Alaina Urquhart - Die Jagd

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  • Brutal!


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    Ein Serientäter tötet in Louisiana Menschen und legt seine Opfer in den weitläufigen Sümpfen ab. Rechtsmedizinerin Dr. Wren Muller führt die Autopsien durch und findet heraus, dass der Täter wohl über medizinisches Wissen verfügt. Denn an den Opfern wurden medizinische Versuche durchgeführt, die nicht von einem Laien stammen können. Schon bald arbeitet die Rechtsmedizinierin eng mit den Ermittlern vom Orleans Parish Police Departement zusammen, denn sie verfügt über Wissen, die bei den Ermittlungen dienlich ist. Können sie den Täter, der den Namen "Bayou Butcher" erhalten hat, stoppen?


    Die Autorin ist Autopsietechnikerin und das merkt man in diesem Thriller sehr gut. Zudem hat sie Abschlüsse in Psychologie, Biologie und Strafjustiz, was ebenfalls in die Geschichte einfliesst.


    Die Arbeit der Rechtsmedizinierin Dr. Wren Muller ist hervorragend beschrieben. Wie es Autopsien so an sich haben, sehr blutig und grausig. Da hat Alaina Urquhart an nichts gespart. Auch nicht gespart wurde an grausigen Details bei den Taten. Der Täter, der übrigens von Beginn weg bekannt ist, sperrt seine Opfer in seinen Keller und veranstaltet dann munter Treibjagd mit ihnen. Daher auch der Titel des Buches, der absolut passend gewählt wurde.


    In zwei klar strukturierten Perspektiven ist einerseits Dr. Wren Muller, der später die Ermittler Detective Broussard und Detective Leroux zur Seite gestellt werden, im Mittelpunkt. Sie ist verheiratet, doch private Details sind sehr rar. Eine überraschende Wendung diese taffe forensische Aerztin betreffend, bescherte mir den grossen WoW Effekt in diesem Buch! Dadurch erscheint das vorher Gelesene danach in einem ganz anderen Licht.


    Im zweiten Erzählstrang liest man, wie der Serientäter seine Opfer überrumpelt, einsperrt, quält und schliesslich seinem Hobby, der Jagd, zuführt. Hier ist sehr viel Fantasie im Spiel, denn glücklicherweise, verfügt er über ein einsam gelegenes Haus in den Sümpfen Louisanas, zu dem meilenweit Sumpfgebiet gehört. Ich denke dieser Täter steht an der Spitze an brutalen Tätern in Thrillern. Das Buch ist dadurch sicher nichts für empfindliche Leser.

    Wie oben erwähnt, ist die ganze rechtsmedizinische Seite, sowie die medizinischen Details der Taten plausibel. Ich hätte es begrüsst, wenn die Figuren, allen voran die Ermittler und die Rechtsmedizinerin, durch ein paar private Details echter und fassbarer geworden wären.


    4ratten

  • Huch, die Autorin lebt in Boston - als ich den Nachnamen las, hab' ich gleich an Urquhard Castle gedacht - und daran, sie sei vielleicht Schottin ... ^^

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Keine leichte Kost


    Immer wieder werden in den Sümpfen von Louisiana Leichen gefunden. Bestialisch zugerichtet, zerstückelt, hingerichtet, mit kleinen Hinweisen mit denen sich der perfide Serienkiller über die Polizei lustig macht.

    Zusammen mit Dr. Wren Muller, Leiterin der Rechtsmedizin, auf deren Tisch die Leichen landen, suchen Detective John Leroux und sein Partner Detective William Broussard vom New Orleans Parish Police Department diesen Killer und hoffen, dass auch er, wie die meisten anderen, bald einen Fehler macht.


    Dies ist eine der wenigen Geschichten bei denen ich mein Kopfkino recht schnell ausgeschaltet habe. Die Geräusche, egal ob laut oder leise, und vor allem die Bilder, die Autorin Alaina Urquhart mir hier sehr detailliert in den Kopf schickt, kommen so real und farbig rüber, dass ich immer wieder dachte, ich sitze selbst im Kellerverlies des Killers. Da bleibt Gänsehaut und Grauen nicht aus.

    Vielleicht auch, weil die Geschichte in der Gegenwart erzählt wird. Ich blicke abwechselnd in die Gedanken und das Tun des Täters und bin dann wieder bei den Ermittlungen und in der Rechtsmedizin dabei. Das knacken der Schere beim Aufschneiden eines Brustkorbes habe ich immer noch im Ohr.

    Ich lerne den Täter Jeremy Calvin Rose, der uns Leser*innen von Beginn an bekannt ist, in seiner Kindheit kennen, wo sich seine kranken, abartigen Neigungen schon deutlich abzeichnen. Nachdem er heute seine Opfer im Keller eingesperrt und malträtiert hat, veranstaltet er mit ihnen, wie der Titel schon aussagt, eine Jagd in den Sümpfen, die sein Haus umgeben. Hier wird an entsetzlichen Details nicht gespart.

    Auch Dr. Wren Muller lerne ich sehr detailliert bei ihrer Arbeit als Rechtsmedizinerin kennen. Private Informationen bekomme ich zu ihr nur sehr wenige. Um so mehr hat mich eine absolut unerwartete Wendung verblüfft und geschockt, wodurch sie mir in einer ganz anderen Sicht präsentiert wird.

    Auch die beiden Ermittler Leroux und Broussaed bleiben außer bei ihrer Arbeit eher blass.

    Die Geschichte ist nichts für schwache Nerven. Aber trotz der blutigen Details, egal ob in der Rechtsmedizin oder aus Sicht des Täters, hat mich der Thriller fasziniert und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Was bestimmt auch daran liegt, dass die Autorin als Autopsie-Technikerin und Psychologin genau weiß, wovon sie schreibt.


    Eine spannende Suche nach einem hochintelligenten Serienkiller mit einer herausragenden Rechtsmedizinerin. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: