Bettany Hughes - Istanbul: Die Biographie einer Weltstadt

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    Bereits als ich "Istanbul: Die Biographie einer Weltstadt" von Bettany Hughes gekauft habe, bin ich über den Begriff "Biographie" gestolpert, weil dieser für mich durchaus etwas Persönlicheres beinhaltet, als es eine Überblicksdarstellung zur Stadtgeschichte gemeinhin liefern kann. Aber er passt tatsächlich sehr gut zu diesem Sachbuch, weil der Fokus so sehr auf der Stadt und ihren BewohnerInnen liegt, dass man als LeserIn in deren Geschichte eintauchen kann.


    Das Buch beinhaltet sieben Teile, die jeweils unterschiedliche Zeiträume der Geschichte Istanbuls abdecken. Da die Autorin mit Bezug auf Artefakte beginnt, die auf ca. 800.000 v. Chr. zu datieren sind, ist klar, dass die behandelten Zeiträume unterschiedlich lang sind und insbesondere die Zeiträume, in denen die Stadt von zentraler Bedeutung für die jeweiligen Reiche war, denen sie angehörte, ausführlicher geschildert werden. Dabei gelingt es der Autorin meines Erachtens sehr gut, die Balance zu halten zwischen den Informationen, die zum Verständnis der Stadtgeschichte Istanbuls zentral sind, und den Basisinformationen zu den thematisierten Imperien. Obwohl das Buch inklusive aller Anhänge stolze 940 Seiten aufweist kann hier natürlich nicht auch noch die Geschichte des Oströmischen und des Osmanischen Reiches in aller Ausführlichkeit geschildert werden.


    Dieses Sachbuch ist darüber hinaus ein gelungenes Beispiel der angelsächsischen Geschichtsschreibung, es ist spannend und gut lesbar und alles andere als trocken geschrieben. Die gelungene Übersetzung unterstreicht diesen guten Eindruck. Auch die Qualität des Papiers ist auffallend gut (was ich bei einem Preis von 35€ für das gebundene Buch auch angemessen finde). Aufgrund des Umfangs lässt die praktische Handhabbarkeit allerdings zu wünschen übrig: Ich war noch nicht am Ende des ersten von sieben Teilen, als der vordere Einband sich schon vom Buchblock gelöst hatte, was der enormen Dicke von 6 cm und dem Gewicht von fast 1,5 kg geschuldet ist (ich habe es in der Kategorie "Das dicke Ding" des SLW gelesen, und das passt verdammt gut), es ist also keine nette Lektüre fürs Bett.


    Trotzdem lohnt es sich auf jeden Fall, diese Darstellung der Stadtgeschichte Istanbuls zu lesen, notfalls vielleicht als Ebook. ;) Ich habe die Lektüre genossen und kann das Buch geschichtsinteressierten LeserInnen nur ans Herz legen.


    5ratten

  • Mich persönlich hätte ja - historisch betrachtet - Konstantinopel noch mehr interessiert: Dorthin wäre ich gerne mal (vor 1930) im Orient-Express gefahren :)

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Mich persönlich hätte ja - historisch betrachtet - Konstantinopel noch mehr interessiert: Dorthin wäre ich gerne mal (vor 1930) im Orient-Express gefahren :)

    Die Namensänderungen der Stadt (und die damit einhergehenden kulturellen Veränderungen) werden natürlich auch behandelt. Und was das Hinfahren angeht: Ich möchte schon lange gerne mal nach Istanbul, vielleicht klappt das irgendwann auch noch.