9. Kapitel 16–17: „Nachtmanns Nachtmahr“ bis „Kyabbar“

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 2.494 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rhea.

  • Der Aufenthalt bei den Langorren ist ja ganz beschaulich. Ich glaube, wenn Pix ihn nicht treten würde, wäre James einfach geblieben.

    Interessant, dass auch Pix bereits den Gedanken zulässt, nie mehr nach Hause zu können. Zum Glück fängt sie sich wieder. Ich finde sie hier einfach klasse. Sie hat große Angst vor der Driff, ist aber bereit, hindurchzustürmen und alles niederzumähen, was sich ihr in den Weg stellt.


    Rannur :traurig:

    Sie hat so viel durchgemacht, nur um gar nichts zu erreichen.


    Firn mal wieder. Ist er wirklch wieder weggelaufen?


    Am Interessantesten ist hier aber die Stelle im ultaanari. Zum ersten Mal hat James eine Vision von sich als Cerf. Und vom Weißen Ende hat er offenbar nur geträumt, weil er sich dort, wie Cerf, umbringen wollte.


    Jetzt ist auch klar, wohin Parfümflaschen verschwinden. Und vielleicht auch Socken! Die Driff muss voller Socken sein!


    ***

    Aeria

  • James hat sich also endlich entschieden, wie es weiter gehen soll. Er will nur noch Pix nach Hause bringen, sieht für sich selber aber keine Zukunft mehr. Er hat aufgegeben zu kämpfen, jetzt wo Firn weg ist.
    Aber ist er tatsächlich feige weggelaufen? Oder versucht er auf eigene Faust einen Ausweg zu finden, da er meint, sein Weg sei zu gefährlich für James und Pix? Ich denke das zweite.

    Pix beweist viel Mut, da sie über ihren eigenen Schatten springt und freiwillig in die Driff geht. Sie ist die einzige, die noch Hoffnung hat nach Hause zu kommen.
    Mal sehen, ob der zweite Aufenthalt in der Driff besser läuft. Auf jeden Fall besteht jetzt die Möglichkeit, Dorian und die anderen wieder zu treffen.

  • Ich würde auch bei den Langorren bleiben. Okay, für Vegetarier wird es schwierig, da müsste ich mich umstellen. Und alt darf man nicht werden. Oder krank. Oder irgendwie angeknackst. Also … na ja. Aber im heißen Wasser rumlungern, während der Schnee auf mich runterfällt und über mir das Polarlicht leuchtet! :flirt:

    Wie es Rannur ergeht, ist schrecklich. Und so unnötig.


    Pix beweist viel Mut, da sie über ihren eigenen Schatten springt und freiwillig in die Driff geht. Sie ist die einzige, die noch Hoffnung hat nach Hause zu kommen.


    Interessant, dass auch Pix bereits den Gedanken zulässt, nie mehr nach Hause zu können. Zum Glück fängt sie sich wieder. Ich finde sie hier einfach klasse. Sie hat große Angst vor der Driff, ist aber bereit, hindurchzustürmen und alles niederzumähen, was sich ihr in den Weg stellt.

    Jetzt hat sie ja wenigstens ein Messer, und nicht nur die blöde Scherbe. Ich bezweifle, dass ich an ihrer Stelle den Mut dazu aufgebracht hätte. Wenn sie es nicht getan hätte, was wäre wohl aus James geworden? Irgendwann hätte er Cerfs letzten Weg doch noch eingeschlagen.


    Am Interessantesten ist hier aber die Stelle im ultaanari. Zum ersten Mal hat James eine Vision von sich als Cerf. Und vom Weißen Ende hat er offenbar nur geträumt, weil er sich dort, wie Cerf, umbringen wollte.

    Die ultaanari-Szene ist eine meiner Lieblingsstellen.

    Jetzt ist auch klar, wohin Parfümflaschen verschwinden. Und vielleicht auch Socken! Die Driff muss voller Socken sein!

    Ja, aus meinem Haushalt müssen da etliche herumschwirren. Vielleicht wärmen sie ein paar Goumern die Füße.


    Auf jeden Fall besteht jetzt die Möglichkeit, Dorian und die anderen wieder zu treffen.

    Ha!

  • Ohne Pix hätte James schon längst aufgegeben. Sie ist diejenige, die ihn vorantreibt und die einzige, die seinem Leben zur Zeit noch einen Sinn / ihm eine Aufgabe gibt.

  • Der Abschnitt mit dem Traum war so voller Poesie, die Beschreibung der Farben. Ich fand es einfach nur Toll. Der Künstler hat die Welt wirklich geliebt und ihre Farben gespürt. Ohja, ich konnte es spüren noch besser als den Schnee auf dem Kopf im warmen Bad, das "Dämmerrot der Nächte..,diesem Farbton, der so weich und dicht ist wie Schneehasenfell....und es immer nur einen Atemzug weit ist, bis sich das Licht erneut in seiner ganzen berauschenden Fülle über die Welt ergießt." Wunderbar!


    Obwohl der ganze Traum nicht so schön ist. Aber widerspricht sich da nicht einiges? Wieso kehrt dieser Mann immer wieder, der doch kein Mörder ist, er liebt es nicht jemanden umzubringen, er hat nur seine Liebe in Hass verwandelt. War die Geschichte nicht mal ganz anders erzählt worden? Mein Gedächtnis ist wohl nicht das Beste. Ich dachte erst, es wäre ein Tabu gebrochen worden, aber er hat ja nichts getan, nur geliebt.

    Die Todessehnsucht gehört ja zu einer Depression, ich glaube schon, dass James sich auch in dieser Ruhe verlieren möchte. Im Eis zu sterben soll ja wie einschlafen sein. Er hat ja eigentlich nichts zu dem er zurückkehren könnte. Die Hoffnung, seine Freundin wieder gewinnen zu können hat er in seinen Träumen, weiß aber wohl, dass dies eher nicht so sein wird, im Beruf ist er nicht anerkannt, sein Freund tot und der einzige Freund, zu dem er sich nun richtig bekennen will, hat ihn verlassen. Da wirkt natürlich so ein Hinabgleiten ins Vergessen sehr verführerisch. Gut, dass da noch Pix ist.

    Allerding stellt Pix auch sehr gute Fragen. Vermutlich einfach auch zur Ablenkung, aber die Fragen sind realistisch. Was wird, wenn sie heimkommen?


    Bei Firn bin ich der Meinung Von Rita. Ich wäre sehr enttäuscht, wenn er nicht gegangen ist, um James nicht in Gefahr zu bringen und dieser kleine Kuss ein Abschied war.

    Das gibt mir auch die Hoffnung, dass alle wieder zusammengeführt werden auf welche Weise auch immer. Bin gespannt wie es den anderen ergeht.


    Rannur war eine tapfere Frau und ich finde es sehr traurig, dass sie als versehrt angesehen wird, obwohl sie das alles durchgestanden hat und eine Kämpferin ist. Aber Vorurteile sind eben Vorurteile.

    Der Führer hat mir sehr gefallen. Ein vernünftiger Mensch, hilfsbereit und klug. Ich hoffe er ist gesund wieder zu seiner Familie heimgekehrt.

  • Das mit dem Schneehasenfell habe ich im Text sogar markiert. Sehr schön!


    Der Traum/die Vision

    Der Mann in diesem Gebäude/Labyrinth ist Cerf. Er hat nicht nur geliebt, Rhea . Er hat die Brogor ausgelöscht. Komplett. Völkermord. Er bereut es nicht. Das ist es ja, warum er verflucht wurde, niemals halkarna zu werden. Er wird in neuen Körpern wiedergeboren, aber er ist immer noch zu einem Teil Cerf, er darf nicht weiterziehen wie alle anderen Seelen.

  • Aber haben die nicht ligissla ausgelöscht und seine große Liebe umgebracht? Hätten ich doch auch umgebracht, wenn sie gekonnt hätten.

  • In dem Theaterstück war die Rede davon, dass Cerf nicht einmal die Frauen und Kinder verschont hat, auch als er auf Knien darum angefleht wurde. Er war blind vor Hass. Er hat also Krieg gegen die Wehrlosen geführt.

    Die Amburil (ich liebe dieses Wort!) sind gegen Ligissila in den Krieg gezogen, klar, und auch sie haben niemanden verschont. Aber das war ein örtlich begrenzter Konflikt, ihr Ziel war es vermutlich nicht, das ganze Menschengeschlecht auszurotten. Cerf dagegen wollte alle Brogor tot sehen. Dieses Ziel hat er dann auch erreicht.

  • Ja, Liebe und Hass sind Brüder (oder Schwestern). Der Gedanke, durch Rache Ruhe zu finden ist ja immer wieder Thema. Ich habe damals "Spiel mir das Lied von Tod" gesehen und finde da ist es am deutlichsten ausgedrückt. Gerade bei Sam Feuerbach ist es auch so, dass ein Geschlecht ausstirbt und die Mutter ihrer Tochter sagt, dass sie Angst davor hat, das diese sich durch Hass leiten lässt. Ist aber vermutlich schwer. In unserer "aufgeklärten Zeit" ist es auch nicht besser. Nur dass es so eine schlimme Strafe nicht gibt. Ich frage mich aber, was der Mörder, der Spaß am Töten hat in dieser Reihe zu suchen hat.
    Ich habe eben in dem Traum nur die Trauer und die Wut über den Verlust seiner Liebe gespürt, da war das andere - das Theaterstück - emotional viel weiter weg. Der Mann hat mit in dem Moment nur leid getan.

  • Der Abschnitt mit dem Traum war so voller Poesie, die Beschreibung der Farben. Ich fand es einfach nur Toll. Der Künstler hat die Welt wirklich geliebt und ihre Farben gespürt. Ohja, ich konnte es spüren noch besser als den Schnee auf dem Kopf im warmen Bad, das "Dämmerrot der Nächte..,diesem Farbton, der so weich und dicht ist wie Schneehasenfell....und es immer nur einen Atemzug weit ist, bis sich das Licht erneut in seiner ganzen berauschenden Fülle über die Welt ergießt." Wunderbar!

    Danke! Ich mag diesen Abschnitt auch besonders, weil da mal ganz andere Sprache möglich war. Die darf es ja sonst selten sein, weil meine Figuren so einfach nicht denken.


    Obwohl der ganze Traum nicht so schön ist. Aber widerspricht sich da nicht einiges? Wieso kehrt dieser Mann immer wieder, der doch kein Mörder ist, er liebt es nicht jemanden umzubringen, er hat nur seine Liebe in Hass verwandelt. War die Geschichte nicht mal ganz anders erzählt worden? Mein Gedächtnis ist wohl nicht das Beste. Ich dachte erst, es wäre ein Tabu gebrochen worden, aber er hat ja nichts getan, nur geliebt.

    Aeria hat dazu alles auf den Punkt gebracht. Es sind mindestens zwei Tabus gebrochen worden: Er wollte die Priesterin der Larenni als reguläre Ehefrau und Mutter seiner Kinder, und er hat maßlos gemordet und sich damit sozusagen den Göttern gleichgestellt – die alte Sache mit der Hybris, die Götter nun mal so gar nicht abkönnen.


    Der Führer hat mir sehr gefallen. Ein vernünftiger Mensch, hilfsbereit und klug. Ich hoffe er ist gesund wieder zu seiner Familie heimgekehrt.

    Turvig mag ich auch. Aber ich hatte vollstes Verständnis für seine Frau.


    Die Amburil (ich liebe dieses Wort!)

    Man hat dabei ganz andere Wesen vor Augen als bei der Fremdbezeichnung „Brogor“, oder?

  • Da haben wir uns gerade überschnitten mit den Beiträgen.



    Ich habe eben in dem Traum nur die Trauer und die Wut über den Verlust seiner Liebe gespürt, da war das andere - das Theaterstück - emotional viel weiter weg. Der Mann hat mit in dem Moment nur leid getan.

    Aber da steht auch das hier:

    "Schwarzrot ist der Rausch des Hasses, der ihn weiterträgt. Schwarzrot wie das Blut, mit dessen widerwärtigen Strömen er Flussauen und Wälder tränkt. Kreaturen der Dunkelheit, die Larennis helles Licht verabscheuen: Mit ihrem Blut malt er jetzt seine Bilder, malt sie direkt auf die Haut der Erde!"
    Das Theaterstück muss ja emotional weiter weg sein, es ist die tradierte Version des Ereignisses, nicht sein eigenes Erleben.

