04 - Kapitel 23 - 29 (Seiten 175-222)

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 5.070 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von gagamaus.

  • das gibt es auch schon, mit Maschinen, Robotern oder Affen. Die Klimakatastrophe beschäftigt SF Autoren ja schon seit vielen Jahren.

  • Ich fände es als Leser sehr schön, wenn die Science Fiction, aber auch die Fantasy tatsächlich vom Menschen wegkäme. Zumal ich auch den Eindruck habe, Menschen sind oftmals nur dazu da, damit man was Bekanntes da hat (wie Bernd schreibt, wir sind eben Menschen) und damit man von ihnen abstrahieren kann (das ist die Meinung der Menschen, die Spezies ABC hat im Vergleich dazu diese Meinung, XYZ hingegen jene).

    Aber stell dir im Gegenzug mal vor, ich würde ausschließlich über eine Alienrasse schreiben, die völlig fremdartig ist. Könnte man dazu als Leser dann überhaupt einen Bezug aufbauen? Ich meine, statt über Menschen über Vulkanier oder Ferengi zu schreiben (beispielsweise), ändert jetzt auch nicht so viel, weil die im Grunde auch "Menschen" sind - mit einer übertriebenen Eigenschaft (Logik, Raffgier) und ein paar kulturellen Eigenheiten. Aber wenn's so richtig fremdartig wird? Das mag als Gedankenspiel reizvoll sein (oder als Kurzgeschichte), aber ob es als Roman taugt? Wobei ... Ich habe mal einen Roman gelesen, "Meer der Dunkelheit" (Cross Cult 2016), der spielte am Grund eines Exoplaneten-Ozeans. Da gab es zwar eine menschliche Forschungsstation, aber im Fokus standen wirklich blinde Krustentieraliens. Das war faszinierend zu lesen. Leider ist der Roman ist völlig gefloppt.

    Die UNO hat in solchen Krisen bei weitem nicht so schnell reagiert und wird es auch demnächst nicht tun, geschweige denn die EU. Wir haben ja real mehrere lebensbedrohende Krisen, da brauchen wir gar keinen Gegner aus dem All.

    Ich sehe da immer noch einen Unterschied. Die Krise im Roman vernichtet ganze Planeten binnen Tagen. Da müssen schlicht Nägel mit Köpfen gemacht werden. Unsere globalen Krisen (egal ob Krieg oder Naturverschmutzung) sind auch alle real und hässlich, keine Frage - aber nichts davon wird uns Wohlstandsländer in absehbarer Zeit ernsthaft in Bedrängnis bringen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir sogar einer ungebremsten Klimaerwärmung, um beim hier genannten Beispiel zu bleiben, noch ziemlich lange mit technischen "Notbehelfen" trotzen können, bevor alles zusammenbricht. Genau deshalb scheren die Probleme ja immer noch viel zu wenig Leute überall auf der Welt. Weil sie zu abstrakt sind, um im persönlich vielleicht mühsamen Alltag eine Rolle zu spielen. Bzw. weil unser Wohlstandsbedarf nach wie vor größer ist als unsere Angst vor heißen Sommern. Würden jetzt z.B. globale Superstürme Zehntausende von Toten fordern, wäre auch die UNO und die EU sehr schnell bei ihren Entscheidungen, das denke ich schon. Erinnert euch doch an den Atomausstieg in Deutschland nach Fukushima. Das ging so flott, dass die Energiepolitik noch heute wild schlingert. (Ich war und bin voll für den Atomausstieg, so ist es nicht.)

  • Die Klimakatastrophe beschäftigt SF Autoren ja schon seit vielen Jahren.

    In der Tat. Ich habe schon vor mehr als 15 Jahren während eines Praktikums bei HEEL-Verlag das Rezi-Exemplar zu "Das tropische Millennium" von Norman Spinrad abgegriffen und gelesen. Ein irrer Roman zu exakt dem Thema globale Überhitzung. (Müsste ich mal wieder rauskramen.)

  • Aber stell dir im Gegenzug mal vor, ich würde ausschließlich über eine Alienrasse schreiben, die völlig fremdartig ist. Könnte man dazu als Leser dann überhaupt einen Bezug aufbauen? Ich meine, statt über Menschen über Vulkanier oder Ferengi zu schreiben (beispielsweise), ändert jetzt auch nicht so viel, weil die im Grunde auch "Menschen" sind - mit einer übertriebenen Eigenschaft (Logik, Raffgier) und ein paar kulturellen Eigenheiten. Aber wenn's so richtig fremdartig wird? Das mag als Gedankenspiel reizvoll sein (oder als Kurzgeschichte), aber ob es als Roman taugt? Wobei ... Ich habe mal einen Roman gelesen, "Meer der Dunkelheit" (Cross Cult 2016), der spielte am Grund eines Exoplaneten-Ozeans. Da gab es zwar eine menschliche Forschungsstation, aber im Fokus standen wirklich blinde Krustentieraliens. Das war faszinierend zu lesen. Leider ist der Roman ist völlig gefloppt.


    Naja, du hast ja jetzt auch fremdartige Aspekte drin. Und, ganz allgemein gesprochen und ohne, dass ich das irgendwie wertend oder gar böse meine: Als Autor oder als Autorin ist es meiner Ansicht nach die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass man als Leser oder Leserin einen Bezug zu den Charakteren schaffen kann.

    Beim Rest ist die Frage, inwieweit abstrahiert wird. Ich gebe dir Recht, selbst die exotischste Rasse ist irgendwo menschlich, weil sie eben von einem Menschen erdacht worden ist. Ich nehme mal die Floryll als Beispiel: Es würde wohl nicht funktionieren, wenn ich nicht zumindest eine rudimentäre Vorstellung von Pflanzen hätte. Ich schätze dann mal, je mehr man dann vom Menschen wegkommt, umso mehr muss man den Lesern/Leserinnen alles erklären.

    Aber ich denke, wenn die ganzen Spezies gut erklärt werden, dann könnte man dennoch den Menschen weg lassen. Hier am konkreten Beispiel: Ich denke ernsthaft, der Roman würde ohne Menschen funktionieren. Vielleicht stelle ich mir das zu einfach vor, kann sein. Aber man könnte es wenigstens mal probieren :)

    Danke für die indirekte Empfehlung, schau ich mir mal an :)

    Hier ist mein SuB und mein SgB :)

  • Ich habe gerade vor kurzem eine Geschichte von Gabriele Behrend gehört, in der aus der Sicht eines Sandlebewesens (also nicht im Sand, sondern selbst Sand). Es war faszinerend. Das Humanx Universum hat zwar auch Menschen, aber viel wird aus der Sicht der Thranx, einer insektoiden Rasse geschrieben. Es gibt viele Beispiele, wo Autoren versuchen, sich in die Sicht von Alien zu versetzen und aus ihrer Sicht zu schreiben Foster ist einer meiner Lieblinge. Ganz neu habe ich gestaunt im "Alien Eroticon", welche Phantasie die Autoren teilweise beweisen können. Wenn du aber wirklich viel aus der Sicht von Fremdlebewesen wissen willst, dann empfehle ich einfach nochmal James White.

  • Vielleicht stelle ich mir das zu einfach vor, kann sein. Aber man könnte es wenigstens mal probieren

    Wenn mich ein Verlag dafür bezahlt, probiere ich alles. ;) Aber im Moment ist deutsche SF ja eher wieder im Abschwung - zumindest bei den Publikumsverlagen. Insofern wird die "experimentelle" SF weiterhin im Bereich der Kleinverlage stattfinden, argwöhne ich.

  • Ja, ich verstehe es auch nicht. Das, was ich mir vorstellen kann ist, dass wir von Dystopien die Nase voll haben und Utopien können wohl sehr wenige schreiben. Es ist einfacher Fantasy zu schreiben.

  • Bernd hat uns ja schon vorgewarnt, dass Corn nicht der Typ für diplomatische Lösungen ist, was sich in diesem Abschnitt bewahrheitet. Wobei ich seine Strategie erstmal gar nicht so undurchdacht finde, aber Kahains Bedenken, dass der Orden sich für eine Hammer-Methode einsetzen wird, die hohe Verluste mit sich bringen wird, treffen auf den Punkt. War das vielleicht damals der Grund, dass sich Kahain und der Orden "voneinander getrennt" haben? Weil Kahain quasi zu "lasch" für den Orden war? Vielleicht hat er seinerzeit schon mal auf eine alternative und weniger verlustreichere Lösung hingearbeitet, hatte aber damals keinen Erfolg damit gehabt. Umso toller finde ich es, dass er sich über das Startverbot hinwegsetzen will, um vielleicht eine bessere Lösung zu finden. Wenn es ihm gelingen sollte, ist er ein Held, wenn nicht, dann ... naja, aber besser den Versuch wagen, als schon direkt den Kopf in den Sand stecken, weil man Ärger fürchtet.


    Ha, wir waren zu recht misstrauisch, als Bernd uns Dreistern-auf-Blaus Rolle madig machen wollte :D Schade nur, dass er nicht genaueres weiß und Kahain dadurch erstmal den Heimatplaneten des Orkanoiden anfliegen muss. Bis dahin kann wer weiß was alles passieren. Und wenn sie dort sind, hoffe ich sehr, dass sie mit Dreisterns Hilfe schnell und unkompliziert mit den Ältesten reden können. Ich bin ja echt sehr gespannt, was sie über diese Flotte aus dem Abgrund berichten können.


    Kahain ist aber auch nicht zu beneiden, nicht nur wegen der Aufgabe, die er sich vorgenommen hat, sondern auch weil Umbra so schnell wie möglich nach Rhino fliegen will, während Brohta am liebsten direkt nach Caros will. Das gibt bestimmt noch Spannungen, ich kann aber Umbra und Brohta andererseits auch verstehen, dass ihnen die Rettung ihrer Leute unter den Nägeln brennt.


    Apropos Leitstern: A'eS'Kas Rede, was das gemeinsame Ziel des Domenaions angeht, fand ich sehr gelungen - der Satz "Dieser Gründungsgedanke sollte uns heute als Leitstern dienen" fand ich dann doch recht bezeichnend in Bezug auf die Leitstern und der Aufgabe, die sie sich aufbürdet.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Sie sind vielleicht computergesteuert und beziehen ihre Energie aus Planetenatmosphären.

    Dass die fremde Flotte die Planeten "plattmacht", um deren Energie zu nutzen, darauf wäre ich echt nicht gekommen. Und ich war im vorigen Abschnitt noch fälschlicherweise davon überzeugt, dass es nicht um Ressourcen gehen würde ;)


    Und Brohtas Odyssee war praktisch eine Spontanentscheidung. Er kommt an Bord der Arek-Kama, es gibt einen Notruf, die startet. Huch, der ist ja noch an Bord. Hm, was mache ich mit dem? Im Nachhinein bin ich echt froh, dass mir das passiert ist, denn ich mag Brohtas Blickwinkel auf den Konflikt sehr. Er ist so unmittelbar.

    Ich bin ebenfalls froh, dass du die Entscheidung getroffen hast, Brohta mehr Raum zu geben :thumbup:


    Ich grüble ja, warum man den Weg dieser Armada nicht irgendwie im Weltraum nachverfolgen kann? Ich würde ja versuchen, Späher an ihre Fersen zu heften, dann wäre man auch nicht so überrascht gewesen, dass der Rhino-Planet plötzlich vernichtet wurde.

    Im Moment werden die Welten noch regelrecht überrannt von den Ereignissen, und wie Bernd schreibt, die Später waren alles andere als erfolgreich. Mir geht es hier wie Avila: ich mag vielleicht Corns Vorschläge nicht unbedingt gut finden, aber er macht wenigstens Vorschläge und will schnell reagieren und nicht in Schockstarre verharren.


    Irgendwie fand ich sie aber schon ein bisschen "überheblich" dass sie als kleine Rettungspatroullie die Lösung finden werden. ;)

    Ich könnte mir vorstellen, dass hier noch Kahains Erfahrungen aus der Zeit als Ordens-Mitglied reinspielen.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Mir geht es hier wie Avila: ich mag vielleicht Corns Vorschläge nicht unbedingt gut finden, aber er macht wenigstens Vorschläge und will schnell reagieren und nicht in Schockstarre verharren.

    Ich muss mich mal selbst zitieren: eigentlich sind sich Kahain und Corn hier ziemlich ähnlich, auch Kahain will jetzt, nachdem sich ihm die Möglichkeit bietet, mit Hilfe der Orkanoiden so schnell wie möglich agieren und sich nicht von Verboten und Einschränkungen behindern lassen.


    Spannend fand ich übrigens Dreisterns Ansicht der Angreifer als "Plage der schwarzen Flut" - da stellten sich bei mir Assoziationen zu Heuschreckenplagen u.ä. ein. In jedem Fall las sich das so für mich, als ob die Orkanoiden mit genau dieser Plage schon einmal zu tun hatten. Wenn die Ältesten darüber noch Bescheid wissen, aber von den anderen Völkern keiner, stellt sich mir gerade die Frage, wie alt eigentlich so ein Orkanoide werden kann.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Wenn die Ältesten darüber noch Bescheid wissen, aber von den anderen Völkern keiner, stellt sich mir gerade die Frage, wie alt eigentlich so ein Orkanoide werden kann.

    Lies mal ganz im Prolog nach (zweiter Absatz). Da wird zumindest angedeutet, dass die Kultur der Orkanoiden sehr alt ist. Zumindest im Vergleich zum Domenaion, das jetzt seit 1000 Jahren besteht. Das spricht auch dafür, dass die Orkanoiden eine deutlich längere Lebensspanne haben als etwa Menschen.

  • Lies mal ganz im Prolog nach (zweiter Absatz). Da wird zumindest angedeutet, dass die Kultur der Orkanoiden sehr alt ist. Zumindest im Vergleich zum Domenaion, das jetzt seit 1000 Jahren besteht. Das spricht auch dafür, dass die Orkanoiden eine deutlich längere Lebensspanne haben als etwa Menschen.

    Danke für die Erinnerung, dann muss ich gleich nochmal nachlesen :leserin:

    Liebe Grüße

    Karin