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Diese Anthologie, in meiner Ausgabe 1994 erschienen, versammelt ca. 35 Kurzgeschichten und Gedichte, die zum überwiegenden Teil aus dem 19. Jahrhundert stammen. Ein paar sind älter, einige auch neuer. Allen gemeinsam ist natürlich das Katzenthema. Geschmückt wird das Buch durch Katzenillustrationen von dem mir bisher völlig unbekannten Gottfried Mind, über den der letzte Text berichtet.
"Weltliteratur" verspricht der Untertitel, ein Anspruch, der mich zweifeln ließ. Meiner Erfahrung nach bedeutet "Welt" viel zu oft Europa und die USA. aber hier wurde ich durch einige japanische und einen chinesischen Text angenehm überrascht. Weniger angetan, aber auch nicht überrascht, war ich vom Verhältnis Autorinnen/Autoren. Eine einzige Frau, Colette, hat es in diesen Band geschafft. (Das Verhältnis Katzen/Kater habe ich nicht gezählt, aber auffallend oft handelte es sich eben um letztere.) Vertreten sind viele bekannte Autoren (u. a. Goethe, Baudelaire, T. S. Eliot, Gorki, Storm) sowie einige, die ich nicht einmal dem Namen nach kannte.
Die Kurzgeschichten ließen sich allesamt gut lesen, keine fiel mir negativ auf, aber auch keine stach besonders hervor. Mit den Gedichten konnte ich, meinem Poesieanalphabetismus sei's gedankt, nicht viel anfangen, aber positiv hervorheben möchte ich doch, dass sie mit Ausnahme der japanischen zweisprachig wiedergegeben wurden.
Insgesamt also recht nette Literatur, gut für einige unterhaltsame Stunden, aber nichts, das ich unbedingt hätte lesen müssen. Leuten, die mit Katzen mehr anfangen können als ich dürfte die Anthologie besser gefallen.
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