Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Ich weiß gar nicht mehr so genau, was dieses Buch auf meinen SuB befördert hat, dort lagerte es aber so einige Jahre, weil ich es irgendwie für nicht gut lesbar hielt und dass obwohl ich dunkle aber eher positive Erinnerungen an eine Lektüre von Kim in meiner Jugend hatte. „Über Bord“ entpuppte sich als überraschend gut zu lesen. Wenn auch vielleicht nicht im Original, an Bord wird sehr umgangssprachlich, dialektal gesprochen, wie gut ich da auf Englisch mitgekommen wäre weiß ich nicht. Ein bisschen gestört haben mich die eigestreuten Seemannslieder, mit denen konnte ich eher wenig anfangen. (Hier gab es immer den englischen Text und danach dann die Übersetzung.) Überhaupt die Übersetzung, die fand ich sehr eingängig, der Übersetzer ist Gisbert Haefs, Mitglied der Kipling Society in London und Herausgeber der deutschsprachigen Gesamtausgabe. Im Anschluss an die Geschichte gibt es von ihm noch ein ausführliches Nachwort zu Buch und Autor und ein Glossar mit einem Easter Egg
Von der Story her ist das Buch zweigeteilt, zunächst fällt der jugendliche Harvey über Bord eines Luxusliners und wird von einem Kabeljaufischer aufgelesen, der nicht daran denkt seine Fangsaison zu unterbrechen und den Jungen an die Arbeit schickt. Da gefiel mir gut, auch wenn Harvey die Wandlung vom hochnäsigen Schnösel zum Mannschaftsmitglied vielleicht etwas zu leichtfällt. Die zweite Hälfte spielt dann an Land nach der Rückkehr, und diese „Auflösung“ ging mir etwas zu lange und enthielt noch stärker den mich störenden moralischen Lobgesang bezüglich harter Arbeit und auch mal Schläge einstecken zu Charakterbildung.
Doch trotz dieser inhaltlichen Kritik bin ich sehr zufrieden und habe das Buch gerne und mit Genuss gelesen.