Ursula Poznanski - Die Burg

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  • Ursula Poznanski - Die Burg


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    Gebundene Ausgabe: 400 Seiten

    Verlag: Knaur (1. Februar 2024)

    ISBN-13: 978-3426448373

    Preis: 24,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    KI-Thriller mit Horrorelementen


    Inhalt:

    Der Milliardär Nevio hat die alte Burg Greiffenau in ein Escape-Room-Spektakel verwandelt, gesteuert von einer KI. Zu einem Testlauf sind fünf ganz verschiedene Menschen eingeladen: Maxim Ascher, der selbst eine Escape-Room-Kette betreibt, Yvonne Rothe, eine Influecerin, der Mittelalter-Experte Lothar Melerski, der Schwimmer Emil Strauss und die rätselbegeisterte Petra Seifert. Gemeinsam mit Nevio und seinem IT-Experten Jannek begeben sich die Testpersonen in die Keller der Burg und damit in die Hände der KI …


    Meine Meinung:

    Ursula Poznanski kann mich mit ihren Geschichten immer wieder begeistern, egal ob es sich um Kriminalromane, Thriller, Jugendbücher, Dystopien oder was auch immer handelt. Auch „Die Burg“ habe ich sehr gerne gelesen und wurde dabei gut unterhalten. Ein Meisterwerk ist es in meinen Augen jedoch nicht ganz.


    Was sonst normalerweise für Spannung sorgt, sind verschiedene Perspektiven und Cliffhanger vor dem Wechsel zwischen ihnen. Bei diesem Buch hat mich das allerdings ein wenig gestört, weil in Alissas Perspektive einfach nicht so viel passiert. Alissa ist eine Angestellte der Burg, die das Escape-Abenteuer im Kontrollraum verfolgen soll, was jedoch schon bald sabotiert wird. Ihre Versuche, alles wieder zu richten, wirken ein wenig hilflos. Viel lieber hätte ich da mehr oder weniger durchgehend Maxims Sicht im Untergrund gelesen. Hier passieren die wirklich wichtigen Dinge, denn die Ki treibt ein böses Spiel mit den Teilnehmern.


    Es werden schockierende, horrorartige Szenarien beschrieben, die für zartbesaitete Lesende eventuell unangenehm sein könnten, die man sich nach der Beschreibung aber gut vorstellen kann. Zunächst fand ich die Ereignisse in den verschiedenen unterirdischen Räumen sehr spannend und fantasievoll ausgearbeitet, aber irgendwann fing es an sich zu wiederholen, sozusagen das Gleiche in Grün. Die Handlung dreht sich etwas im Kreis und kommt nicht voran.


    Trotzdem war ich einigermaßen gefesselt und durch Poznanskis eingängigen Schreibstil lässt sich das Buch von vorne bis hinten flott lesen. Die Auflösung ist logisch und überraschend, aber für meinen Geschmack ein bisschen zu einfach. Hier hätte ich mir noch ein bisschen mehr Raffinesse gewünscht.


    ★★★★☆

  • Escape-Games...


    Eine ausgewählte Gruppe Menschen wird von Milliardär Nevio eingeladen sein neues und vor der Eröffnung stehendes Escape-Room-Paradies zu testen.

    Er hat die Burg Greiffenau ausgebaut und daraus ein fantastisches Spielerlebnis geschaffen. Gruften, unterirdische Räume und Geheimgänge wurden mit vielen technischen Spielereien ausgestattet und sollen ein Escape Erlebnis auf höchstem Niveau bieten. Per KI gesteuert, nach den Wünschen der Spielenden.

    Was als Erlebnis gedacht, verselbstständigt sich bald, denn KI kann nicht verlieren.


    Escape-Rooms schiessen ja in der Realität wie Pilze aus dem Boden. Wer schon mal in einem war, kann im Hinblick auf "die Burg" diese Erfahrung tunlichst vergessen. Denn die Escape-Burg von Ursula Poznanski ist grösser, ausgeklügelter, fantastischer und erlebnisreicher. Die Escape-Games sind von KI gesteuert und vom Feinsten, was Technik zu bieten hat. Und das wird ausdauern erläutert, beschrieben und erklärt. Das ganze Buch über irrt man mit der Gruppe Ausgewählter durch die verschiedensten Räume der Burg. Es tauchen fantastische Wesen auf, Geheimgänge werden erkundet und immer wieder müssen, wie es Escape-Rooms so an sich haben, Rätsel gelöst werden. Das Ganze wurde immer langatmiger und ich musste mich sehr durchkämpfen. Spannend war das nicht.


    Die Figuren bedienen so ziemlich jedes Klischee. Der arrogante Milliardär, eine altbackene Rätselkönigin, ein Sportler, der mehr Volumen in den Muskeln als im Kopf hat, ein Besitzer einer Escape-Room Kette, der eifersüchtig auf die teuren Spielereien schielt, ein Historiker, der die historische Seite der Anlage bewerten soll ... die Autorin hat nichts ausgelassen. Ursula Poznanski, die ja eine bekannte Autorin ist, hat hier leider eine langweilige Geschichte mit klischeehaften Charakteren geliefert.

    Täter ist die künstliche Intelligenz, KIsmet genannt, die total vermenschlicht ihr Unwesen in der Burg treibt. KIsmet imitiert Stimmen, bringt aus jedem Spieler des Escaperooms dunkle Geheimnisse ans Licht und spielt abgrundtief böse. Denn KIsmet will eines: gewinnen um jeden Preis und dafür geht KIsmet über Leichen. KI, die auf alles zugreifen kann, was jemals im Internet verbreitet wurde, nutzt die Schwächen und Angriffspunkte der Teilnehmer des Spiels ordentlich aus.

    "Die Burg" ist eine Mischung aus Krimi, Fantasy, mit historischem Flair. Sehr langatmig und zu detailreich die Games, daneben lesbar, ohne dass ich in Begeisterungsstürme ausbreche.


    3ratten