Luca Ventura - Mitten im August

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    Broschiert: 336 Seiten

    Verlag: Diogenes; Auflage: 1 (25. März 2020)

    Sprache: Deutsch

    ISBN-10: 325730076X

    ISBN-13: 978-3257300765


    Inhaltsangabe:


    Der Inselpolizist Enrico Rizzi hat es auf Capri zumeist mit kleineren Delikten zu tun und daher genügend Zeit, seinem Vater in den Obst- und Gemüsegärten hoch über dem Golf von Neapel zu helfen. Bis mitten im August ein Toter in einem Ruderboot an den felsigen Strand getrieben wird: Jack Milani, Spross einer Industriellenfamilie und Student der Ozeanologie. Es ist der erste Mordfall für den jungen Rizzi, ein Fall, bei dem es neben der Aufklärung eines Verbrechens auch um die Zukunft der Weltmeere geht.


    Autoreninfo:


    Luca Ventura ist ein Pseudonym. Der Autor lebt die meiste Zeit des Jahres am Golf von Neapel, wo er derzeit den zweiten Fall der Capri-Serie um den Inselpolizisten Enrico Rizzi und dessen norditalienische Kollegin Antonia Cirillo schreibt.


    Meine Meinung:


    Titel: Mord auf Capri...


    Da in der aktuellen Zeit Urlaub nicht möglich ist, hatte ich Lust dies mittels eines Buches zu erleben und das ist hier in jedem Fall möglich.


    In der Geschichte geht es um den Inselpolizisten Enrico Rizzi, dessen Leben geprägt ist durch Falschparker aufschreiben und Anzeigen wegen häuslicher Gewalt erstellen. Doch dann geschieht ein Mord und auf der Insel herrscht Ausnahmezustand. Wird Rizzi, der zudem noch eine neue Kollegin einarbeiten muss, den Fall aufklären können?


    Der Roman besticht vor allem durch die großartigen Beschreibungen der Insel Capri und dem italienischen Flair. Ich hatte regelrecht Urlaubsfeeling beim Lesen und beinahe eine Meeresbrise auf der Haut gespürt.


    Der Fall nimmt in meinen Augen nur eine Nebenrolle ein, denn der Fokus liegt auf den agierenden Figuren. Daher würde ich das Buch auch nicht als Krimi ansehen, sondern als Roman mit Krimielementen. Beginnt der Fall recht spannend, plätschert er im Verlauf leider immer mehr vor sich hin. Die Auflösung ist durchaus schlüssig, kam mir aber etwas zu konstruiert vor. Und die einzig richtig spannende Szene wird lediglich auf einer Seite abgehandelt.


    Enrico Rizzi hat mir gut gefallen, da er sich unglaublich gut um seine Familie kümmert. Ich mochte es, dass er sich nicht nur in seine Arbeit so reinkniet, sondern auch privat alles gibt. Das Mysterium um sein Leben vor Gina macht neugierig auf weitere Fälle.


    Die neue Kollegin Antonia Cirillo habe ich als stärkste Figur im Roman empfunden. Sie scheint jemand mit Ecken und Kanten zu sein, der Abwechslung in das Inselleben bringt. Leider wird nur sehr wenig von ihr berichtet, weshalb man fast das Gefühl hat, dass Rizzi allein ermittelt.


    Fazit: Als Startband in Ordnung, um einen Einstieg in die Welt von Rizzi zu bekommen, aber die Nachfolger sollten dann spannungstechnisch anziehen. Luft nach oben ist definitiv gegeben, weshalb ich nur bedingt eine Leseempfehlung ausspreche. Urlaubsfreunde kommen auf ihre Kosten, Krimifans jedoch nicht.


    Bewertung: 3ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

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    Ein guter Auftakt zu einer neuen Reihe


    Im Meer vor dem Strand von Punta Carena im Südwesten der italienischen Insel Capri treibt ein Ruderboot mit einem jungen Mann. Er weist mehrere Stichverletzungen auf, die zum Tod geführt haben. Der Tote, Jack Milani, Sohn reicher Eltern mit einem Ferienhaus auf Capri, wohnte hier mit seiner Freundin Sofia. Nun ist Jack tot und Sofia ist verschwunden. Ist sie ebenfalls einem Verbrechen zum opfer gefallen?

    Für den Inselpolizisten Enrico Rizzi ist es der erste Mordfall auf der kleinen Insel. Zusammen mit seiner neuen Kollegin Antonia Cirillo geht er auf Spuren- und Mördersuche.



