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Henny und ihre drei Freundinnen, die sie fast ihr ganzes Leben hindurch begleitet haben, sind inzwischen im Herbst des Lebens angelangt, zu Beginn des Buches feiert Henny ihren 70. Geburtstag. Noch sind alle vier bei guter Gesundheit, es gibt jedoch schon die ersten Sorgen um Partner oder liebe Freunde, die mit Krankheiten und anderen Alterserscheinungen zu kämpfen haben, und im Laufe des Buches gibt es leider auch einige traurige Abschiede zu beweinen.
Die nächste Generation spielt naturgemäß diesmal eine noch wichtigere Rolle, es gibt Hochzeiten und Geburten zu feiern, berufliche Erfolge zu bejubeln, Enkelkinder wachsen heran, und die größten politischen und gesellschaftlichen Themen der 70er und 80er Jahre ziehen nicht spurlos an den Protagonisten vorbei. Eine junge Frau gerät in den Dunstkreis der RAF, ein homosexuelles Paar fürchtet die plötzlich aufkommende Bedrohung durch die damals noch rätselhafte AIDS-Epidemie, eine Liebesbeziehung zwischen Ost und West scheint angesichts des undurchdringlichen Eisernen Vorhangs aussichtslos.
Wie schon in den ersten beiden Bänden der Trilogie fügen sich Zeitgeschichte und das persönliche Erleben der Figuren ziemlich nahtlos ineinander, auch wenn es manchmal schon ein wenig konstruiert erscheint, dass so ziemlich alles historisch Relevante mindestens eine Person unmittelbar betrifft, und dadurch, dass inzwischen drei bis vier Generationen aus verschiedenen Familien im Spiel sind, kommt man den einzelnen Protagonisten nicht mehr ganz so nahe wie zu Beginn. Von einigen hätte ich gerne noch viel mehr erfahren.
Das ist aber bei so ziemlich allen Büchern ähnlicher Machart ein Thema und hat mich nicht übermäßig gestört, weil Carmen Korn auch diesmal wieder sprachlich schlicht, aber inhaltlich spannend die Geschichte Deutschlands mit den Schicksalen liebgewonnener Charaktere verknüpft und die Reihe zu einem guten Abschluss bringt.
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