Jackie Thomae - Brüder

  • Zwei Menschen, die auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam haben. Beide sind als Außenseiter und ohne Vater groß geworden.

    Und der fehlende Vater erweist sich schließlich als verbindendes Element, denn sie sind Halbgeschwister und haben denselben Vater, der aus Afrika zum Studieren nach Deutschland kam, der in ihrem Leben aber keine Rolle spielt.

    Zunächst begleitet der Leser Mick. Er nimmt, was das Leben ihm bietet, schlägt sich so durch und verzichtet auf nichts. Erst als seine langjährige Freundin ihn verlässt, erkennt er, dass ihm letztendlich nicht viel bleibt.

    Nach diesem ersten Teil tritt der Vater auf, doch nur kurz erhält man Einblick in seine Geschichte.

    Der zweite Teil des Buches widmet sich Gabriel, Micks Halbbruder, der wie erwähnt ebenfalls ohne den Vater aufwächst. Seine Geschichte wird von ihm und seiner Frau erzählt. Gabriel ist erfolgreich, hat viel erreicht, doch dann führt ein Aussetzer dazu, dass seine Karriere ins Wanken gerät.


    Die beiden Brüder haben sehr unterschiedliche Lebenswege, doch aufgrund einer ähnlichen Ausgangssituation und der Tatsache, dass sie aufgrund ihrer Hautfarbe in ihrem Umfeld auffielen, gibt es doch einige Parallelen.

    Wir fangen also bei Mick an. Ihn fand ich teilweise sehr anstrengend, selten macht er sich über die Konsequenzen seiner Handlungen Gedanken und nimmt selten auf seine Mitmenschen Rücksicht.

    Gabriel ist zwar der Gegenpol, aber nicht das Gegenteil. Obwohl er beruflich mehr Erfolg hat als Mick und mit Frau und Kindern zusammenlebt, reicht ein Augenblick, um ihn zu Fall zu bringen.

    So sind am Ende beide zumindest in Teilen gescheitert, haben Höhen und Tiefen erlebt.


    Prinzipiell fand ich die Idee spannend, leider bin ich mit dem Buch nur langsam warm geworden. Dabei kann ich nicht mal festmachen, woran es genau lag. Ich mag es schon mal nicht, wenn mir die Hauptcharaktere über weite Strecken unsympathisch sind, aber das reicht nicht als Erklärung, warum ich so schlecht ins Buch fand. Mit Gabriels Geschichte ging es dann besser und am interessantesten fand ich tatsächlich den Teil über den Vater.

    So reicht es am Ende für einen doch eher positiven Eindruck, aber mehr auch nicht.





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