39 Signaturen sind in meinem Autorenbüchlein. Wow, hätte ich nie gedacht. Ein wenig Wehmut kommt mit dem Ende auf. Es sind fünf ganz andere Tage fast ohne die Trivialitäten des Alltags. Gabriela Adamesteanu am Freitag getroffen. Die bedeutende rumänische Autorin war eine Stunde lang ein Meet-the-Author auf dem Landesstand angekündigt. Nur die Autorin fehlte. Ich war auch der einzige, der sie am Fr treffen wollte, die Lesung war erst für Sa vorgesehen. Man telefonierte ihr hinterher. Sie kommt in 15 Minuten hiess es. Am Ende waren es 47, aber unser Gespräch war dann umso herzlicher.
Die häufigste Frage in ganz vielen Panels war, was Literatur bzw Lyrik in diesen Zeiten bewirken kann. Ich konnte es nicht mehr hören, obwohl das alles unglaublich schlaue Antworten waren, alle auf ihre Weise richtig. Denis Scheck las dazu eine Stelle aus Richards Fords neuestem Buch Valentinstag, den ich morgen in Karlsruhe besuchen werde.
Shibli war nicht da, aber ihr Werk wurde am Samstag vorgelesen, von Julia Franck, Sasha Salzmann, Deborah Feldmann, Dana Vowinkel ua.
Da kann man nur hoffen, dass die Preisverleihung tatsächlich nachgeholt wird. An einem Abend in der Frankfurter Innenstadt pro-palistinänsische (schreibt man das so?) Demo, die verboten war. Den Wasserwerfer habe ich noch gesehen, er soll später zum Einsatz gekommen sein. Vor diesem Hintergrund kann man die Verschiebung verstehen, bei der Kommunikation zur Autorin ging dann einiges schief.
Die schöne Kalenderausstellung gibt es nicht mehr. Kalenderverkauf an den Verlagsständen? Weiss ich nicht, habe keine übergrossen Tüten gesehen.
Überraschend gute Stimmung in einem Slot mit zwei slowenischen Alpinisten und einem Bergwanderer, die nicht nur ihre eigenen Erfahrungen mit 8000ern beschrieben haben, sondern auch andere Bücher veröffentlichen, darunter eine Krimireihe, die in D nicht verlegt wird. Grosser Jubel bei der Erwähnung im Publikum von einer fünfköpfigen Frauengruppe, der Moderator konnte die gute Stimmung, die sich auch unter den restlichen Zuhörern verbreitete kaum glauben.
Maleika Mihambo signierte überraschend nach dem TV-Interview alles was man ihr vorhielt. So kam sie auch in mein Fotoalbum, mein eigenes Foto von ihr kommt später darüber. Ich laufe mit prof Kamera herum, da entstehen wunderbare Portraits. Mit Mut zur Lücke. Literarische Qualität steht im Vordergrund, Mihambo ist somit als Sachbuchautorin eine Ausnahme. Wohnt halt bei mir um die Ecke.
Sayaka Murata kannte ich nicht, ich wurde gebeten was von der jap Bestsellerautorin mitzubringen. Und das am Sa und dann ohne Buch. Am Litprom Stand (nur 6 qm) gab es Bücher zu kaufen. Ich stellte mich in die nicht vorhandene Signierschlange als ihre Befragung im Agorazelt noch lief. Zum Glück. Und in weiser Voraussicht. Ich stand an Position 2 der später sehr langen Schlange und habe eine wunderschöne getuschte Signatur. Mit rotem Stempel. Und eine für meine Bekannte. Kennt jemand die Bedeutung dieser Stempel?
Ganze 17 Minuten hat der Moderator geredet bevor einer der beiden Lyriker:innen zu Wort kamen, um deren Werk es eigentlich gehen sollte. Der schratige Typ mit langem grauen Bart war aber auch der Übersetzer wie sich später herausstellte. Seine Gedenkminute für einen verstorbenen Lyriker, zu der plötzlich aufsprang und drei Sekunden verharrte, hatte etwas Komisches an sich.
Fortsetzung folgt.