William Styron - The confessions of Nat Turner/Die Bekenntnisse des Nat Turner

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    Inhalt

    Nat Turner sitzt in einer Zelle in Virginia und wartet auf die Vollstreckung seines Todesurteils. 1831 führte er einen Sklavenaufstand an, dem insgesamt 55 Menschen zum Opfer fielen. William Styrons Buch bezieht sich auf die Aufzeichnungen von Thomas Gray, der das Leben Turners aufschrieb.


    Meine Meinung

    Was treibt einen Menschen dazu, einen Aufstand anzuzetteln und Unschuldige auf grausame Weise zu töten? Es gibt keinen Zweifel, dass Turner schuldig ist. Die Frage ist, warum er das getan hat.


    William Styron beschreibt in seinem Buch das Leben der Sklaven zur Zeit Nat Turners. Auch wenn die Zustände auf den ersten Blick nicht schlecht waren (so erzählt Nat Turner nur wenig von Gewalt), trügt der Schein. Die "Darkies" haben keine Rechte. Sie sind nicht mehr als das Kapital für die Farmer und werden verkauft, wenn es nötig ist. Dass dabei Familien auseinander gerissen werden, ist Käufer und Verkäufer egal.


    Nat Turner greift seine Kameraden an. Er kann nicht verstehen, wie sie ihr Schicksal ertragen können und vergleicht sie mit einer Herde Tiere, die alles tun was ihr Herr will. Anfangs ist es leicht für ihn, so zu reden, denn sein Schicksal ist scheinbar leichter. An seinem 21. Geburtstag soll er seine Freiheit bekommen. Vielleicht wirkt er deshalb auf mich immer so, als ob er sich nicht zu den Anderen gehören würde. Er betrachtet alles immer mit einem gewissen Abstand.


    Aber als sein Traum zerbricht, fügt er sich seinem Schicksal genauso so, wie er es seinen Kameraden immer vorgeworfen hat. Aber in seinem Innern brodeln Hass und Verachtung für seine Master. Als Prediger kann er diesen Hass an andere weitergeben und pflnzt so den ersten Samen für die späteren Ereignisse.


    Mich hat bei Styrons Erzählung weniger das Verhalten Von Nat Turner erschreckt. Dass er irgendwann explodieren würde, war unvermeidlich. Was ich schlimm fand, war wie schon Kinder die Vorstellungen ihrer Eltern übernommen und nicht hinterfragt haben, ob sie richtig sind. Ich kann mich an eine Unterhaltung von Nat mit der kleinen Tochter seiner letzten Herren erinnern, die nicht verstehen kann dass die Sklaven nichts aus sich machen und wie dumme Tiere vor sich hinleben. Auch wenn Nat die gleichen Ideen hat, müssen diese Worte aus dem Mund eines Kindes ein weiter Schlag ins Gesicht gewesen sein.


    The confessions of Nat Turner ist aus vielen Gründen ein schwieriges Buch. Natürlich vom Thema, aber auch von der Person Nat Turners selbst. Ich kann ihn verstehen, das macht es schwer, ihn zu verurteilen. Denn der Mann, der die Geschichte erzählt, scheint weit weg von dem Mann aus der Geschichte zu sein.

    4ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.