Cynthia Harrod-Eagles - The Long, Long Trail (War at Home 4)

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    Achtung, Spoiler für den Vorgängerband!


    Es ist 1917, der Krieg geht ins vierte Jahr und alle sind auch an der Heimatfront der Kämpfe, der Entbehrungen und der schlechten Nachrichten müde, so auch die Hunters, von deren einst so ruhigem und beschaulichem Leben nicht mehr viel übrig ist.


    David ist mit einer schweren Beinverletzung nach Hause zurückgekehrt und bleibt nicht nur deshalb permanent in seinem Zimmer, weil ihm das Treppensteigen schwer fällt. Seine Schwester Diana erwartet ihr erstes Kind, die Freude ist aber nicht ungetrübt, weil sie es ihrer adeligen Schwiegermutter einfach nie recht machen kann und diese sich in alles einmischt. Sadie arbeitet nach wie vor mit Militärpferden und versucht damit klarzukommen, dass sie, inzwischen achtzehn, für ein paar ihrer jungen männlichen Kollegen auf einmal nicht mehr bloß der Kumpel ist.


    Zwischen den Eltern Edward und Beatrice steht es nach wie vor nicht zum besten. Beide haben so ihre Geheimnisse voreinander, und Mutter Beatrice muss fürchten, dass das ihre unverhofft ans Licht kommt. Edwards Schwester Laura geht als Krankenwagenfahrerin mitten ins Kampfgebiet, eine harte, aufwühlende Aufgabe, die sie nicht nur körperlich und mental an ihre Grenzen bringt, sondern auch ihre Beziehung auf eine Probe stellt.


    Doch auch in England lässt sich der Krieg beim besten Willen nicht mehr in den Hintergrund drängen. Es kommt zu Luftangriffen auf Küstenstädte, bei denen Tote und Verletzte unter der Zivilbevölkerung zu beklagen sind, kriegswichtige Industrie hat Vorrang vor allem und aufgrund der großen Nahrungsmittelknappheit werden herrschaftliche Prachtgärten zu Gemüsefeldern umgegraben.


    Im 4. Band der Reihe "War at Home" setzt sich das bewährte Strickmuster fort und das nunmehr vierte Jahr des Krieges wird in chronologischer Form am Beispiel der Familie Hunter und ihrer Bediensteten abgearbeitet. Durch die Fülle an Figuren und deren jeweiliger Lebensumstände werden zahlreiche Aspekte des Jahres 1917 angesprochen, gleichzeitig entsteht aber durch die relative Kürze des Buches keine richtig enge Bindung an die Charaktere. Man nimmt zwar Anteil an ihren Schicksalen, sie sind aber weit weniger ausgereift dargestellt als in Harrod-Eagles' Mammut-Serie "Morland Dynasty" und es fehlt ihnen ein bisschen an Tiefe.


    Als unterhaltsam-lehrreicher Einstieg in jene Zeit gut zu lesen, aber vieles kratzt dann doch eher an der Oberfläche.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen