Laurie Gelman - Die Elternsprecherin

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  • Herrlich sarkastisch!


    Laurie Gelman - Die Elternsprecherin



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    Jennifer Dixon ist die neue Elternsprecherin der Vorschulstufe der William-H.-Taft Grundschule. Ihr Sohn Max ist in der Vorschulklasse und es ist für Jennifer selbstverständlich, sich zu engagieren. Die Mails, die sie an die anderen Eltern schreibt, kommen nicht immer gut an. Jenn muss sich mit so einigem herumschlagen…von den teils überempfindlichen Eltern bis zu einer Geburtstagsparty, die sie für den 5jährigen Max organisiert, und die aus dem Ruder zu laufen droht....bis zu Liebesproblemen ihrer älteren Teenagertöchter Vivs und Laura.



    Eigentlich ist diese Geschichte ein einziges grosses Klischee. Und wie so oft, amüsieren und unterhalten klischeebeladene Geschichten. Hier spielt eine amerikanische Ehefrau und Mutter die Hauptrolle, die sich in der Vorschule ihres Nachzüglers engagiert. Etliche der anderen Eltern sehen ihr Kind als der Nabel der Welt an, und verlangen von nussfreier Nahrung bis zu lehrreichen Ausflügen so einiges von der Schule. Dass, da so manches mal Rücksichtnahme oder Verständnis für die anderen Kinder und / oder die anderen Eltern auf der Strecke bleibt wird als gegeben angesehen.

    Die Figur Jennifer ist sehr gut gelungen. Sehr sarkastisch und mit viel Liebe und Hingabe für ihre drei Kinder, versucht sie in Form zu bleiben um ihrem Ehemann eine ansprechende und liebevolle Frau zu bleiben. Auch wenn sie einen lauwarmen sms Flirt mit einem anderen Vater verfolgt. Allerdings frage ich mich, was Jenn den lieben langen Tag denn so treibt? Denn, ausser sich mit dem persönlichen Fitnesstrainer im Keller des Hause zu stählen, Mails zu versenden und ihren Sohn abzuholen, tut Jenn nicht viel.

    An die Mails, die Jenn an die Eltern schreibt, musste ich mich gewöhnen. Denn, diese sind so überspitzt sarkastisch geschrieben, dass ich sie zu Beginn zu überdreht fand. So schreibt einfach niemand…ausser wohl Jenn. Ich empfand sie nach einer Eingewöhnungsphase doch noch ganz witzig, auch wenn ich das ganze Buch über nicht in grosse Lacher ausgebrochen bin. Gelacht habe ich darüber, dass Jenn unter den Vätern beim Elternabend eine alte Liebe entdeckt…und, sie ihn wie in der Schulzeit konsequent "SoEinHottie" nennt...Ueber solche Perlen konnte ich lachen und schmunzeln.

    Der Schreibstil ist humorvoll und er beinhaltet etliche witzige Dialoge.

    Ich war direkt froh, drehte sich nicht alles nur um Schule und überbesorgte Eltern. Gerade die beiden Teenietöchter bringen Abwechslung in Spiel. Denn sie studieren zwar ausserhalb und verbringen wenig Zeit mit der Familie. Doch wenn sie nach Hause kommen, wird plötzlich anderes als Schulbelange wichtig für Jenn, und es geht rund.

    Mir hat das Thema, dass man auch mit unterschiedlichen Ansichten und Arbeitsweise zusammen arbeiten kann, sehr gefallen. Denn Jenn rappelt sich mit ihrer ärgsten Feindin zusammen und dabei decken sie sogar noch eine mysteriöse Sache auf.

    Diese Geschichte empfand ich zu keiner Zeit oberflächlich und platt, wenn auch vielleicht meine Einleitung in diese Rezension, dies vermitteln könnte. Ich empfand das Buch als humorvoll, wenn auch einige Passagen als leicht überspitzt.

    Mich hat das Buch gut unterhalten, als Leser sollte man gewappnet sein, dass sich vieles um Schule und Kinder dreht.


    4ratten

  • Schon wieder muss Jennifer Dixon den unbeliebten Job der Elternsprecherin übernehmen. Mit ihren, vor Sarkasmus triefenden E-Mails, will sie gleich zu Anfang klar stellen, wie der Hase läuft. Mit dieser Methode ist aber noch lange nicht jeder einverstanden. Unter einigen Eltern bildet sich ganz schnell Widerstand gegen Jens unverblümte Art und Forderungen, das Amt der Elternsprecherin niederzulegen werden laut.


    Der Klappentext dieses Buches hatte mich neugierig gemacht und spätestens nach dem Versprechen: » (...) Diese Frau wird das Lachen aus Ihnen herauskitzeln.« hatte er mich am Haken.


    Ich mag Geschichten über Helikopter-Eltern. Jen hat in ihrer Rolle als Elternsprecherin auch mit einigen unterschiedliche Exemplare der Spezies "Eltern" zu tun, aber so richtige Helikopter-Eltern waren keine darunter. Höchstens vielleicht die eine oder andere übermotivierte Mutter.


    Die E-Mails die Jen an die Eltern verschickt fand ich wirklich witzig.

    Da Jen bei ihren beiden älteren Töchtern schon als Elternsprecherin fungierte, weiß sie ganz genau, dass man mit höflichen Bitten bei anderen Eltern nicht weiterkommt. Deswegen zieht sie es diesmal ganz anders auf und schießt vielleicht ein wenig über das Ziel hinaus.

    Ich weiß nicht, ob das in Amerika wirklich so ist, aber Jen aus dem Buch muss eine Menge für die Schule organisieren. Es gibt ständig Klassenfeste, wo jeder der Eltern etwas mitbringen muss, oder es werden freiwillige Helfer gesucht, die bei Ausflüge die Kinder beaufsichtigen. Dementsprechend oft gibt es deshalb auch E-Mails von Jen.


    Leider ist Jens Nebenjob als Elternsprecherin nur ein Teil des Romans. Der Rest handelt von ihrem Alltag mit der turbulenten Familie. Interessant war der leider nicht immer. Eigentlich ist das Buch, abgesehen von der Schul-Sache, ein reiner Chick-Lit-Roman. Leider einer von der schwächeren Sorte.


    Was mir aber sehr gut gefiel waren Jens Hang zum tratschen, und eine ominöse Sache, die erst zum Ende hin aufgelöst wurde.

    Die ganze Zeit über wird aus Jens Sicht in der Ich-Form geschrieben. Der Stil der Autorin ist leicht und das Tempo angenehm flüssig. Genau das richtige für den Sommerurlaub im Liegestuhl.

    Manche der Figuren sind total Klischee beladen, aber auch, oder gerade deswegen ganz lustig. Bei einigen Stereotypen wars aber auch einfach zu offensichtlich: Natürlich gibt es DAS Kind das überhaupt nichts verträgt, und gegen alles allergisch ist. Natürlich gibt es auch das homose&uelle Paar mit Kind, und natürlich gibt es auch den ziemlich gut aussehenden, allein erziehenden Vater.


    Gelangweilt hat mich das Buch jetzt nicht, vom Hocker gerissen hat es mich aber auch nicht. Das Versprechen aus dem Klappentext konnte es nur teilweise halten.

    Für ein Erstlingswerk war es ganz ordentlich und ich bin auf weitere Werke der Autorin gespannt.


    3ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.