Peter Boardman - The Shining Mountain: The first ascent of the West Wall of Changabang

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Der leuchtende Berg, das ist der Changabang, ein 6864 hoher Berg im Garhwal-Himalaya. Im Vergleich zu den umliegenden Gipfeln ist er nicht sehr hoch, aber aufgrund seiner steilen Wände eine besondere Herausforderung. Seit Joe Tasker diesen Berg das erste Mal auf einer Expedition fotografierte, war die Erstbesteigung der Westwand in seinen Gedanken fest verankert. Es fehlte nur noch der geeignete Partner, den er schließlich in Peter Boardman fand.

Zitat

Courage is only doing what you are scared of doing

Auch wenn es der Traum von Joe Tasker war, ist es doch Peter Boardmans Erzählung. Sie unterscheidet sich von den Berichten der großen Expeditionen, bei denen schon feststand, dass sie passieren würden und es in der Vorbereitung hauptsächlich um organisatorische Belange geht. Hier aber ging es erst einmal darum, ob die beiden Männer überhaupt aufbrechen konnten. Sie mussten sich auch um die Finanzierung ihrer Expedition kümmern und hatten viel mehr Verantwortung, aber auch Mitsprache bei der Ausrüstung. Schmunzeln musste ich als ich gelesen habe, dass sie Teile davon in einem Kühlhaus testeten in dem die ahnungslosen Arbeiter ihrer täglichen Routine nachgingen, während über ihnen zwei Männer auf einer Plattform biwakierten.

Es ist eine kleine Expedition, die sich nur mit dem Notwendigsten ausgestattet und mit einem Prozent des Budgets für eine Everest-Expedition auf den Weg macht. Auch wenn Peter Boardman und Joe Tasker die gleichen Wege gehen und die gleichen Dinge tun, erleben sie sie doch völlig unterschiedlich. Diese Dynamik wird immer deutlicher, je weiter die beiden kommen und je größer die Anstrengung wird. Dadurch, dass beide Männer jetzt erzählen, habe ich beim Lesen einen guten Einblick in ihre Gedanken und Gefühle bekommen, während sie sich nicht darüber austauschen. Das führt immer wieder zu Spannungen, denn am Berg ist jeder von ihnen für sich alleine. Aber auch das gehört zu einer Expedition dazu: dass man mit dieser Einsamkeit fertig werden muss.

Peter Boardman und auch Joe Tasker haben mir in diesem Bericht gut gefallen. Sie lebten für ihre Träume und auch wenn sie zu den Besten gehörten, waren sie doch unglaublich bescheiden und taten das, was sie machten, nie im Hinblick auf späteren Ruhm sondern aus einer unglaublichen Begeisterung. Das macht auch ihre Erzählungen zu etwas Besonderem.

Liebe Grüße

Kirsten