National Commission on Terrorist attacks - Final Report of the National Commission on Terrorist Attacks Upon the United States - The Full Final Report of the National Commission on Terrorist Attacks Upon the United States

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    Inhalt

    Wahrscheinlich wissen die meisten von uns, wo sie an diesem Tag waren. Es gibt unzählige Berichte und Verschwörungstheorien, aber eben auch diese Untersuchung. Fünf Jahre lang hat es gedauert, die Ereignisse vom 11. September 2001 zu untersuchen.


    Bis jetzt

    Ich habe mich durch die Zusammenfassung des Berichts gelesen. Viele Neues habe ich nicht erfahren. Aber durch die Zusammenfassung wurde mir richtig bewusst, wie viele Anschläge es schon im Vorfeld gab. Dass Osama Bin Laden eine Gefahr darstellte und hinter vielen der Anschläge stand, war durchaus bekannt. Aber es wurde nicht viel unternommen, um ihn zu fassen. Es gab wohl Auslieferungsanträge, aber die waren eher halbherzig. Mehr wurde laut dem Bericht nicht unternommen. Auch wenn man im Nachhinein durchaus die Zeichen gesehen hat, wurden sie im Vorfeld nicht erkannt. Wie gleich am Anfang des Reports steht: der größte Fehler war, dass man sich einen solchen Anschlag nicht vorstellen konnte. Die USA gingen immer davon aus, dass ein Anschlag von aussen kommen würde und nicht im eigenen Land beginnen würde.


    Es ist leicht, auf die Fehler damals aufmerksam zu machen. Aber 2001 hat man es nicht besser gewusst, so platt das auch klingen mag.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Interessantes Buch und kein leichtes Buch. Liest du es komplett auf Englisch?

    Es gab davor und danach Terroranschläge, aber keiner hat wohl so mitgenommen wie der 11. September. Wobei ich für mich die Pariser Anschläge einen ähnlichen Charakter hatten.... Aber trotzdem kenne ich davon nicht das Datum so blitzartig wie bei 9/11.

  • Interessantes Buch und kein leichtes Buch. Liest du es komplett auf Englisch?

    Genau. Es ist zwar etwas trocken, aber leicht verständlich.


    Ich kann mich an die Anschläge af die Botschaften erinnern, aber an mehr auch nicht. Ich glaube, damals wurde nicht erkannt dass die verschiedenen Anschläge wirklich nur einen Verantwortlichen hatte.

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  • Ja und heutzutage bekennen sich immer die gleichen, aber ich bezweifle, dass das immer von denen geplant wurde. So ändert sich die Welt...


    Edit:

    Ich muss hier noch hinzufügen (bevor ihr denkt, ich bin eine Verschwörungstheoretikerin). Also ich denke zB nicht, dass der IS zu allen Anschlägen, zu denen er sich bekannt hat, von oben aus jemanden angesetzt hat. Sie haben ja allgemein in Europa zu Terroranschlägen aufgerufen und dem wurde eigenständig gefolgt. Ob der Täter nun wirklich ein IS-Anhänger war, ist ja schwer zu beurteilen, wenn er selbst dabei gestorben ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Avila ()

  • Avila : ich hatte verstanden, was du meinst.


    Es ging schwierig weiter. Jeder der vier Flüge wurde beschrieben, von dem Moment an dem die Attentäter eingecheckt sind bis zum Absturz, angefangen mit dem ersten Flug ins World Trade Centre. Bei diesem Flug war die Flugüberwachung am Telefon dabei, als der Einschlag erfolgte weil sie mit einem der Flugbegleiter gesprohen hat, der die Situation geschildert hat. Auch bei den anderen Flügen gab es Telefonate mit Angehörigen, aber auch mit der Flugüberwachung und so gibt es erschreckend gute Berichte über die Dinge, die sich in den Flugzeugen abgespielt haben. Ich habe mich beim Lesen gefragt, was ich tun würde. Wen würde ich anrufen? Was würde ich demjenigen sagen? Würde ich eingreifen oder den falschen VeErsprechungen der Entführer glauben, dass alles gut gehen würde, wenn wir uns ruhig verhalten würden?


    Die 9/11 Kommission hat einige Zahlen auf den Tisch gelegt. Sie haben 2,5 Millionen Dokumente gelesen. Dazu haben sie natürlich auch mit den Angehörigen gesprochen. Wie schlimm das gewesen sein muss, will ich gar nicht vorstellen. Einige der Angehörigen haben sich die Aufnahmen aus den Maschinen angehört um geliebte Menschen zu identifizieren. Deshalb sind die Berichte der letzten Minuten der vier Flüge so erschreckend lebendig. Ich hatte einen trockenen Bericht erwartet, aber das ist es nicht.

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  • Ich vergesse immer, wie gut dokumentiert dieser Anschlag doch ist. Wirklich hart, dass sich Angehörige die Tonbandaufnahmen anhören mussten. Ich weiß nicht, ob ich das hätte hören wollen. Aber gut, dass der Bericht dadurch nicht so trocken ist. Ein Bericht klingt erstmal ja immer ein wenig erschreckend. (Finde ich. ;) )

  • Avila : so, wie ich das verstanden habe, war das Anhören eine freiwillige Sache. Im Buch war von "some of the realives" die Rede. Ich glaube, ich hätte mir die Bänder angehört. Auch wenn mein geliebter Mensch nicht darauf gewesen wäre: der Gedanke, seine letzten Worte nie zu hören, wäre zu schrecklich gewesen.


    Aber ich merke gerade, wie ungeschickt mein Timing bei diesem Buch ist. Morgen fliege ich aus dem Urlaub heim, da ist dieses Buch keine gute Zweitlektüre. Ähnlich war es vor ein paar Jahren, als ich auf einem Heimflug The boy who fell from the sky, ein Buch über einen der Passagiere aus dem Flugzeug das über Lockerbie explodiert ist, gelesen habe.

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  • Meine Frage, warum die Flugzeuge nicht abgeschossen wurden, ist mittlerweile beantwortet. Die vier Flugzeuge wurden von verschiedenen Kontrollzentren überwacht. Lange war nicht klar, um welche Flüge es sich handelt oder ob sie wirklich entführt waren. Teilweise waren die Flüge vom Radar verschwunden. Wohin hätte man die Abfangjäger schicken sollen? Hätte man die Flugzeuge wirklich über New York abgeschossen? Wer hätte letztendlich den Befehl gegeben? Nur für den Flug von Pensylvania gab es ein Kommando, aber da war es schon zu spät. Ohnehin wäre das Zeitfenster zu klein gewesen? Ich gehe davon aus, dass nach dem Tag die Flugüberwachung geändert wurde. Niemand in den Kontrollzentren hat wirklich einen Fehler gemacht, die Menschen waren aber überfordert. Mit so einem Anschlag hat niemand gerechnet.


    Mittlerweile wird jedes Flugzeug, das sich nicht direkt meldet "begleitet". Bis jetzt hat das ausgereicht um den Flieger aus dem Luftbereich zu vertreiben. Aber war wäre, wenn es nicht ausreichen würde?


    Der Bericht macht hat einen Sprung zurück gemacht. Wir befinden uns in Afghanistan im Jahr 1998.

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  • Bei der Abschießprobelmatik muss ich gerade an Schirachs Stück Terror denken. So ganz unumstritten ist das ja auch nicht...


    Ah also geht der Bericht auch auf die "Gründe" des Anschlags ein?

  • Ah also geht der Bericht auch auf die "Gründe" des Anschlags ein?

    Bestimmt noch. Ich bin erst ganz am Anfang von Bin Ladens Theorien. Für ihn sind die USA der einzige Feind und Auslöser für alles Üble. Deshalb soll man Amerikaner töten. Je mehr, desto besser. Für mich klingt es einfach nur krank. Aber offensichtlich klang es für andere logisch.

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  • Klingt wie Nazi-Propaganda, nur mit anderem Feindbilder. Also, ich bin voll bei dir. Für mich ist das auch absolut krank. Aber für viele war es logisch...

  • Zwischen Bin Ladens "Machtübernahme" bei Al Kaida und dem 11. September ist viel passiert, aber es ist schwer, das zusammen zu fassen. Wenigstens weiß ich jetzt, wie es passieren konnte und warum es nicht verhindert wurde.


    Zum Wie: Es war leicht die Menschen zu motivieren, beim Kampf gegen die USA mitzumachen. Bin Ladens Worte fielen auf fruchtbaren Boden. Es gab viele junge Männer, die keine Perspektive mehr hatten und unzufrieden waren. Sie zu rekrutieren, war einfach. Genauso einfach war Bin Ladens Aufstieg. Jeder, der eine andere Meinung als er hatte, wurde aus dem Weg geräumt. Manche subtil, andere weniger. War das erst mal geschafft, wurden Allianzen gebildet. So hat er zum Beispiel die Abu Sayyaf unterstützt, das war mir neu.


    Warum es nicht verhindert wurde: Es gab tatsächlich Überlegungen, Bin Laden zu töten. So platt es klingt: es kam viel dazwischen. Mal wären zu viele Zivilisten getötet worden, mal hat er seinen Aufenthaltsort gewechselt. Dazu kam, dass er nicht das einzige Problem der USA war. Sie waren auch in Bosnien involviert, um nur ein Beispiel zu nennen. Dann kam der Lewinksy-Skandal, der viel politische Energie gekostet hat. Zu diesem Thema gab es sogar einen Film, in dem ein Präsident von einem Skandal ablenken wollte, indem er einen fiktiven Krieg anzettelte.


    Außerdem hatte niemand einen Anschlag in dem Ausmaß erwartet. Man hatte eher Angst von einem Anschlag ähnlich wie in Tokio. Obwohl man durchaus von Plänen zu Flugzeugentführungen wusste, wie ein Papier das dem Kongress vorgelegt wurde, zeigt. Da war der Hintergrund aber ein anderer, nämlich das Freipressen von Häftlingen.


    Wie schon öfter gesagt: im Nachhinein ist es immer leicht, Fehler zu finden. Aber dieses Kapitel hat schon gezeigt, dass Bin Laden unterschätzt wurde.

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  • Wie es in den Köpfen den Menschen aussieht, weiß man halt nie. So unterschätzt man häufig schon mal den ein oder anderen. Aber die Alternative wäre, alles zu überschätzen und zu viel hineinzuinterpretieren. Das würde nachher noch so enden wie die Hexenverfolgung. Das ist wohl auch kaum besser. Wie du sagst, im Nachhinein ist man immer schlauer. Aber auf jeden Fall ist es immer wieder interessant, deine Gedanken hier zu verfolgen. So habe ich fast das Gefühl, den Bericht selbst gelesen zu haben. :)

  • Mittlerweile wurden die Geschichten der wichtigsten Hintermänner und auch der Hamburger Gruppe erzählt, aus der letztendlich die Attentäter gekommen sind. Eigentlich waren andere Männer ausgewählt, die in speziellen Trainigscamps geschult wurden. Mir war nie bewusst, was alles im Hintergrund gelaufen ist. Aber gerade diese Hintermänner haben sich aus der Masse abgehoben. Ohne Ausnahme haben sie sich geweigert, ihm die Treue zu schwören und haben teilweise auch nicht in seiner Nähe gewohnt. Die Gründe dafür wurden nicht genannt. Wollten sie im Erfolgsfall zwar den Ruhm einstreichen, im Fall eines Versagens aber nicht mit ihm in vErbindung gebracht werden?


    Die Geschichten der Hamburger Studenten klingen alle gleich: sie waren anfangs weder besonders gläubig, noch radikal. Dann, als ob man einen Schalter umgelegt hätte, haben sie sich in Richtung Attentäter entwickelt. Der ursprüngliche Plan war, nach Tschetschenien zu gehen. Aber offensichtlich waren sie zu attraktiv für größere Ziele.


    Mich überrascht immer wieder, wie gut Al Kaida vernetzt war und wie bekannt ihre Ziele bei hren Anhängern waren. Aber wenn sie so bekannt waren, warum ist diese Information nicht nach aussen gedrungen?

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  • Ich wusste gar nicht, dass die Attentäter in Hamburg studiert haben... Aber ich habe mich mit dem Thema auch wirklich nie weiter befasst, außer mir mal die ein oder andere Verschwörungstheorie durchzulesen. Nicht weil ich daran glaube, weil ich sowas immer erheiternd finde. ;)

    Mich überrascht immer wieder, wie gut Al Kaida vernetzt war und wie bekannt ihre Ziele bei hren Anhängern waren. Aber wenn sie so bekannt waren, warum ist diese Information nicht nach aussen gedrungen?

    Gute Frage, aber sie leben wohl in einer ganz anderen Sozialisation. Bestimmt ist etwas nach außen gedrungen aber nicht in "unsere" Welt. Heute ist das sicher anders, aber man hatte sich wohl gar nicht so auf dem Schirm.

  • Anfang 2001 werden die Karten neu gemischt, es wird ein neuer Präsident gewählt. George Bush hat vor der Kommission ausgesagt, das hat mich angenehm überrascht. Er wäre gerne offensiver vorgegangen. Nicht aus der Luft, wie Clinton vor ihm. Sondern mit Bodentruppen. Vorher sollte aber bewertet werden, ob Al Kaida gefährlich genug waren, um das zu rechtfertigen. Denn Bush wollte keinen Krieg, er wollte Bin Laden töten lassen. Und genau mit dieser Bewertung hat sich der CIA schwer getan. Über die Gefährlichkeit war man sich schon bewusst, aber einen Bodenangriff zu rechtfertigen, ist eine ganz andere Sache.

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