  • hat dazu alles auf den Punkt gebracht. Es sind mindestens zwei Tabus gebrochen worden: Er wollte die Priesterin der Larenni als reguläre Ehefrau und Mutter seiner Kinder, und er hat maßlos gemordet und sich damit sozusagen den Göttern gleichgestellt – die alte Sache mit der Hybris, die Götter nun mal so gar nicht abkönnen.

    So habe ich das im Traum nicht verstanden. Ich hatte auf die Tabubrüche gewartet, aber im Traum ist er nur traurig, dass er nur ihr Liebhaber (ist diese Übersetzung richtig) sein durfte. Es machte aber nicht den Eindruck, als wolle er dagegen aufbegehren. DA ich nach dem Tabu bruch geartet habe, habe ich das eigentlich aufmerksam gelesen, oder n icht? Was andere erzählen muss nicht stimmen. Sagen werden immer erweitert und man macht gerne mehr draus als es ist. Also war der Traum für mich wichtiger in der Aussage als die GEschichten, die immer alles schlimmer machen.

    Man hat dabei ganz andere Wesen vor Augen als bei der Fremdbezeichnung „Brogor“, oder?

    Ich habe es noch nicht mal ohne das Theaterstück zusammengebracht. War für mich nicht wichtig. Ich hasse Menschen, die über friedliche andere herfallen und alle umbringen ohne Grund! Die hatten ihnen bis dahin doch nichts getan.

  • So habe ich das im Traum nicht verstanden. Ich hatte auf die Tabubrüche gewartet, aber im Traum ist er nur traurig, dass er nur ihr Liebhaber (ist diese Übersetzung richtig) sein durfte. Es machte aber nicht den Eindruck, als wolle er dagegen aufbegehren. DA ich nach dem Tabu bruch geartet habe, habe ich das eigentlich aufmerksam gelesen, oder n icht? Was andere erzählen muss nicht stimmen. Sagen werden immer erweitert und man macht gerne mehr draus als es ist. Also war der Traum für mich wichtiger in der Aussage als die GEschichten, die immer alles schlimmer machen.

    Du hast Recht, im Traum spürt man nur sein Bedauern darüber, nur der Liebhaber sein zu dürfen. Dass er dagegen aufbegehrte, hat nur der Paan gesagt. Ich habe es so gesehen, dass schon sein Bedauern der Keim des Tabubruchs war. Die Menschen, die die Geschichte weitererzählten, haben die Maßlosigkeit seiner Rache als Ausdruck seiner Gefühle für diese Frau verstanden und diese Gefühle deshalb als maßlos und unangemessen verurteilt.

  • Und da bin ich wieder dabei, erstens wissen die Menschen alles nur vom Hören Sagen und zweitens, Liebe empfinde ich nur als maßlos, wenn sie selbst die Menschen zerstört, was auch vorkommt, aber jemanden so zu lieben, dass man denen nicht verzeihen kann, die sie umgebracht haben - das finde ich verständlich. Nicht richtig! Nur sehr verständlich. Der Traum ist nun mal auch viel emotionaler als die Sage.

    Außerdem können Gedanken kein Tabubruch sein, denn die kennt niemand und man müsste doch auf seine Seite stehen, wenn so viel Schönheit zerstört wird.

  • und man müsste doch auf seine Seite stehen, wenn so viel Schönheit zerstört wird.

    Dazu wollte ich vorhin noch was schreiben: Die Brogor/Amburil waren sozusagen die Ureinwohner von Salkurning. In der Sage, die im Theaterstück aufbereitet wird, wird das ja auch so beschrieben. Dann kamen die Langorren (also die Menschen), Larennis Geschöpfe: laut, quirlig und immer zahlreicher, und verdrängten die Brogor mehr und mehr aus ihren angestammten Lebensräumen. Sicher haben die Brogor hier angegriffen, und zwar gerade das damalige Herz der menschlichen Kultur, aber in gewisser Hinsicht war es auch eine Verteidigung ihrer eigenen Kultur.