Freida McFadden - Wenn sie wüsste

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 301 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Igela.

  • Pageturner!


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    Millie Calloway benötigt dringend einen Job, nachdem ihr bei der Arbeitsstelle gekündigt wurde, sie ihre Wohnung verloren hat und seit einem Monat in ihrem Auto wohnt. Ein Volltreffer ist die Zusage für die Stelle als Haushälterin bei der Familie Winchester auf Long Island!Doch bald zeigt Nina Winchester ihr wahres Gesicht und Millie kann ihr nichts recht machen. Fast ebenso schlimm ist die neunjährige Cecelia, die Millie herumkommandiert und komplett verwöhnt ist. Nur Andrew, Ninas Mann, ist nett zu Millie, was wiederum Ninas Eifersucht schürt. Durchhalten oder den Job hinschmeissen? Aufgeben ist leider keine Option, da Millie dringend auf die Arbeit angewiesen ist. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse...


    Der Prolog, der verrät, dass es ein Opfer in dem Hause Winchester geben wird, endet mit einem fiesen Cliffhanger. Meine Neugier war also schon nach zwei gelesenen Seiten geweckt. Dann springt die Handlung drei Monate zurück und man erfährt nach und nach, was vor diesem verhängnisvollen Prolog geschehen ist. Genau dann, als ich dachte, zu wissen, wer das Böse in der luxuriösen Villa verkörpert, hat die Autorin durch eine clevere Wendung in der Geschichte das bisher Gelesene in einem völlig neuen Licht dastehen lassen. Sehr durchdacht, überraschend und genial ist der Plot!



    Millie Calloway ist eine junge Frau mit einer Vorgeschichte, die ich hier bedauerlicherweise nicht verraten darf. Millie ist gewohnt sich durch das Leben zu boxen und sie lässt sich erstmal von der tyrannischen Nina Winchester nicht unterkriegen. Hier prallen zwei Figuren aus zwei unterschiedlichen Welten aufeinander, die ich beide über lange Zeit nicht einschätzen konnte.
    Nina, die sich durch die Ankunft der jungen Haushälterin bedroht fühlt (obwohl sie diese ja selbst eingestellt hat) und eifersüchtig über ihren attraktiven Mann Andrew wacht, zeigt Anzeichen einer psychischen Störung. Auch da muss ich Freida McFadden gratulieren, wie sie auch hier im Nachhinein und nach der Auflösung eine schlüssige Auflösung meiner Einschätzung Ninas hinterlassen hat.
    Spürbar lauert das Böse immer hinter der nächsten Seite und ich wusste nicht, wer dieses Böse verkörpert. Diese Ungewissheit und das Wissen aus dem Prolog hat mich durch das Buch getrieben und war sehr fesselnd.



    Ein wahrer Pageturner!


    5ratten


    :tipp:

  • Hallo Igela!


    Darauf hat also noch keiner geantwortet? Gut, das Buch ist ja auch noch nicht so alt.

    Ich habe es gestern Nacht gelesen - und bin dabei wirklich ungeplant die ganze Nacht wach geblieben - und empfand es als eines der ersten Bücher dieses Genres, indem es keine langweiligen, füllenden Längen gibt (Beschreibungen, unnötige Details zu Vergangenheit, Beruf, Wegen, Kleidung, Häusern etc.), keine unverständlichen Szenen, keine absurden Gründe oder Lösungen (wie bei Fitzek à là "es war alles nur geträumt/ es war alles eine Wahnvorstellung" etc.

    Auf Amazon haben sich einige über den zweiten Teil und das Ende aufgeregt.


    Dem kann ich nun nicht zustimmen. Ich fand das Ende - den letzten, kleinen Absatz - genau richtig - er verrät gerade so viel, dass man sich ein Bild machen kann, aber so wenig, dass man sich dieses Bild im (weiteren) Detail wirklich selbst ausmalen muss.


    Eine Frage, die mich nun umtreibt, ist eine Idee aus einer der Amazon-Rezi, dass das Buch an sich den Titel "Die bessere Version von Xyz", also von einem sehr ähnlichen, bekannten Buch haben sollte.

    Da stehe ich etwas im Dunklen.


