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Inhalt
Alex Verus ist ein Magier mit der seltenen Fähigkeit des Wahrsagens. In einem Londoner Stadtteil führt er einen kleinen Zauberladen, in dem er Zaubertricks und allen möglichen „Zauberschnickschnack“ verkauft. Dort versucht er möglichst unauffällig zu bleiben und weder dem Hohen Rat der Weißmagier noch dem Blick der Schwarzmagier aufzufallen, denn aufgrund vergangener Erlebnisse, möchte er nichts mehr mit diesen zu tun haben. Doch dieser Wunsch wird ihm nicht erfüllt, denn eines Tages bekommt er Besuch von einem ehemaligen Freund, der ihm ein Angebot des Hohen Rates unterbreitet, das ihn wieder in dessen Gunst bringen soll. Dafür soll er helfen, ein Artefakt zu finden, wofür sein Wahrsagezauber notwendig ist. So gerne er sich da heraushalten will, so unmöglich wird es bald für ihn und schon bald steht er zwischen den Fronten der Weißmagier und Schwarzmagier, die ebenfalls das Artefakt an sich bringen wollen.
Meine Meinung
Mit Alex Verus begleitet man einen sympathischen Charakter durch eine spannende Geschichte, die in der Ich-Form geschrieben ist und damit Nähe zur Figur bringt. Der Magier spricht zudem den Leser im Buch direkt an und bindet ihn damit noch zusätzlich in die Geschichte ein. Diesen Stil mag ich sehr gerne, gerade auch dann, wenn die Figur etwas zynisch und „cool“ dabei rüberkommt. Ein ganz kleines bisschen erinnert der Stil an die „Dresden Files“ von Jim Butcher, wo der Charakter auf ähnliche Weise mit dem Leser kommuniziert. Nur, dass die Dresden Files für mich mehr Ausstrahlung haben und auch „erwachsener“ wirken und irgendwie die Geschichten noch mehr Intensität haben.
Alex Verus war mir gleich sympathisch und auch seine Fähigkeit des Wahrsagens fand ich sehr spannend und eindrucksvoll beschrieben. Wenn Alex den Zauber anwandte und die vielen Fäden der unglaublich vielen Zukunftsmöglichkeiten durchspielte, dann fand ich das gut gemacht. Aber auch die anderen Figuren fand ich überwiegend interessant und lebendig beschrieben, seltsamerweise wirkten dabei aber die „Bösen“, also die Gegenspieler, etwas blasser auf mich. Viel Ausstrahlung hatten für mich dagegen Alex Freunde, zum einen Luna, die mit einem besonderen Fluch zu kämpfen hatte, dessen Auswirkungen auf sie und ihren Charakter sehr gut zu spüren waren und zum anderen das Luftelementar Starbreeze, das für einigen Wirbel sorgte. Und Arachne, obwohl sie nur einen kurzen, aber unvergesslichen Auftritt hatte.
Die Geschichte selbst, die zu einem Wettlauf wurde, wer das Artefakt zuerst in die Hände bekommt, war spannend, aber nicht immer so temporeich, wie ich es mir gewünscht hätte. Zwischendurch gab es für mich ein paar kleine Längen, bei denen ich das Gefühl hatte, es müsste jetzt mal endlich richtig losgehen. Andererseits ist gerade bei einem ersten Band einer Reihe auch oft etwas mehr Zeit für die Vorstellung der Charaktere und deren Hintergründe vorgesehen, was in Folgebänden dann evtl. wegfällt. Insgesamt habe ich das Buch mit Vergnügen gelesen und sehr gerne die Figuren begleitet, aber es fehlte mir irgendetwas an Tiefe und Atmosphäre, was mich richtig hätte mitreißen können. Meine Neugier auf den nächsten Band der Reihe hat das Buch aber auf jeden Fall geweckt.