Tariq Ali - Im Schatten des Granatapfelbaums

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 956 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alice.

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    Tariq Ali - Im Schatten des Granatapfelbaums


    Das Problem bei historischen Romanen ist: Wenn sie ein "Hauptereignis" beschreiben, weiß man, wie sie ausgehen - und das ist für eine maurische Familie Ende des 15. Jahrhunderts im spanischen Granada "nicht gut". Vielleicht hat mich also Harmoniesucht so lange davon abgehalten, dieses Buch, das sich schon längere Zeit in meinem Besitz befindet, endlich zu lesen..?!


    Der pakistanisch-englische Autor beschreibt darin das Schicksal einer adligen muslimischen Familie auf ihrem Landsitz in einem Dorf bei Granada gegen Ende der Reconquista durch die christlichen Herrscher, zu diesem Zeitpunkt das berühmte Herrscherpaar Isabella ("Die Katholische") von Kastilien und Ferdinand (II).

    Granada war die allerletzte islamische "Bastion" in Spanien, und ein sehr eifriger Geistlicher hat sich zum Ziel gesetzt, das Werk der christlichen "Wiedereroberung" für seine Königin zu vollenden..

    Geschrieben ist der Roman ausschließlich aus Sicht der "Muselmanen" - und natürlich kommen diese so viel besser "weg" als die im Buch als Feindbild auftretenden Christen. Auch im Klassiker "Die Jüdin von Toledo" von Lion Feuchtwanger, der die Reconquista weiter im Norden Spaniens mehr als 400 Jahre früher beschreibt, wird der Islam als die im Vergleich bei Weitem "zivilisiertere" und tolerantere der Religionen dargestellt (das dort gleichfalls beschriebene Judentum taucht bei Ali nur am Rande auf) - zumindest teilweise ist das zu dieser Zeit wohl sogar richtig. In wie weit das doch in weiten Teilen auch durchaus "emanzipierte" Auftreten der weiblichen Figuren bei beiden Autoren der damaligen Realität entspricht, vermag ich nicht zu beurteilen, aber die Beschreibung des Islam stellt doch einen interessanten Kontrapunkt zu den heutigen Verhältnissen dar und bietet Anlass zu vergleichenden Diskussionen.

    Die Beschreibung der Charaktere und ihrer Aktionen ist im Rahmen des Buches mit knapp 300 Seiten lebendig und glaubhaft, und mit etwas "Anlauf" hat sich der Roman für mich "rund" gelesen - Familienskandale und Liebesgeschichten inklusive. Zu seiner "Hoch-zeit" war dieses Buch aus dem Jahre 1992 wohl ein Bestseller.


    Vor Allem auch wegen des realistischen historischen Hintergrunds:

    4ratten

    6 Mal editiert, zuletzt von Alice ()

  • .. ich glaub es ist mehr als 20 Jahre her, als ich den Roman gelesen habe, aber ich hab ihn immer noch in meinen Beständen und in sehr positiver Erinnerung, Alice hat sicher recht, ein guter Kontrapunkt zu heutigen Verhältnissen.Iist für mich ein Buch für einen Re-Read irgendwann.

    Aus der Erinnerung heraus auf jeden Falle empfehlenswert!

    Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir.

    Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.”

    (aus: "Die Stadt der träumenden Bücher")



    Einmal editiert, zuletzt von Firiath ()

  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Tariqu Ali - Im Schatten des Granatapfelbaums“ zu „Tariq Ali - Im Schatten des Granatapfelbaums“ geändert.
  • Hier hätte ich ein Cover

    Jou, jetzt ist es bei mir auch gegangen - am Mittwoch ging's nicht. (Das müsst Ihr mir jetzt einfach mal glauben.. ;)) Ist also immer mal wieder noch mal so ( Suse).

    Hab das "u" im Beitrag entfernt, vielen Dank Miramis 8) - in der Threadüberschrift war's ja immerhin richtig.