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Die vier im Klappentext genannten haben nicht unbedingt wirklich etwas miteinander zu tun, außer dass sie alle aus einem „schlechten Viertel“ in London NW stammen und versuch(t)en es zu verlassen. Leah gehört der erste Teil des Buchs, sie arbeitet in der Stadtverwaltung, ist in einer vernünftigen Beziehung und hat etwas Abstand zwischen sich und die üble Gegend gebracht. Eine fremde Frau an ihrer Tür erschüttert ihre Sicherheit. Ihre Sandkastenfreundin Keisha hat sich vollkommen neu erfunden, als Natalie arbeitet sie als erfolgreiche Anwältin und gehört endgültig zur „besseren Gesellschaft“. Felix bekommt nur ein paar Kapitel zwischen den beiden, er ist endlich clean und sieht eine Zukunft, während Nathan eigentlich nur als Nebenfigur auftaucht und die anderen an ihre Vergangenheit erinnert.
Während sich Leahs und Felix Geschichten gut lesen ließen war Natalie stilistisch schon schwieriger: Lauter Kurzkapitel (nicht länger als eine Seite, teilweise nur ein paar Zeilen lang) mit einer plakativen Überschrift, hatte dieser Teil etwas Tagebuchartiges, auch wenn er sich über ihr gesamtes Leben zog. Die Geschichten der Figuren verliefen sowieso parallel, erst am Ende wurde außer der gemeinsamen Herkunft ein Zusammenhang deutlich.
Zadie Smith erzählt eigentlich keine Geschichte, sondern beschreibt einfach nur ein paar Menschen, die der Vorbestimmung ihres Geburtsorts entkommen wollen. Die Beschreibungen gefielen mir, aber für ein rundes Bild fehlte mir etwas.
Ich glaube, mir hat dieses Buch letztlich doch etwas besser gefallen, als ich es objektiv betrachtet bewerten würde, weil ich das Buch praktisch in einem Zug durchlesen konnte und nicht über Tage und Wochen in kleinen Häppchen. Smith bekommt einen besser zu fassen, wenn man dran bleibt und tief in die Welt ihrer ProtagonistInnen eintauchen kann, dann merkt man nicht, dass zu einem guten Buch etwas fehlt.