Lydia Benecke - Psychopathinnen: Die Psychologie des weiblichen Bösen

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    Inhalt

    Meistens sind Frauen die Opfer. Aber was ist, wenn sie zu Täterinnen werden? Lydia Benecke zeigt, dass sie dann genauso agieren wie Männer. Mehr noch: man kommt ihnen oft später auf die Schliche, denn das ist nicht das Verhalten, das man von einer Frau erwartet. Lydia Benecke zeigt an verschiedenen Fällen, dass sich weibliche Psychopatinnen nicht von den männlichen unterscheiden. Allerdings wählen sie ihre Opfer in ihrem nahen Umfeld aus, oft in ihrer Familie.


    Meine Meinung

    Die von Lydia Benecke ausgewählten Beispiele haben alle eine ähnliche Vorgeschichte und später ein ähnliches Verhaltensmuster. Aber der Umkehrschluss, dass Vernachlässigung oder Gewalt in der Kindheit eine Psychopatin hervorrufen, ist zu einfach, denn es spielen noch viel mehr Faktoren mit. Trotzdem unterstützen die ausgewählten Beispiele diese Idee, deshalb fand ich die Auswahl ein wenig unglücklich.


    Auf der anderen Seite zeigt Lydia Benecke auch, wie sich die Fälle unterscheiden auch wenn es oft scheinbar nur Kleinigkeiten sind. Allen Fällen ist aber gleich dass sie sehr spät entdeckt worden sind, obwohl es für mich als Außenstehende offensichtlich war, dass etwas grundlegend schief läuft.


    Auch wenn mir viele Dinge an Psychopatinnen gefallen haben, hat es mich nicht ganz überzeugen können, weil ich den Eindruck hatte, als ob Lydia Benecke stellenweise ein wenig billigen Effekten haschen würde. In einem anderen Buch hat sie mir später besser gefallen, bei diesem bleibt ein durchwachsener Eindruck zurück.

    3ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten

    Ich denke ein Teil des Problems der Auswahl der Fälle ist auch, das es kaum Täterinnen gibt, bei denen Psychopathie festgestellt wurde. Das Persönlichkeitsmerkmal ist ja eh schon extrem selten. Aber durch die Tatsache das Frauen oft als Täterinnen nicht erkannt wurden und auch die Merkmale auf Männer ausgelegt sind, konnten sie auch als Psychopathinnen nicht erkannt werden. Ich würde sogar vermuten, das es eigentlich genauso häufig vorkommt wie bei Männern. Das erschwert natürlich dann auch eine große Auswahl an Fällen zu haben, die man mit einbeziehen könnte.


    In der Bewertung sind wir uns übrigens ziemlich einig. Ich fand das dazu, dass man merkte das sie hier kaum aus der eigenen Praxis schöpfen konnte, da ihre Patienten im Normalfall nur Männer sind. Manchmal fand ich auch anstrengend, wie sie die Exkurse in den Text eingebaut hatte. Ich fand sie verlor dadurch manchmal den roten Faden.

  • Ich denke ein Teil des Problems der Auswahl der Fälle ist auch, das es kaum Täterinnen gibt, bei denen Psychopathie festgestellt wurde.

    Das mag sein. Die Beispiele, die Lydia Benecke angeführt hat, waren sich so ähnlich dass ich mir überlegt habe, ob das ein Auswahlkriterium war. Genau wie die Tatsache, dass die Fälle nur in den USA vorkamen. Das kann den Eindruck erwecken, als ob es ein kleines, örtlich begrenztes Problem ist.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.