Stuart Braithwaite - Spaceships over Glasgow: Mogwai, Mayhem and Misspent Youth

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    Er ist der Sohn des letzten Teleskopbauers in Großbritannien und der Sänger von Mogwai, einer post-rock Band, die gleichermaßen durch ihre Musik und ihre Sprüche über andere Bands auf sich aufmerksam machte. Stuart Braithwaite nimmt in seinem Buch seine Leser mit auf eine Reise durch die Geschichte der Band vom ersten Treffen zweier Teenager, aber auch durch seine eigene Geschichte.


    Mir kam es so vor, als ob es für Stuart schon immer Musik gegeben hätte. Das mag an seiner älteren Schwester liegen, die Musik genauso liebte wie er selbst. Aber auch an seinen Eltern, die seine Leidenschaft offensichtlich sehr entspannt sahen. Die Schule spielte für Stuart nur eine untergeordnete Rolle und falls es deswegen zu Konflikten mit seinen Eltern kam, waren die ihm nicht wichtig genug, um in seiner Biografie erwähnt zu werden. Dabei hat sein Vater täglich mehrere Bücher gelesen, eine kleine Bemerkung, die mich sehr beeindruckt hat.


    Stuart ging schon früh auf Konzerte. Erst gemeinsam mit seiner Schwester im heimatlichen Glasgow, später vergrößerte sich sein Aktionsradius. Viele der Bands, die er gesehen hat, haben mich auch interessiert. Dafür, dass er Nirvana gesehen hatte, bevor sie große wurden, beneide ich ihn fast ein wenig. Irgendwann war Schottland als musikalischer Spielplatz nicht mehr groß genug und es ging nach England zum Reading Festival. Damals hörte er noch auf die Bitte seiner Mutter, dort keine Drogen zu nehmen. Später würde sich das ändern.


    Bei der Begeisterung führte der einzig mögliche Weg für Stuart selbst in Richtung Musik. Anfang der 1990er Jahre traf er Dominic Aitchison und gründete vier Jahre später gemeinsam mit einem Schulfreund Mogwai. Der Name stammt von einer Figur aus dem Film Gremlins, bedeutet aber auch "Böser Geist" oder "Teufel" und ist Programm für die Band. Zu der Zeit war es üblich, dass sich Bands untereinander öffentlich stritten, Mogwai wurde bekannt mit einem T-Shirt, auf der eine Beleidigung gegen Blur stand.


    Stuarts Leben liest sich wie das branchentypische Vorurteil von Sex, Drugs and Rock'n'Roll und es wirkt so, als ob er sich in seiner Rolle sehr wohlgefühlt hat. Auf mich wirkt er dagegen wie ein Teenager, der nie erwachsen wurde. Er feierte Partys, ging auf Konzerte (stand aber dieses Mal auf der Bühne) und interessierte sich für nichts anderes als seine Musik und sein Image als Bad Boy, das er lange pflegte. Aber irgendwann musste auch er einsehen, dass er ruhiger werden musste, wenn er nicht alles verlieren wollte.


    Der Anfang von Stuarts Geschichte war interessant zu lesen, später wurde sie zu einer Geschichte von Abstürzen, schlechtem Benehmen und Konzerten, an die er sich nicht immer erinnern konnte. Auf lange Sicht hat der interessante Anfang nicht gereicht, damit mir das Buch wirklich gefallen hat.

    2ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Das klingt, als sei Braithwaite bemüht, ein lebendes Klischee zu verkörpern. Schade.

    Naja, das Buch habe ich jetzt auf dem Smartphone zur Zwischendurch-Lektüre, mal sehen wie intensiv ich es lesen werde.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Ich habe das Buch wegen des Titels gekauft, den fand ich witzig und der Klappentext klang auch interessant. Die Band kannte ich dagegen überhaupt nicht. Vielleicht hätte mir die Geschichte besser gefallen, wenn ich einen Bezug zur Musik gehabt hätte.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ach so! Die Band kenne ich und habe ich auch mehr als einmal live erleben dürfen. Sie wirken eher zurückhaltend, mit gutem Humor. Allerdings habe ich sie weder in ihrer Anfangszeit erlebt noch direkter als von einigen Meter vor der Bühne aus.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges