Ihr ganzen Denken und Handeln gilt dem Schutz ihres Sohnes.


    Der Thriller startet sehr ruhig und selbst als Joan die Gefahr bemerkt, kommt für mich nicht wirklich Spannung auf. Zu viele ihrer Gedanken, die sich auch mit Unwesentlichem beschäftigen, verhindern, dass ich mit ihr fühlen konnte. Natürlich möchte sie Lincoln schützen. Ganz klar möchte sie selbst auch überleben, aber sie trifft auch Entscheidungen, die ich nicht nachvollziehen kann. Joan wurde mir zunehmend unsympathischer.


    Joans Perspektive wird unterbrochen von den Gedanken anderer Personen. Wie Joan und ihr Sohn sind auch noch andere Besucher bis zum letzten Moment im Zoo unterwegs und damit bedroht und auch ihre Gedanken lernen wir kennen. Aber auch die Tätersicht erfahren wir. Doch mir fehlte da wirklich Tiefe. Ich kann nicht wirklich nachvollziehen, was die Täter antreibt.


    Wer kleine Kinder hat, der weiß, wie schwierig es ist, sie zu etwas zu bringen, das gerade wichtig ist. Lincoln ist weit für sein Alter, aber er ist ein kleiner Junge und hat keine Vorstellung davon, in welcher Gefahr sein Mutter und er selbst sind. Joan verpackt die Informationen wie ein Spiel, um ihn dazu zu bringen, still zu sein. Aber ein kleines Kind hat Bedürfnisse und die wollen erfüllt werden. Es ist also eine schwierige Situation und eine gefährliche dazu. Kann sie Lincoln schützen?


    Eigentlich hat die Geschichte Potenzial, das aber leider nicht ausgeschöpft wurde. Am Ende blieben für mich auch viele Dinge ungeklärt. Einiges erschien mir auch unlogisch, aber in Amerika ticken manche Uhren einfach anders.


    Auch wenn es spannend war, so konnte mich dieser Thriller nicht fesseln. Schade!


    3ratten

  • Ich habe 'Nachtwild' heute beendet.

    Ähnlich wie mein Vorredner war ich auch nicht begeistert. Es war okay, ich habe mich nicht gelangweilt und wollte wissen, wie es zu Ende geht. Aber besonders spannend oder sehr einprägsam war es nicht.


    Ich fand die Idee eines Amoklaufs in einem Zoo wegen des Settings sehr interessant und hatte mich auf viele spannende Begegnungen mit Tieren gefreut, auf der Flucht vor den Männern mit Waffen. Leider ist davon gar nicht so viel zu finden. Wirklich begegnen bzw. ein Hindernis werden eigentlich nur zwei Tiere, wenn ich mich richtig erinnere. Es sind mehr Tiere da, aber sie sind sehr selten plotrelevant.

    Dass der Hauptcharakter eine Mutter ist, die ihr Kind beschützen muss, finde ich eigentlich ganz respektabel, da es ja nicht gerade der Standardprotagonist ist. Allerdings muss ich halt schon sagen, dass der kleine Junge stellenweise etwas nervig war. Ähnlich auch die nachdenklichen Abschweifungen der Protagonistin. Im Grunde habe ich da nichts gegen, weil es den Charakter mehr Facetten und Fülle gibt, wenn sie sich an andere Sachen erinnern oder über etwas nachdenken, aber hier war es doch ein wenig viel. Stellen in denen sie mitten in wichtigen oder interessanten Stellen für einen Absatz total abschweift, Sätze unterbricht und über irgendwas ganz anderes sinniert.

    Ich muss mich auch der Aussage von buchregal123 anschließen, dass es vorallem den Antagonisten an Tiefe fehlte und das obwohl es sogar Kapitel aus ihrer Sicht gibt und auf ihre Vergangenheit eingegangen wird.


    Alles in allem wirklich einfach nur... okay.

    Es ist absolut kein schreckliches Buch. Es lies sich ganz gut lesen und ist wie gesagt nicht wirklich langweilig, aber die versprochene Spannung bleibt halt ein wenig vermisst.



    3ratten