    Meine Vermutungen waren

    Da wäre ich mal auf eure Ideen gespannt.


    Ein paar Details ergaben für mich wenig Sinn.

    Z.B. erfährt man am Ende zwar ein (mögliches) "Motiv", aber es wird mMn nicht deutlich, was der/die Täter*in (hier lohnt sich das Gendern mal!) während der Taten empfunden hat. Sadistische Freunde bei der Vorstellung des Leidens anderer? Wurde nur auf ein Ziel, eine Verhaltensmodifikation hingearbeitet, also ging es nur ganz "sachlich" um das Ergebnis und die Qual war nur Mittel zum Zweck? War es für den/ die Betroffene/n nur Alltag, weil man es als Normalität wahrgenommen/ erlernt hatte?

    Also: Hätte ein "perfektes Opfer", das alle Anforderungen erfüllt hätte, in diesem Haushalt gar nicht gelitten?


    Ein anderer, vermutlich wirklich marginalier Punkt, war das Wasser. Nicht nur die drei Flaschen Wasser und warum sie nicht größer waren, sondern - wenn man das mal wirklich in die Realität überträgt - warum man sich keine große Wasserfalsche mit ins Zimmer/ Schlafzimmer nimmt. Warum man nachts aufsteht, in die Küche geht, ein Glas Wasser trinkt und wieder zu Bett geht? Machen das Leute so? In meiner Familie ist es normal, dass jeder, auch jeder Übernachtungsgast, eine große oder mehrere kleine Wasserfalschen ins Zimmer gestellt bekommt. Vielleicht irritiert mich das daher so. War das Wasser nur Mittel zur Handlungsentwicklung, damit Menschen einen Grund hatten, nachts durchs Haus zu gehen?


    Ein bisschen unrealistisch fand ich noch die ganze "Mauschelei". Dem und dem kann man nicht trauen, weil der den und den kennt und deshalb unprofessionell handelt. Wirklich alle (bis auf die im Buch genannten Ausnahmen)?!


    Auch Enzos Verhalten am Anfang kann ich nicht so recht nachvollziehen.

    Von Enzo hatte ich im zweiten/ dritten Teil tatsächlich erwartet, dass er

    Da wurde ich ein bisschen enttäuscht.


    Insgesamt auf jeden Fall für Leser, die Spannung mögen und auch ein bisschen Ekel/Grusel vertragen können, wohl eine lohnenden Sommerlektüre für lange Zugfahrten oder Flüge (oder auch nur lange Nächte).

    Werde mir den zweiten Teil auf jeden Fall auch noch holen.


    Lobend erwähnen möchte ich, dass hier fast alle Sätze wichtig sind, es werden nicht Infos einfach mal so gegeben, damit der Leser sich etwas vorstellen kann, sondern lose Fäden von den ersten beiden Teilen im jeweils nächsten oder übernächsten wieder aufgenommen und verbunden, auch solche, die man anfangs als völlig unwichtiges Füllmaterial gelesen hatte.


    LG von

    Keshia


    PS

    Für alle, die fürchten, die Handlung erraten zu können: Ja, man kann einiges erahnen, es ist dann aber überhaupt nicht so, wie man sich das gedacht hatte. Also, es geht schon in die Richtung, in die erfahrene Leser denken, aber Gründe und Verstrickungen sind viel komplexer, als man sich das so vorgestellt hatte. Man schätzt im Prinzip jeden Charakter bis auf einen

    anfangs ganz oder ein bisschen falsch ein. Der erste Eindruck von jedem Charakter muss nach und nach revidiert werden. Man kann sich nie sicher sein, ob man einen Charakter besser oder schlechter einschätzt, als er tatsächlich ist.

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

    Einmal editiert, zuletzt von Keshia ()

  • Keshia Tatsächlich stehe ich nachts auch auf im Wasser zu trinken. Ich habe/ hatte nie Wasserneben drm Bett. Keiner in meiner Familie...

  • Ich mache das auch nur, wenn ich krank bin und nachts zu Reizhusten neige. Ansonsten stehe ich ggf. auf, um was zu trinken (habe nachts aber eh nur äußerst selten Durst).

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen