Elizabeth George - Wer Strafe verdient/The Punishment She Deserves

Es gibt 173 Antworten in diesem Thema, welches 27.778 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Azhar, klar!


    Der Italiener heißt Salvatore Lo Bianco (oder? Ich hab das Buch gerade nicht da). Aber ich glaube auch nicht so recht, dass das was wird mit den beiden. Fernbeziehungen sind ja noch heikler als "normale".

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo zusammen,


    ich habe nun auch bis einschließlich 5. Mai gelesen (S. 107)


    Der Anfang, fast ein halbes Jahr früher, ist zunächst verwirrend, da man nicht weiß, was es bedeuten soll. Vielleicht soll der Leser für den Hilfspolizisten Gaz eingenommen werden, der irgendwie in die Sache verwickelt ist. Auf mich machte er einen guten Eindruck und man ist nicht geneigt, jemanden, der sich so fürsorglich um einen alten Mann kümmert, für einen Mörder zu halten.


    Diese jungen Collegestudenten sind hingegen ein übles Völkchen! (Mit Ausnahme von Melissa). Geht es da wirklich so zu mit Saufen, Sex und Null Interesse am Studium? Ich halte es für sehr überspitzt, obwohl es das sicher gibt und wenn ich solche Sachen lese, bin ich immer wieder froh, dass meine eigene Tochter nicht in solche Kreise geraten ist und auch genug Intelligenz hat, sich von solchen Leuten fernzuhalten. Ich bin nicht der Meinung, dass man alles mit einer schlimmen Kindheit entschuldigen kann.

    Ich war froh, dass Melissa später (im Mai) nicht mehr dabei war.


    Gewundert habe ich mich, wie Barbara, über die Unklarheiten in diesem (angeblichen) Selbstmordfall. Warum ist es nach einer anonymen Anzeige nötig, jemanden derartig schnell, also praktisch sofort festzunehmen? Was wissen wir noch nicht über die Person des Anzeigenden oder über die Umstände, das eine solche Eile rechtfertigt? Was hat es mit dieser seltsamen Gegensprechanlage auf sich - ich kann mir das gar nicht richtig vorstellen, und warum benutzt jemand die, der anonym bleiben will? Eine Gegensprechanlage liefert doch ein Bild, oder nicht?


    Der Steptanzkurs in den roten Schuhen hat mich amüsiert und die Dialoge von Barbara und Lynley habe ich auch genossen, weil ja Lynley leider wohl erstmal nicht dabei sein wird und Barbara stattdessen mit dieser unsäglichen Ardery unterwegs ist.

    Ich wiederhole mich jetzt zwar wieder, aber Isabelle Ardery ist für mich eine absolute und inkompetente Fehlbesetzung ihres Postens: sie lässt sich fast ausschließlich von persönlichen Gefühlen und Abneigungen leiten, was höchst unprofessionell ist, ihr Verhalten Barbara gegenüber, was z.B. das karge Hotelzimmer angeht, ist absolut kindisch. Von ihrem Alkoholproblem ganz abgesehen, aber das scheint ja irgendwie keinen bei Scotland Yard zu interessieren. Aber Barbara soll mit Gewalt abgesägt werden, obwohl sie eine hervorragende Polizeiarbeit macht, die schon zu einigen Aufklärungen geführt hat.

    Da kann ich nur uneingeschränkt zustimmen. Ardery sollte dringend abgesetzt werden, aufgrund ihres Alkoholproblems. Sowas geht gar nicht. Und die Inkompetenz kommt dazu. Aber genau so geht es zu in der Arbeitswelt, es deckt sich mit meinen Beobachtungen und eigenen Erlebnissen. Inkompetente Personen sitzen in Chefpositionen, stiften Unheil und setzen ihre kompetenten Untergebenen unter Druck, weil diese sie durchschauen und damit sie die Arbeit erledigen, und machen außerdem ein Riesentheater, um ihre eigene Unfähigkeit zu kaschieren. Barbara ist hier ein willkommener Sündenbock, wenn die Ermittlungen irgendwie schiefgehen.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()

  • Nochwas fand ich witzig: Ardery bestellt ihren Wodka Martini gerührt, nicht geschüttelt. Will sie etwa einen auf James Bond machen?:breitgrins: Dafür fehlen ihr eindeutig die Fähigkeiten, und außerdem heißt es bei Bond umgekehrt (geschüttelt, nicht gerührt). Ich frage mich schon immer, wie das überhaupt einen Geschmacksunterschied ergeben soll.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • kaluma von solchen Gelagen hört man hauptsächlich aus den USA, aber auch hier gibt es sie und sie sind genauso übel. Wenn ich mir dazu noch vorstelle, was ich im Sommerurlaub in England teilweise gesehen habe, sind die Beschreibungen im Buch nicht übertrieben.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo allerseits,


    ich habe jetzt bis einschließlich 7. Mai (S 266 der HC-Ausgabe) gelesen.


    Mit Ardery wird es ja nicht besser, im Gegenteil. Es scheint, als wolle sie sich mit ihrer Trinkerei zugrunde richten. Die Verzweiflung über ihr familiäres Problem kann ich aber verstehen, kein Wunder, dass sie sich nicht mehr im Griff hat. Leider macht sie dadurch alles nur noch schlimmer. Ganz übel, dass sie sowohl von Sandra als auch von Hillier in prekärer Situation erwischt wird. Wobei - ich finde diese Sandra, die neue Frau ihres Exmannes, richtig unsympathisch. Die tritt immer noch mal nach, während der Ex tut, als würde ihn die Sache nichts angehen. Nachdem Ardery einen Rechtsvertreter hat, würde ich die Anrufe von Sandra ignorieren. Dass ich noch mal Ardery verteidige, hätte ich mir auch nicht träumen lassen.:/


    Jetzt muss ich nochmal auf Missa zurückkommen: Rabiah erwähnte, dass ihr Sohn drogensüchtig sei, weil seine Tochter vor anderthalb Jahren verstorben ist. Das könnte doch Missa sein, oder? Allerdings beginnt das Buch mit 15. Dezember und jetzt haben wir den 7. Mai, das wäre nur ungefähr ein halbes Jahr. Jahreszahlen sind ja keine angeführt...


    Die Ermittlungen sind auch irgendwie eigenartig. Barbara lässt sich vom Hilfspolizisten Gaz mit dem Streifenwagen durch die Gegend kutschieren. Ist er denn nun schon rehabilitiert? Es wird ja wohl nicht gerade förderlich sein, wenn Gaz über die Ermittlungsschritte bestens Bescheid weiß.

    Barbara strotzt jedenfalls vor Energie, während Ardery den Bremsklotz geben muss - wohl im Auftrag von Hillier. Ich kann Arderys Überlegungen zum Fall aber nachvollziehen, es klingt von ihrer Warte aus durchaus alles ganz logisch. Das verdächtige Getue mancher Protagonisten bekommen ja nur wir Leser mit. :)


    Barbara gefällt mir in diesem Fall besonders gut, sie ist in Höchstform und lässt sich kein X für ein U vormachen. In der Szene mit dem Obdachlosen kommt sie besonders sympathisch rüber.

    Ich frage mich umso mehr, warum Hillier Barbara unbedingt loswerden will. Liegt das nur an ihren Alleingängen oder ist da sonst noch was vorgefallen, an das ich mich nicht mehr erinnern kann?

    Liebe Grüße

    Danglard

  • Nochwas fand ich witzig: Ardery bestellt ihren Wodka Martini gerührt, nicht geschüttelt. Will sie etwa einen auf James Bond machen?:breitgrins: Dafür fehlen ihr eindeutig die Fähigkeiten, und außerdem heißt es bei Bond umgekehrt (geschüttelt, nicht gerührt). Ich frage mich schon immer, wie das überhaupt einen Geschmacksunterschied ergeben soll.

    Das ist mir auch aufgefallen und ich hab es als Anspielung der Autorin an James Bond verstanden. Irgendwie ist sie diemal ziemlich witzig, die Frau George. :elch: Zumindest streckenweise. :breitgrins:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Was mir heute auch noch so durch den Kopf ging:


    Kann das sein, dass der Einsatz in Ludlow eine Bewährungsprobe nicht für Barbara, sondern für Isabelle Ardery selbst ist? Kann es das sein, was da mit Sir Hillier so konspirativ besprochen wurde? Ich muss dieses Gespräch nochmal nachblättern...

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Nochwas fand ich witzig: Ardery bestellt ihren Wodka Martini gerührt, nicht geschüttelt. Will sie etwa einen auf James Bond machen?:breitgrins: Dafür fehlen ihr eindeutig die Fähigkeiten, und außerdem heißt es bei Bond umgekehrt (geschüttelt, nicht gerührt). Ich frage mich schon immer, wie das überhaupt einen Geschmacksunterschied ergeben soll.

    Das ist mir auch aufgefallen und ich hab es als Anspielung der Autorin an James Bond verstanden. Irgendwie ist sie diemal ziemlich witzig, die Frau George. :elch: Zumindest streckenweise. :breitgrins:

    Diese hübsche Bond-Anspielung hat mir auch gefallen :lachen:


    Angeblich gibt es tatsächlich einen Unterschied, weil sich das Eis dann anders verhält (hat mal ein Barmann in irgendeinem Artikel erklärt). Ich weiß aber nicht mehr, welche Variante die bessere sein soll.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich hab dazu was gefunden:


    Geschüttelt, nicht gerührt


    Demnach ist die umgekehrte Variante die bessere, wenn man sich betrinken will - oder so wie Isabelle eine schnelle Wirkung des Alkohols erzielen will. Hm, vielleicht hat Elizabeth George das tatsächlich recherchiert und deswegen so eingeflochten...

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Der Anfang, fast ein halbes Jahr früher, ist zunächst verwirrend, da man nicht weiß, was es bedeuten soll. Vielleicht soll der Leser für den Hilfspolizisten Gaz eingenommen werden, der irgendwie in die Sache verwickelt ist. Auf mich machte er einen guten Eindruck und man ist nicht geneigt, jemanden, der sich so fürsorglich um einen alten Mann kümmert, für einen Mörder zu halten.

    Bis vor kurzem hätte ich dir bedenklos zugestimmt - aber letztens kam dann ein Tatort (ich glaub aus Köln), in dem ein Altenpfleger am Anfang als total fürsorglicher Mensch dargestellt wurde; er ging sogar zur Polizei, weil er dachte, einer seiner Schützlinge würde von einem Betrüger abgezockt. Am Ende stellte sich aber heraus, dass er die Alten reihenweise mit Kissen erstickte und anschließend in die Gefriertruhe steckte. Da es lauter vereinsamte Menschen waren und er die Fassade aufrecht erhielt, bekam auch niemand mit, dass sie tot sind.


    Was heißt das für uns? Augen auf, Elizabeth George ist allemal so raffiniert wie ein Tatort-Autor und Gaz müssen wir auf alle Fälle auf die Finger schauen. :breitgrins:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Den netten Kerl hätte sie sich schon längst verdient und es wäre sooo einfach: George müsste es nur zu Papier bringen :flirt:

    Aber echt, die Autorin müsste sich nur mal einen Schubs geben und guten Willen zeigen :D


    Aber wer weiß, was Frau George mit Barbara noch so alles vorhat, vielleicht verliebt sie sich ja eines Tages. Da fällt mir ein, war da nicht mal in einem der frühen Bände ein Aspirant, der sich dann als Täter entpuppte? Und außerdem hatte ich immer gedacht, sie kommt mit dem Pakistani zusammen, dessen Namen ich gerade nicht parat habe. Da hat uns Frau George auch ganz schön gefoppt.

    Stimmt, das mit dem Täter, der Barbara die große Liebe vorgespielt hat und sie nachher beinahe umgebracht hat, war echt fies. Und mit Azhar war es ja nie wirklich einfach.


    Dass sie gerne einen übern Durst trinkt und auch immer eine Notfallreserve in der Handtasche hat, das war mir schon klar, aber wie schlimm es wirklich ist, nicht. Seltsam, dass Barbara das nicht bemerkt - sie hält ihre Chefin offenbar lediglich für trinkfest. Lynley dagegen, der hier mal einen kurzen Auftritt am Telefon hat, weiß genau was läuft - das schließe ich aus seinen Fragen und Ratschlägen an Barbara.

    Ich denke aber, dass Barbara im Laufe des Buches erahnen wird, was Sache ist, sie hat damals ja auch ziemlich schnell spitzgekriegt, dass zwischen Lynley und Ardery was gelaufen ist.


    Dabei sind die beiden streckenweise unfreiwllig komisch - ich hab zwischendurch ganz schön lachen müssen, zum Beispiel bei der Szene in Druitts Zimmer, als die beiden sich zunächst beim Thema Selbstbefriedigung verbal völlig missverstehen. Auch die Diskussion um die Shakespeare-Zitate fand ich total witzig. Elizabeth George nutzt hier alle Möglichkeiten, um dieses kontrastreiche Ermittlerpaar in Szene zu setzen, mit einer guten Portion Selbstironie.

    Bei den Szenen musste ich auch ziemlich lachen :D


    apropos, wer könnte denn die Blondine sein, die er im Auto dabei hat? Vielleicht eine unserer College-Mädels?

    Das habe ich auch überlegt; evtl. Ding, der Gaz ins Gewissen redet? Dass die beiden wirklich "pimpern", bin ich noch nicht so überzeugt davon, es kann ja auch sein, dass die beiden reden. Wer weiß, ob Ding nicht noch Nachwirkungen hat von ihrem Beinahe-One-Night-Stand mit dem Wirt.


    Geht es da wirklich so zu mit Saufen, Sex und Null Interesse am Studium? Ich halte es für sehr überspitzt,

    Ich finde es auch etwas überspitzt - oder hoffe zumindest, dass sich das nicht so drastisch durchzieht.


    Aber genau so geht es zu in der Arbeitswelt, es deckt sich mit meinen Beobachtungen und eigenen Erlebnissen. Inkompetente Personen sitzen in Chefpositionen, stiften Unheil und setzen ihre kompetenten Untergebenen unter Druck, weil diese sie durchschauen und damit sie die Arbeit erledigen, und machen außerdem ein Riesentheater, um ihre eigene Unfähigkeit zu kaschieren.

    Damit hast du leider recht.


    Nochwas fand ich witzig: Ardery bestellt ihren Wodka Martini gerührt, nicht geschüttelt. Will sie etwa einen auf James Bond machen? :breitgrins:

    Da musste ich ebenfalls grinsen.


    Jetzt muss ich nochmal auf Missa zurückkommen: Rabiah erwähnte, dass ihr Sohn drogensüchtig sei, weil seine Tochter vor anderthalb Jahren verstorben ist. Das könnte doch Missa sein, oder? Allerdings beginnt das Buch mit 15. Dezember und jetzt haben wir den 7. Mai, das wäre nur ungefähr ein halbes Jahr. Jahreszahlen sind ja keine angeführt...

    Stimmt, an der Stelle bin ich auch ins Stolpern gekommen, eigentlich kann es sich hierbei nicht um Melissa handeln. Oder oder die fehlenden Jahreszahlen bedeuten, dass nicht nur ein halbes Jahr, sondern die 1 1/2 Jahre dazwischenliegen. Aber es wurde doch erwähnt, dass die Tochter nach langer Krankheit gestorben wäre und das war bei Melissa nicht der Fall.


    Kann das sein, dass der Einsatz in Ludlow eine Bewährungsprobe nicht für Barbara, sondern für Isabelle Ardery selbst ist? Kann es das sein, was da mit Sir Hillier so konspirativ besprochen wurde?

    Wer weiß, das könnte natürlich auch sein.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Ich bin bis zu der Szene gekommen, in der Barbara Gaz auf der Polizeistation zum zweiten Mal besucht:


    Ich muss gestehen, Gaz kommt sehr sympathisch rüber und momentan tue ich mich schwer damit, in ihm einen Mörder zu sehen. Aber wer weiß, gerade weil er so unverdächtig wirkt, könnte er besonders verdächtig sein.


    Überhaupt gibt es bisher so gut wie keine Anzeichen dafür, dass es sich bei Druitts Tod nicht um einen Selbstmord handelt. Sollte es wirklich Mord sein, dann war es auf keinen Fall eine Affekttat, denn dazu wäre das alles viel zu gut vorbereitet gewesen. Auch das, was die Pathologin erzählt hat, lässt nur auf Selbstmord schließen. Außer sie würde lügen, aber bisher sehe ich dafür keinen Grund dafür.


    Allerdings finde ich es schon sehr seltsam, dass die Videoaufzeichnungen der Polizeistation von der Nacht von Druitts Tod bisher nicht angesehen wurden, das hätte doch in jedem Fall einer der ersten Schritte sein müssen.


    Ich gebe zu, Barbara beweist bei ihren möglichen Theorie, was passiert sein könnte, ziemlich viel Phantasie, aber sie hat recht: man darf nichts außen vor lassen. Und Isabelle muss ihr zähneknirschend recht geben, auch wenn sie so schnell wie möglich nach London zurück will. Was ich sogar ein Stück weit verstehen kann, da es ja um ihre Kinder geht. Sie tut mir hier fast sogar ein bisschen leid, aber wenn sie sich schon immer so eine Zicke war, muss sie sich auch nicht wundern. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass in der Vergangenheit mehr vorgefallen ist, was Isabelles Zwillinge angeht, dass es über die Trinkerei rausgeht - es werden immer solche Andeutungen gemacht.


    Nun bin ich jedenfalls gespannt, ob Barbara und Isabelle mit ihren Besuchen bei Finnegan und Gaz doch noch etwas herausfinden werden, was nicht so ganz klar ist.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Stimmt, an der Stelle bin ich auch ins Stolpern gekommen, eigentlich kann es sich hierbei nicht um Melissa handeln. Oder oder die fehlenden Jahreszahlen bedeuten, dass nicht nur ein halbes Jahr, sondern die 1 1/2 Jahre dazwischenliegen. Aber es wurde doch erwähnt, dass die Tochter nach langer Krankheit gestorben wäre und das war bei Melissa nicht der Fall.

    Oh, alles klar, das mit der Krankheit muss ich überlesen haben. Aber mich würde nicht wundern, wenn der Todesfall noch einmal thematisiert würde.

    Allerdings finde ich es schon sehr seltsam, dass die Videoaufzeichnungen der Polizeistation von der Nacht von Druitts Tod bisher nicht angesehen wurden, das hätte doch in jedem Fall einer der ersten Schritte sein müssen.

    Das dachte ich mir auch, da wäre jeder Hobbydetektiv gründlicher.

    Liebe Grüße

    Danglard

  • Oh, alles klar, das mit der Krankheit muss ich überlesen haben. Aber mich würde nicht wundern, wenn der Todesfall noch einmal thematisiert würde.

    Ich bin mir nicht mehr sicher mit der Krankheit, meine aber, es gehört zu haben (war allerdings morgens auf dem Weg zu Arbeit und das ist ziemlich früh und da möchte ich nichts beschwören, dass ich alles richtig höre 8o).


    Vielleicht wissen die Anderen das noch bzw. könnte jemand in der Printversion nochmal nachschlagen? Ich finde nämlich deinen Gedanken ziemlich gut.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Hallo odenwaldcollies

    Ich habe jetzt nachgesehen, du hast recht gehabt:

    Auf Seite 202 berichtet Rabiah "Seine mittlere Tochter ist vor anderthalb Jahren nach langer Krankheit gestorben, und er kommt nicht darüber weg".

    Mittlere Tochter, also gibt es noch 2 weitere, eine davon könnte Melissa sein (falls sie nicht zum anderen Sohn gehört, also eine Cousine der Verstorbenen ist).

    Liebe Grüße

    Danglard

  • Mittlere Tochter, also gibt es noch 2 weitere, eine davon könnte Melissa sein (falls sie nicht zum anderen Sohn gehört, also eine Cousine der Verstorbenen ist)

    Danke fürs Nachlesen - ah, an das "mittlere Tochter" hätte ich mich dafür nicht mehr erinnert.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Ich bin inzwischen fertig mit Teil 1, einschließlich 8. Mai, im HC Seite 290.


    Hui, da krachts aber ganz nett zwischen Barbara und Isabelle, die Konflikte zwischen den beiden werden offensichtlicher. Barbaras Theorien zum Selbstmord von Druitt sind natürlich stellenweise ganz schön abstrus, aber wie so schön ausgeführt wird, sie und Lynley waren immer dann erfolgreich, wenn sie ihren Gedanken freien Lauf ließen und die unmöglichsten Tathergänge nicht gleich von vornherein ausschlossen. Dass sie dieses partnerschaftliche Brainstorming nicht mit Isabelle nachahmen kann, ist Barbara schon klar - aber sie kann halt nicht anders. Zumal sie ja weit über das hinausgeht, was eigentlich der Auftrag ist.


    Naja, trotzdem finde ich, schlägt sie sich ganz wacker. Dass sie auf der Abschussliste steht, ist nun auch klar ausgesprochen worden, und am liebsten würde man Lynley gleich mit in den Abgrund reißen. Dass Hillier so ein Problem mit den beiden hat, war mir gar nicht so gegenwärtig. Ich fands jedenfalls rührend, dass Lynley sich um sie kümmert, als sie sich da mit ihrem kniffligen Bericht die Nacht um die Ohren schlägt.


    Und ganz klasse, dass er mit Isabelle redet - mit mäßigem Erfolg. Aber er kennt die Mechanismen des Alkohols und kann damit umgehen, nur kann er Barbara damit kaum helfen. Und Isabelle lässt sich nicht helfen, sie denkt immer noch, es ist alles ganz normal bei ihr. Ich bin gespannt, wann sie mal aufgrund ihrer Sucht einen kapitalen Fehler begeht und auffliegt. Das Telefonat mit Hillier am letzten Abend in Ludlow war ja schon ein kleiner Tanz auf dem Vulkan. Er weiß genau, was mit Isabelle los ist, warum tut er nichts?


    Interessant fand ich übrigens das Gespräch von Barbara mit Harry Rochester. Keine Ahnung, ob es am Ende irgendeine Bedeutung für den Fall hat, aber Harrys ehrlicher Umgang mit seinen Lebensumständen hat mir gut gefallen und hat mich nachdenklich gemacht - bestimmt gibt es solche Leute wirklich, die aufgrund von Klaustrophobie nicht mehr in Gebäuden leben können. Er jedenfalls ist mit sich und mit seinem Leben im Reinen.


    Ach so, und die Szene im Pub fand ich auch bemerkenswert. Lustig, wie Barbara sich fast um Kopf und Kragen redet, um nicht als Polizistin erkannt zu werden, und dann kommt Gaz und enttarnt sie mit einem Satz. Da musste ich ganz schön schmunzeln. Übrigens, dieser Jack ist mir nicht geheuer, der hat irgendwas zu verbergen, und zwar nicht nur die schwarze Vermietung von Stundenzimmern.


    Ich stürze mich jetzt auf Teil 2 und hab schon gespickt, wie groß der Zeitsprung wohl ist. Nicht sehr groß, es geht schon am 15. Mai weiter.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Ich gebe zu, Barbara beweist bei ihren möglichen Theorie, was passiert sein könnte, ziemlich viel Phantasie, aber sie hat recht: man darf nichts außen vor lassen. Und Isabelle muss ihr zähneknirschend recht geben, auch wenn sie so schnell wie möglich nach London zurück will. Was ich sogar ein Stück weit verstehen kann, da es ja um ihre Kinder geht. Sie tut mir hier fast sogar ein bisschen leid, aber wenn sie sich schon immer so eine Zicke war, muss sie sich auch nicht wundern. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass in der Vergangenheit mehr vorgefallen ist, was Isabelles Zwillinge angeht, dass es über die Trinkerei rausgeht - es werden immer solche Andeutungen gemacht.

    Mir gehts ähnlich - obwohl Isabelle alles tut, um in die Schublade „unsympathische Zicke“ gesteckt zu werden, hab ich dennoch eine Portion Mitleid mit ihr. Sie hat ihre Kinder eigentlich schon längst an Sandra verloren, aber sie kämpft immer noch darum, ihre Mutter zu sein. Ich denke auch, dass es irgendeinen Vorfall gegeben haben muss, aufgrund dessen Isabelle einfach nicht mehr in der Lage war, den Kindern gerecht zu werden und in die Alkoholsucht gerutscht ist. Vielleicht erfahren wir ja in diesem Band mehr, vielleicht auch erst später... aber interessieren täte es mich jedenfalls brennend.


    Der Kampf gegen den Umzug der Kinder nach Neuseeland wirkt auf mich völlig aussichtslos, und vermutlich weiß Isabelle das auch. Dennoch steigert sie sich so in die Sache hinein, ein Kampf gegen Windmühlen. Irgendwie schon traurig das Ganze.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel