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"The City of Brass" erscheint am 28.09.2021 auf Deutsch.
"Die Daevabad-Trilogie 1. Die Stadt aus Messing" von S. A. Chakraborty
Seit über einem Jahr steht das Buch in meinem Regal. Immer wieder habe ich es in die Hand genommen und fest vorgehabt, es zu lesen. Irgendwann landeten das eBook und das Hörbuch in meiner Sammlung, und immer noch fand ich keine Zeit. Doch nun, da es auf Deutsch erscheint, ist es geschehen.
Worum geht es?
Kairo, Ende des 18. Jahrhunderts
Die etwa 20jährige Nahri lebt als Diebin und Trickbetrügerin auf den Straßen der ägyptischen Hauptstadt. Bei einem Ritual, an dessen Magie sie kein bisschen glaubt und es nur durchführt, um den Gläubigen das Geld aus der Tasche zu ziehen, ruft sie versehentlich einen Daeva herbei. Daeva ist ein anderer Name für einen Dschinn. Dieser Daeva, Dara, ist über seine Landung in Nahris Welt und über Nahri selbst gar nicht froh. Er erkennt aber ein magisches Talent in ihr, und bringt sie nach Daevabad, eine Stadt voller legendärer Wesen.
In Daevabad herrscht König Ghassan al Qahtani, dessen Vorfahren Daras Erzfeinde sind. Sein jüngerer Sohn Alizayd schließt Freundschaft mit Nahri.
Meine Meinung:
Es ist schwer, die Handlung in wenigen Sätzen zusammen zu fassen. Denn das, was Chakraborty ihren Lesern hier bietet, ist ein beeindruckendes Werk voller orientalischer Magie, gut ausgearbeiteter Details, glaubwürdigen Figuren und einer spannenden Handlung. Also nicht unbedingt das, was man erwartet, wenn man das Erstlingswerk einer jungen Autorin in die Hand nimmt.
Der Roman wird aus der Sicht von Nahri und Alizayd erzählt.
Sie ist eine mit allen Wassern gewaschene Betrügerin und Überlebenskünstlerin. Nahri hat ein Talent zum Erkennen und Heilen von Krankheiten und ihr größter Wunsch ist es, genug Geld zu verdienen, um Medizin zu studieren. Dass so ein feuerspeiender Dschinn wie einfach irgendwohin verschleppen will, passt ihr gar nicht. Aber schnell merkt sie, dass sich andere magische Geschöpfe, nämlich die dämonischen Ifrite und deren Diener, die Ghule, an ihre Fersen geheftet haben. Auf der langen Reise nach Daevabad kommen sie und Dara sich näher. Gut gehen kann das nicht, denn Dara ist kein lebendiges Wesen.
Alizayd ist ein idealistischer Prinz der Herrscherfamilie. Sein Lebensweg ist vorgezeichnet, er soll seinem älteren Bruder dienen, sobald dieser König geworden ist. Aber er macht sich Sorgen um die Welt um sich herum, sieht die Ungerechtigkeiten, die Diskriminierung der halbblütigen Shafite, und will helfen. Das könnte ihn seinen Kopf kosten. In Nahri findet er zum ersten Mal in seinem Leben eine Person, in deren Gesellschaft er sich wie er selbst fühlt.
Auch die anderen Charaktere sind toll ausgearbeitet. Mich hat vor allem König Ghassan beeindruckt. Jedes Mal, wenn die Rede von ihm ist, kriegt man eine Gänsehaut. Das ist ein alter, sehr schlauer, durchtriebener und machtgieriger Mann, der die Stadt und die eigene Familie mit eiserner Hand regiert. Niemand stellt sich ihm in den Weg.
Darayavahoush "Dara" e-Afshin ist ein 1400 Jahre alter Daeva, über dessen Taten man noch heute in Daevabad spricht. Man bewundert und fürchtet ihn. Wir sehen ihn durch die Augen von Nahri und Alizayd und entsprechend ambivalent erscheint er.
Das Buch trieft vor politischen Intrigen und alten Feindschaften. Diese beiden Dinge sind so gut in die Handlung eingewoben und so gut beschrieben, dass es für Fans von richtig gut durchdachten Intrigen ein Fest ist.
Laut Verlag ist das Buch für Jugendliche ab 12 Jahren geeignet. Ich würde sagen, eher nicht. Es gibt zu viele Szenen, die definitiv nichts für so junge Lese*innen sind, und der Großteil der Handlung wäre für sie vermutlich auch nicht verständlich.
Ein hervorragender Roman, der alle Preise verdient hat, die er bekommen hat. Zudem ist es mal etwas Neues, da die Handlung im Orient spielt und man sich beim Lesen wie in 1001 Nacht fühlt. In einer düsteren Version davon.
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Aeria