Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Titel: Schneesturm
Autorin: Tríona Walsh
Allgemein:
384 S., Fischer Taschenbuch, 2023 (erscheint am 27. 12.)
Zitat von AmazonInhalt:
Eiskalter Winter, tosendes Meer: Cara und ihre Freunde treffen sich auf der irischen Insel Inishmore wieder. Zehn Jahre sind seit der Tragödie vergangen, die sie auseinandergerissen hat. Nun wollen sie den Jahrestag begehen. Die Feier hat kaum begonnen, als die Insel durch einen Schneesturm abgeschnitten wird; keine Fähre, kein Helikopter. Da kommt die Schreckensnachricht: Ein Mensch wurde von den berüchtigten Steilklippen gestürzt. Alle sitzen in der Falle. Die Freundschaft weicht Feindseligkeit, Lügen und Neid. Denn der Mörder oder die Mörderin ist noch auf der Insel – und längst nicht am Ende angekommen.
Meine Meinung:
Vielleicht hätte mich schon die unpassende Aufmachung abschrecken sollen...
Ich habe selten einen so vorhersehbaren Plot erlebt. Dazu kam eine klischeehafte und sehr flache Figurenzeichnung. Cara, die Hauptfigur ist zunächst selten dämlich und scheint die einfachsten, extrem offensichtlichen Zusammenhänge nicht zu begreifen um dann plötzlich Madame Superschlau zu sein und alles auf einem Silbertablett zu präsentieren. Das mag in anderen Romanen funktionieren, aber hier ist es der Autorin definitiv nicht gelungen das zu einem glaubwürdigen Abschluss zusammen zu fügen. Zu Mal sowieso recht durchschaubar war, was in der Vergangenheit wirklich passiert ist, und wie die restlichen Ereignisse und der Mord damit zusammenhängen. Das ganze hätte vielleicht noch gerettet werden können, wenn Atmosphäre aufgekommen wäre. Vielleicht liegt es an der Übersetzung, Aber für mich kam überhaupt keine winterliche Stimmung auf. Die Handlung spielt ja während eines Schneesturms auf einer deshalb abgeschotteten Insel. Aber Kälte? Echte Gefahren? Fehlanzeige.
Und die alte Freundschaft der Clique? Ehrlich gesagt, merkte man nicht mal, das sie sich vor zehn Jahren mal gut gekannt haben dürften. Es wird auch hier zwar viel erzählt, aber wenig wirklich gezeigt. Die Figuren agieren so vor sich hin. Es verwebt sich aber nicht zu einem echten gemeinsamen agieren oder umeinander herum tänzeln. Klar, es soll auch erzählt werden, das sich die alte Freundschaft längst aufgelöst hat. Aber auch dann sollte man merken, das es einmal anders war. Doch solche feinen Nuancen kann die Autorin meiner Meinung nach einfach nicht darstellen.
Die Auflösung: Viel zu konstruiert. Ich finde die Autorin hat sich zu sehr darin verstrickt, verworrene Plot-teile zusammen zu basteln. Auch hier blieb Spannung auf der Strecke. Stattdessen wird schnell noch aus dem Nichts (und auch nicht nachfühlbar) ein bisschen Romantik mit eingestreut, etwas aufgesetzt wirkende Trauer am Grab und dann eine überkonstruierte Auflösung zu präsentieren, die mir nur noch ein Augenrollen entlockt hat.
Das war mit Abstand einer der schlechtesten Thriller, die ich in den letzten Jahren gelesen habe.