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Titel: Es gibt keine Wale im Wilmersee
Autorin: Laura Dürrschmidt
Allgemein:
192 S.; Eccoverlag, 2021
Alles anzeigenInhalt:
Wenn der Winter kalt genug ist, friert der Wilmersee zu, und man kann über das Eis bis auf die kleine Waldinsel gehen. Der Winter, als die Erzählerin acht war, war kalt. Aber nicht kalt genug. In diesem Winter verlor sie Alice und ihren Namen an den See.
Seitdem spricht man nicht mehr in ihrer Familie. Und mit der Sprache verschwinden auch die Menschen – die Mutter, der Vater, die Schwester. Die Erzählerin zieht sich ganz in ihre Erinnerungen zurück, in eine Zeit, in der die Mutter ihr Geschichten von den Walen im Wilmersee erzählte und das dunkle, leere Haus noch voller Leben war. Nur so ist sie sicher davor, noch mehr zu verlieren.
Bis eines Herbsttages Jora vor der Tür steht, eine junge, rothaarige Frau, die sich mit dem Schweigen nicht zufriedengibt. Aber es ist gefährlich, Jora und ihre Suche nach Geschichten ins Haus zu lassen, denn auch sie könnte einfach wieder verschwinden.
Meine Meinung:
Ein Roman dessen Titel mich sehr neugierig gemacht hat, der Inhalt sowieso und diesmal muss ich unbedingt auch das Cover hervorheben. Denn das passt meiner Meinung nach auch gut zur Handlung. Allerdings konnte mich Laura Dürrschmidt dann leider nicht so recht überzeugen.
Vieles bleibt zu sehr in Andeutungen verhaftet und dadurch sehr wage. Man muss sich als Leser*in viel zu vieles selbst zusammenreimen. Oftmals wird Seitenweise erzählt, ohne wirklich etwas konkretes erzählt zu haben...
Das Schweigen das die Familie auseinander gerissen hat: Die eigentlichen Hintergründe liegen relativ schnell offen da, anderes ist aber so versteckt, das es schwer fällt dies im Text auszugraben. Das Problem dabei ist, das dieses nicht mit einander sprechen auch dazu führt, das die Hauptfigur auch nicht wirklich mit mir als Leserin kommuniziert hat. Es wird irgendwie ständig davon ausgegangen, man wisse ja, was gemeint ist oder kann schon alles irgendwie erraten. Aber eigentlich behalten die Figuren das meiste für sich.
Nach einer Weile ging mir diese Sprachlosigkeit dann ehrlich gesagt ziemlich auf die Nerven. Die Figur Jora, ändert leider nicht einmal etwas daran, weil sie kaum an Profil gewinnt. Obwohl sie Potential gehabt hätte, die Anderen aus der Stille heraus zu holen. Selbst eine überraschende Wendung ändert nicht mehr viel daran, das einfach kaum etwas passiert und um ehrlich zu sein, die Handlung bei genauerer Betrachtung irgendwie banal wirkt.
So schön die Sprache des Romans ist, für mich verdeckt diese nur mit Mühe die eher substanzlose Handlung. Und das weniger das man sich zusammen reimen kann, ist mir zu sehr in Richtung Holzhammermethode: Seehet, deshalb sprechen sie nicht miteinander...
Kein Flop, kein Highlight. Irgendwo zwischen den Dingen befindet sich "Es gibt keine Wale im Wilmersee" und das spiegelt sich dann wohl auch in meiner Bewertung: