Romy Fölck - Die Rückkehr der Kraniche

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    Heute zwischendurch als Resümee eines stressigen und arbeitsreichen Feiertagswochenendes meine Rezension zu Romy Fölck's Roman "Die Rückkehr der Kraniche"


    Zum Inhalt:

    Grete ist Vogelwartin und lebt gemeinsam mit ihrer Mutter in einem alten Haus inmitten der Elbmarsch. Die Natur ist Gretes Zufluchtsort, hier fühlt sie sich wohl. Es ist ihr zu Hause und das schon seit fast 50 Jahren.

    Als ihre Mutter Wilhelmine einen Unfall hat und stürzt, reist auch Gretes Schwester Freya aus Berlin an, um zu helfen. Freya ist so ganz anders als Grete. Sie ist Unternehmerin und als solche immer viel unterwegs und gestresst.

    Zwischen den beiden Schwestern sind direkt deutliche Spannungen zu spüren, die auf gegenseitigen Vorwürfen beruhen (Grete: Freya hat sich nie um Mutter oder irgendwas gekümmert, sie hat das tolle Leben, sie kümmert sich nur um sich selbst und ich musste alles aufgeben. Freya: Grete hat nichts aus sich gemacht. Für mich interessiert sich keiner...).

    Da es um Mutter Wilhelmine schlecht steht reist in der Folge auch noch Gretes Tochter Anne an. Diese scheint zu ihrer Tante Freya ein besseres Verhältnis zu haben als zu ihrer Mutter Grete....

    Im Verlauf des Familienromans wird sowohl das Verhältnis der 4 Protagonisten zu einander immer wieder hinterfragt und aufgeklärt, wobei die Autorin sehr vielschichtig in eine auf den ersten Blick sehr zerrüttete Familie schaut. Weiterhin werden aber auch die 4 einzelnen Biografien der Protagonistinnen näher erzählt. Die erfolgreiche Geschäftsfrau in ihrer Welt und mit ihren Problemen im Vergleich zur Weg-sucheneden-Studentin und zur frustrierten und nach Selbstverwirklichung suchenden Grete. Diese verschiedenen Handlungsstränge, die durch den gemeinsamen Aufenthalt am Sterbebett der Mutter zusammengeführt werden, werden sehr anschaulich, realistisch und durchaus einfach "schön", trotz aller Spannungen und zwischenzeitlicher Dramatik, erzählt.


    Meine Meinung:

    Auch wenn der Buchtitel "Die Rückkehr der Kraniche" vielleicht etwas kitschig klingt, trifft dies doch so gar nicht auf die Geschichte zu, die man hier bekommt. Romy Fölck ist ja eigentlich Krimiautorin und bleibt ihrem Erzählstil durchaus treu. Ich mag z.B. ihre vorher erschienen Krimis um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn sehr gerne.

    Sie erzählt klar und auf den Punkt, verstrickt sich nicht in Gefühlsbeschreibungen und Liebesbekundungen, obwohl es auch eine kleine Liebesgeschichte zu entdecken gibt. Mehr geht es aber eben um die Familiengeschichte und die Beziehung der Schwestern/Tochter/Nichte.

    Romy Fölck hat meiner Meinung nach ihren Roman sehr vielschichtig angelegt und hat es somit geschafft mich an die Geschichte zu fesseln. Ein lohnenswerter Roman, mit dem ich mich gestern Abend mit Kuscheldecke und Schokolade kombiniert vom stressigen Feiertagswochenende in der Gastro erholt habe. Zu diesem Wohlfühlgefühl trägt nicht nur die Elbmarsch-Landschaft als Handlungsort bei, die ja spätestens seit "Der Gesang der Flusskrebse" als romantischer Natur-Erholungsschauplatz irgendwie in Mode zu kommen scheint. Gerade wenn man selbst nicht nur die Vorzeigefamilie hat - und wer hat das schon? - lässt einen dieser Familienroman wohl auch die ein oder andere gedankliche Parallele zu einem selbst entdecken.


    Fazit:

    sicherlich keine höhere Literatur (typisch Spiegel-Bestseller eben), aber wirklich einfach schön

    4ratten

  • Ich liebe Kraniche - einer namens "Gurion" war einer der Hauptprotagonisten in meinem Lieblings-Jugendbuch aller Zeiten :herz: Deine Rezi hört sich für mich interessant an - den Roman werde ich mir auf jeden Fall mal merken.

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)