Tom Saller - Julius oder die Schönheit des Spiels

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    Eine Legende des „weißen“ Sports


    Sehr behütet wächst der junge Julius von Berg, der einer adeligen Familie entstammt, auf einer Burg im Rheinland auf. Schon früh beginnt er Tennis zu spielen und ihm ist bald klar, dass dies seine Laufbahn bestimmen wird. Schon bald spielt er sich von einem Sieg zum nächsten. In Berlin entdeckt er das Nachtleben in Bars und Clubs, was ihm bisher fremd war. Nach und nach beeinträchtigen aber auch die Machenschaften des Nationalsozialismus sein Leben.



    Ich selbst spiele nicht Tennis, jedoch interessiert mich der „weiße Sport“ schon immer sehr. Daher sind mir auch Namen wie Gottfried von Cramm und Donald Budge noch ein Begriff. Das unaufgeregte Cover von „Julius und die Schönheit des Spiels“ schafft einen guten Einstieg in die Thematik des Buches.


    Tom Saller hat einen so unaufgeregten, bildhaften und einfühlsamem Schreib- und Erzählstil, mit dem er mich sofort in die Geschichte hinein zieht. Gekonnt wechsel er zwischen zwei Ich-Erzählern und mehreren zeitlichen Ebenen.

    Die Spannung hält sich bis ca. zur Hälfte der Geschichte eher flach. Dann steigt sie stark an und bei den letzten Seiten hatte ich keine Chance das Buch weg zu legen. Ich habe Julius wegen seiner Zielstrebigkeit, seinem Respekt seinen Gegnern gegenüber, seiner Fairness und seiner Unbeugsamkeit bewundert, mit ihm gezittert, gebangt und gelitten.


    Der Autor hat es geschafft, zwischen Fiktion und Tatsachen einen interessanten Roman über eine der größten deutschen Tennislegenden auf und neben dem Platz, den Tennisbaron Gottfried Alexander Maximilian Walter Kurt Freiherr von Cramm zu schreiben, indem auch die Nazivergangenheit und die die Homosexualität im Sport (sogar heute noch ein Thema) eine Rolle spielen. Er beginnt und endet 1984.


    Ein interessantes Buch mit tollen Tennisszenen, das nicht nur die Fans dieses Sports begeistern wird.


    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Gaby ()

  • Ich habe eine Zeit lang intensiv Tennis gespielt, weshalb mich das Buch interessiert hat.


    Leider konnte mich das Buch aber nicht abholen. Der Erzählstil ist sehr ruhig. In meinem Kopf hatte ich beim Lesen oft eine monotone Erzählstimme, und genauso hat sich das Lesen dann auch für mich angefühlt. Anfangs passiert irgendwie gar nichts. Es geht um die Jugend von Julius, der das Tennis spielen für sich entdeckt und kaum noch Zeit und Gedanken für anderes hat (außer noch für Julie). In der zweiten Hälfte kommt die Politik (Nationalsozialismus) mehr ins Spiel, aber das hat es für mich leider nicht wesentlich spannender gemacht.


    Es ist objektiv gesehen kein schlechtes Buch, es setzt sich durchaus mit wichtigen Themen auseinander. Leider hat es mir persönlich aber nicht gefallen. Ich habe gefühlt ewig gebraucht um das Buch zu Ende zu lesen.


    2ratten