Annika Reich - Männer sterben bei uns nicht

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  • Annika Reich - Männer sterben bei uns nicht


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    Gebundene Ausgabe: 208 Seiten

    Verlag: Hanser Berlin (20. Februar 2023)

    ISBN-13: 978-3446275874

    Preis: 23,00 €

    auch als E-Book erhältlich


    Fesselnde Familiengeschichte


    Inhalt:

    Unter der Herrschaft der Großmutter lebt Luise mit ihrer Mutter, ihrer Schwester Leni, ihrer anderen Großmutter Vera, ihrer Tante Marianna, ihrer Cousine Olga sowie der Haushälterin Justyna auf einem Anwesen am See. Die Männer der Familie, sofern sie mal vorhanden waren, sind den Frauen abhanden gekommen, worüber niemand besonders traurig zu sein scheint. Doch auch das Zusammenleben der Frauen und Mädchen ist nicht eitel Sonnenschein. Nach dem Tod der Großmutter gibt es einiges aufzuarbeiten …


    Meine Meinung:

    Mit ihrem wunderschönen Schreibstil zaubert Annika Reich eine ganz besondere Atmosphäre. Er ist leicht zu lesen, aber bildgewaltig und intensiv. Trotz eher karger Beschreibungen erwachte die Szenerie vor meinem inneren Auge zum Leben. Es fiel mir leicht, mir die Personen sowie das herrschaftliche Anwesen vorzustellen. Die Interaktionen der verschiedenen Charaktere konnte ich gut nachvollziehen.


    Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Luise, beneideter Augenstern und Haupterbin der Großmutter. Die Autorin springt dabei zwischen verschiedenen Zeiten hin und her. Mal ist Luise noch ein Kind, dann treffen wir sie zwanzig Jahre später bei der Beerdigung der Großmutter. So ergibt sich nach und nach ein ziemlich umfassendes Bild der Familie, wobei allerdings auch vieles zwischen den Zeilen zu lesen ist.


    Am Ende hätte ich mir gewünscht, Annika Reich hätte ihre Geschichte noch weiter erzählt. Einiges bleibt leider noch in der Schwebe, bietet dadurch aber natürlich auch Raum, die Handlung selbst zu vertiefen.


    ★★★★☆

  • Seltsame Geschichte!


    Luise wächst in einer Familie auf, die nur aus Frauen besteht. In einem Haus an einem See, in dem immer wieder mal Frauen ertrinken und zu Tode kommen.


    Die Männer, allen voran Luises Grossvater, wurden aus der Familie verbannt. Nun, viele Jahre später, nimmt Luise an Grossmutters Beerdigung teil und blickt zurück auf ihre Kindheit.




    Was für eine skurrile und oft wirre Geschichte.


    Die Autorin wechselt zwischen der Vergangenheit, als Luise in dem prachtvollen Haus am See aufwächst und der Gegenwart, als sie als junge Frau Grossmutters Beerdigung besucht. Diese Wechsel empfand ich als strukturiert, wird doch kapitelweise hin und her gewechselt. Die Handlung, sofern man von Handlung sprechen kann, empfand ich als weniger strukturiert. Es wird durcheinander und manchmal zusammenhanglos erzählt.


    Ich denke, dies ist dem Schreibstil geschuldet, den ich als seltsam einstufe. Einfach gehalten und mit kurzen, oft knappen und emotionslosen Sätzen erzählt Luise in Ich Perspektive. Oft habe ich nicht verstanden, was die Figur genau sagen will, denn sie neigt dazu, vieles durcheinander zu erzählen. Soweit habe ich verstanden, dass Männer in der Familie absolut keine Rolle spielen und so nimmt das ganze Buch über kein einziger Mann aktiv an der Handlung teil. Irgendwie sind im Laufe des Lebens Luises Vater und ihr Grossvater der Familie abhandengekommen.


    Der Tod spielt eine zentrale Rolle. Luise findet schon als 10-jährige eine Tote im See und ein Jahr später entdeckt sie eine zweite Leiche. Ein grosser Teil der Handlung spielt sich kurz vor oder während der Beerdigung der Grossmutter ab, auch da steht der Tod wieder im Zentrum.


    Ich habe mir nach dem Lesen des Klappentextes etwas anderes vorgestellt und war überrascht, wie die Geschichte sich entwickelt hat. Ganz schräg empfand ich den Schluss, der mich fassungslos zurückgelassen hat. Wie kann man als Autorin nach einer so seltsamen Geschichte nicht noch einen Plot Twist einbauen, sondern in der knochentrockenen Art, wie schon das ganze Buch über, diese Geschichte beenden? Was der Titel mit der Geschichte zu tun hat, habe ich leider nicht verstanden ...


    2ratten

  • Was der Titel mit der Geschichte zu tun hat, habe ich leider nicht verstanden ...

    In dieser Familie ist es so, dass den Frauen die Männer nicht wegsterben, sondern weglaufen oder erst gar nichts mit den Frauen richtig anfangen wollen oder erst sterben, wenn sie die Familie schon verlassen haben. Aber sie sterben halt nicht, solange sie Mitglied der Familie sind.

  • Lilli33 Ah so ist das gemeint.

    Aber sag mal ...