Robert Jackson Bennett - Die Stadt der toten Klingen (Divine Cities 2)

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    Originaltitel: The Divine Cities 02: City of Blades


    Generalin Turyin Mulagesh hat sich nach den Geschehnissen aus dem Vorband eigentlich zur Ruhe gesetzt. Doch als ausgerechnet in Voortyashtan, dem früheren Sitz der Göttin des Krieges und zukünftigem wichtigen Seehafen, eine Geheimagentin spurlos verschwindet lässt sie sich überreden, die Sache zu untersuchen. Offiziell wird es als Pseudokontrollbesuch der örtlichen Garnison getarnt, so etwas müssen Offiziere manchmal machen, wenn die Dienstzeit nicht ganz für die Pension reicht. Vor Ort gerät sie nicht nur zwischen die Fronten zwischen dem vom Leben enttäuschten Garnisonschef und der jungen Hafenbauleiterin, sondern sie muss vor allem feststellen, dass die Kriegsgöttin in gewisser Weise immer noch hier zu Hause ist und der Welt das Armageddon droht, wenn sie es nicht verhindert.


    Im Vergleich zum ersten Teil nehmen moderne Elemente (Autos etc.) weniger Raum ein, das Leben wirkt altmodischer, was auch an dem abgelegenen Handlungsort liegt, der gerade erst für die moderne Welt bereit gemacht werden soll., Eine Moderne, die nicht allen gefällt, wie sich herausstellt.


    Turyin Mulagesh gefiel mir schon im Vorband, als sie nur eine Nebenrolle speilte, aber auch als Protagonistin macht sie eine gute Figur. Weiblich, vergleichsweise alt, ziemlich desillusioniert, einhändig und ohne besondere Fähigkeiten außer ihrer Erfahrung als Soldatin, stellt sei eine ungewöhnliche Hauptfigur für einen Fantasyroman dar. Allerdings ist ihre Rolle zumindest in der ersten Hälfte auch eher die einer Ermittlerin in einem Krimi mit Spionagehintergrund als die einer typischen Queste-Heroin.


    Meine Lieblingsszene will ich noch unbedingt zitieren:

    »Wieso schleppen Sie eine Kneifzange mit sich herum?«

    »Weil jeder verdammte Soldat, der seinen Sold wert ist, eine Kneifzange in seiner Ausrüstung hat!«, zischt Mulaghesh. »Sonst noch was?«


    „Die Stadt der toten Klingen“ konnte mich vielleicht nicht ganz so sehr begeistern wie „Die Stadt der tausend Treppen“ ist aber trotzdem eine gut gelungene Fortsetzung, die mich neugierig auf den dritten Band macht.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich schließe mich da an! Die Beförderung von Turyin Mulagesh zur Hauptperson fand ich überraschend und sehr gelungen. Einzig die dauernde Flucherei ging mir zum Ende etwas auf die Nerven. Ingesamt fand ich den zweiten Band etwas schwächer als den ersten - den ersten fand ich noch mal ein Stückchen origineller - nichtsdestotrotz gehört auch dieser zweite Band bis jetzt zu meinen Jahreshighlights!

  • Voortyashtan ist die Stadt der toten Klingen. Dorthin wird Turyin Mulagesh geschickt. Was eine Suche nach einer verschwundenen Geheimagentin hätte sein sollen, entpuppt sich bald als viel größeres Ereignis.


    „Die Stadt der toten Klingen“ ist der zweite Teil der Reihe „Die göttlichen Städte“. Dennoch ist es überraschend, wie wenig er mit dem ersten Teil zu tun hat. Eine Nebencharakterin des ersten Teils wird hier zur Protagonistin, während die Protagonistin des ersten Teils eine eher untergeordnete Rolle spielt. Wenige Nebencharaktere aus dem ersten Teil trifft man hier wieder. Das war’s.

    Sonst würde ich Robert Jackson Bennett eher Respekt dafür zollen, etwas völlig anderes zu machen, das mit dem ersten Teil nahezu nicht vergleichbar ist. Ist der erste Teil eher eine Mischung aus Agententhriller und leichten Fantasyanleihen vor pseudohistorischem bzw. pseudokulturellem Hintergrund gewesen, würde ich diesen Teil eher als militärisch geprägte Fantasy bezeichnen.

    Und hier kommt etwas, was jede und jeder, der meine Rezensionen liest, wahrscheinlich erwarten wird: Militärisches mag ich nicht. Trotzdem handelt es sich hier um einen gut gemachten Fantasyroman, der auf demselben Niveau wie der Vorgängerband ist. Wer also etwas ähnliches erwartet, wird enttäuscht sein – was so ganz nebenbei auch dazu führt, dass man die beiden Bände wunderbar hintereinander lesen kann, ohne zu ermüden.


    Kann man dieses Buch also mit „Die Stadt der tausend Treppen“ vergleichen? Eigentlich nicht. Die Welt und einige Charaktere sind die gleichen, der Fokus und damit der Erzählstil sind grundverschieden. Aufgrund des starken militärisch geprägten Stils des Buches gefällt mir persönlich der erste Band besser, dennoch denke ich, dass ich diese subjektive Bewertung außen vor lasse und diesen Band gleich dem ersten bewege. Denn die Reihe bleibt weiterhin lesenswert und eine schlechtere Bewertung hat „Die Stadt der toten Klingen“ auch nicht verdient.


    4ratten

    Hier ist mein SuB und mein SgB :)