William Melvin Kelley - Ein anderer Takt

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    Das Buch spielt in einem fiktiven Bundesstaat im Süden der USA in den 1950ern. Eines Tages streut der schwarze Farmer Tucker Caliban Salz auf seine Felder, tötet sein Vieh, brennt sein Haus nieder und macht sich auf den Weg in Richtung Norden. Die gesamte nicht-weiße Bevölkerung des Ortes und schließlich des Staates folgt ihm.


    Der afroamerikanische Autor lässt verschiedene Figuren von diesem Exodus und den Geschehnissen davor und danach erzählen, bleibt aber bei einer strikt weißen Perspektive. Das Buch beginnt mit einer Legende vom Vorfahren Tuckers, der als Sklave ins Land kam. Sein Käufer war der Vorfahre des Mannes, für den auch Tucker zuletzt arbeitete. Die Verbindung der beiden Familien ist dabei auch ein Thema und wie ein aufgeschlossener (weißer) Mensch mit so einer Familiengeschichte umgeht. Das Buch ist kein simpler Roman, der Autor bietet immer wieder neue Blickwinkel und Wendungen, die man so nicht erwartet hätte und was die Zukunft bringt, bleibt offen.


    Dem Buch fehlt allerdings eine sprachliche Einordnung, einem Roman, der die Rassenfrage so sehr zum Thema hat, hätte ein Nachwort in dem zum Beispiel erläutert wird, warum die Bezeichnung N* hier ihren historisch bedingten Platz hat, gut getan. Es gibt stattdessen eines zum Autor, das meiner Motivation mehr von dem Autor zu lesen, direkt einen Dämpfer verpasst hat. Viel anderes von ihm gibt es nicht und das wenige klang für mich leider nicht sonderlich verlockend. „Ein anderer Takt“ war allerdings eine interessante Erfahrung und ich empfehle es Leser*innen, die sich von Ungewohntem nicht abschrecken lassen.


    4ratten