Peter Straub
Wenn du wüsstest
If you could see me now
erschienen: 1977
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Miles kehrt in die Kleinstadt seiner Kindheit zurück. Vorgeblich, um den Sommer über seine Dissertation fertig zu schreiben, tatsächlich aber, um altes Versprechen einzulösen: Seine Cousine Alison, quasi seine erste Liebe, und er haben sich blutjung versprochen, sich hier nach 20 Jahren wieder zu treffen, egal wohin es sie verschlagen hat. Und so nistet er sich im Haus der verstorbenen Großmutter ein, obwohl es Cousin Duane, dem jetzigen Besitzer des Hofes, eigentlich nicht recht ist.
Miles Besuch steht unter einem schlechten Stern: Direkt am Tag seiner Ankunft erschüttert ein schrecklicher Kindsmord die kleine Stadt, und die recht hinterwäldlerischen und ziemlich engstirnigen Einheimischen richten ihr Misstrauen prompt gegen Abweichler und Fremde. Und Miles ist irgendwie noch schlimmer als fremd: Man erinnert sich an seine Jugendsünden und an eine wirklich üble Sache, die damals passierte…
Die Atmosphäre des Psychothrillers wird nach und nach immer bedrohlicher, und die Beschreibung der Menschen in dieser kleinen Stadt scheint mir gut gelungen. Leider hatte ich einige Schwierigkeiten mit dem Umstand, dass es keine einzige sympathische Figur in der Geschichte gab, außer vielleicht einem toten Hund. Zu Anfang steht die Leserin vor recht vielen Rätseln, die sich dann nach und nach lichten. Als sich die Lage deutlich zuspitzt, waren mir die Figuren aber keineswegs auch nur ansatzweise ans Herz gewachsen, so dass ich ihrem vermutlich bösen Schicksal trockenen Auges entgegensehen konnte…
ZitatWenn man sich an Alpträume nicht erinnern kann, verlieren sie ihre Macht.
Bechdel-Test: ☹