    Capri, eine meiner Sehnsuchtsinseln. Ich habe es genossen, mit Rizzi und Antonia auf der Insel und in Neapel unterwegs zu sein. Wunderschöne Landschaftsbeschreibungen, ein so leichtes und unkompliziertes Lebensgefühl, das man auf jeder Seite spürt und Ermittler, die sofort meine Sympathie errungen haben. Dazu ein Kriminalfall, der mit vielen Verdächtigen und einigen Wendungen aufwartet.


    Es ist ein eher leiser, sanften oder ruhiger Krimi, was vielleicht auch an der Entspanntheit seiner Protagonisten liegt. Auf der Insel geht alles ein paar Schritte bedächtiger vor sich. Außer, wenn ich nach Neapel komme. Da ist Hektik vorprogrammiert und die Kommissare von einer ganz anderen Art, über die ich mich nur aufregen kann. Wie ich das meine? Das lest bitte alle selbst.

    Ich kann sehr gut mit ermitteln und fiebere mit, wenn sich wieder ein neuer Verdacht auftut. Doch meist laufen die Ermittlungen ins Leere, lassen sich nicht bestätigen. Sehr gut gefallen haben mir auch die Cliffhanger, die mich derart zum weiterlesen animiert haben, dass es nicht lange gedauert hat, bis der Lesestoff schon wieder aus und der Täter endlich dingfest gemacht war.


    In diesem Krimi geht es neben dem eigentlichen Kriminalfall auch um den Umweltschutz, um die Verschmutzung der Meere mit CO². Diesem Thema widmen sich Jack Milan und seine Freundin Sofia. Bei der Vermeidung von Pestiziden bei der Weinlese beweist Enrico Rizzi seinem Vater, dass Marienkäferlarven die Blattläuse besser bekämpfen bzw. vertilgen können als Brennnesselsud.


    Sehr schön gestaltet finde die Klappeninnenseiten. In der Vorderseite bekomme ich eine Ansicht der Insel Capri mit ihren Sehenswürdigkeiten. In der hinteren Klappe zeigt mir die kleine Insel, wo genau sie in Italien liegt.


    Mir der hat Auftakt zu dieser Capri-Krimi-Reihe gut gefallen. Ich würde mich freuen, bald von der Weiterentwicklung der Protagonisten und einem neuen Fall lesen zu dürfen.

    4ratten

  • Eigentlich geht es auf Capri eher beschaulich zu für einen Polizisten wie Enrico Rizzi. Aber dann gibt es einen Toten in einem Boot und es handelt sich um Mord. Auf Rizzi und seine Kollegin Antonia Cirillo kommt einiges an Arbeit zu, auch wenn der Fall eigentlich von der Mordkommission in Neapel bearbeitet wird. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um Jack Milani handelt, dem Sohn einer Industriellenfamilie, der mit seiner Freundin Sofia auf der Insel Urlaub machen wollte. Nun ist Sofia verschwunden.


    Ich habe anfangs ein bisschen gebraucht, um mich in diesen Krimi hineinzufinden, dabei ist der Schreibstil schön flüssig zu lesen. Doch je länger ich gelesen habe, umso mehr packte mich diese Geschichte, vor allem, weil es um die Übersäuerung der Meere geht. Es gab darüber eine Menge Information, die aber nicht zu umfangreich wurde.


    Capri ist sehr atmosphärisch beschrieben, was ich gut beurteilen konnte, denn ich kenne die Insel. Aber auch die Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Ich mochte Rizzi von Anfang an, denn er nimmt nicht nur seinen Job ernst, er ist auch ein freundlicher und hilfsbereiter Mensch, der auf dem Hof seines Vaters oft mit anpackt. Seine Kollegin dagegen blieb mir fremd, erst ziemlich zum Schluss hat ich etwas mehr über sie erfahren.


    Es ist ein schwieriger Fall, mit dem Rizzi da zu tun hat und die Zusammenarbeit mit Neapel läuft nicht wirklich rund, daher hängt sich der Polizist richtig rein. Es gibt eine Reihe von Verdächtigen, doch wo ist das Motiv? Je mehr ich über den Toten erfahren habe, umso mehr zeigt er auch unangenehme Seiten. Warum aber ist seine Freundin verschwunden?


    Auch wenn mich mein Bauchgefühl auf einen Täter aufmerksam machte, so wurde ich am Ende dennoch überrascht.


    Mir hat dieser Krimi gut gefallen und ich würde gerne weitere Fälle mit Inselpolizist Enrico Rizzi auf Capri lösen.


    4ratten